Der langjährige Intendant des Schauspielhauses Salzburg, Robert Pienz, wurde für seine Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt mit der Wappenmedaille in Gold ausgezeichnet. Die Ehrung wurde von Bürgermeister Bernhard Auinger im Schloss Mirabell vorgenommen und würdigt die transformative Arbeit von Pienz, der das Schauspielhaus zu einem der größten freien Theater Österreichs entwickelte.
Pienz beendete seine Tätigkeit als Intendant im Sommer 2025 nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze des Hauses. Während seiner Amtszeit prägte er nicht nur den Spielplan, sondern trieb auch maßgebliche strukturelle Erweiterungen und die Nachwuchsförderung voran.
Eine prägende Ära am Schauspielhaus
Robert Pienz übernahm im Jahr 2003 die künstlerische Leitung des Schauspielhauses Salzburg und erweiterte seine Verantwortung 2008 um die Geschäftsführung. Unter seiner Führung entwickelte sich das Theater zu einer zentralen Institution in der österreichischen Kulturlandschaft. Seine Vision ging über den reinen Spielbetrieb hinaus und umfasste die nachhaltige Entwicklung des Hauses.
Ein wesentlicher Teil seines Wirkens war die infrastrukturelle Stärkung des Theaters. In den Jahren 2012 und 2022 wurden unter seiner Leitung neue Produktionsgebäude errichtet, die dem Ensemble und den technischen Abteilungen moderne Arbeitsbedingungen schufen. Diese Erweiterungen waren entscheidend, um den wachsenden Anforderungen eines professionellen Theaterbetriebs gerecht zu werden.
Vom Schauspieler zum Intendanten
Die Karriere von Robert Pienz ist seit den frühen 1990er-Jahren eng mit der Stadt Salzburg verbunden. Vor seiner Zeit als Intendant war er in verschiedenen Funktionen in der lokalen Kulturszene aktiv. Er arbeitete als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg. Zudem sammelte er als Produktionsleiter bei den renommierten Salzburger Festspielen wichtige Erfahrungen im Kulturmanagement.
Schlüsseldaten der Intendanz
- 2003: Übernahme der künstlerischen Leitung des Schauspielhauses Salzburg.
- 2008: Ernennung zum Geschäftsführer, zusätzlich zur künstlerischen Leitung.
- 2012 & 2022: Realisierung von zwei wichtigen Bauprojekten zur Erweiterung der Produktionsstätten.
- 2025: Beendigung der Intendanz nach über 20 Jahren.
Würdigung für nachhaltige Kulturentwicklung
Die Verleihung der Wappenmedaille in Gold fand im feierlichen Rahmen im Schloss Mirabell statt. Bürgermeister Bernhard Auinger überreichte die Auszeichnung in Anwesenheit von Magistratsdirektor Max Tischler. Auinger betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Pienz' Arbeit für die kulturelle Vielfalt und das Ansehen der Stadt Salzburg.
Die Auszeichnung würdigt nicht nur die künstlerischen Erfolge, sondern auch das strategische Geschick, mit dem Pienz das Schauspielhaus positionierte. Er initiierte Kooperationen und Netzwerke, die weit über die Stadtgrenzen hinausreichen.
„Theater ist eine Behauptungsanstalt, und ich meine damit, dass sich unsere Phantasie, unsere Wünsche und Ängste, unsere Wut und unsere Liebe einen Ort eingerichtet haben – mitten in der Gesellschaft –, an dem alles möglich ist“, beschrieb Pienz in einer früheren Aussage seine Auffassung von der gesellschaftlichen Rolle des Theaters.
Förderung des Nachwuchses als Kernanliegen
Ein besonderes Anliegen war Robert Pienz stets die Förderung junger Talente. Ein zentrales Projekt seiner Intendanz war der Ausbau einer hauseigenen Schauspielakademie. Diese Einrichtung bietet jungen Schauspielern eine fundierte Ausbildung und eine direkte Anbindung an den professionellen Theaterbetrieb. Viele Absolventen fanden den Weg auf die Bühne des Schauspielhauses und anderer Theater.
Zahlreiche Bildungsprojekte und Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zielten darauf ab, ein junges Publikum für das Theater zu begeistern. Diese Initiativen trugen maßgeblich dazu bei, die Relevanz des Theaters für nachfolgende Generationen zu sichern und die kulturelle Bildung in der Region zu stärken.
Die Bedeutung der Theaterallianz
Unter der Führung von Robert Pienz wurde das Netzwerk „Theaterallianz“ ins Leben gerufen. Diese Plattform fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Theatern in Österreich und Europa. Ziel ist der Austausch von Produktionen, Wissen und Ressourcen, um die künstlerische Qualität und die Reichweite der beteiligten Häuser zu steigern. Das Schauspielhaus Salzburg nahm dabei eine aktive und gestaltende Rolle ein.
Ein Netzwerk für die Salzburger Kultur
Pienz verstand das Schauspielhaus nicht als isolierte Institution, sondern als aktiven Teil eines größeren kulturellen Ökosystems. Er intensivierte die Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Kulturträgern in Salzburg, Österreich und ganz Europa. Eine besonders enge Partnerschaft pflegte er mit den Salzburger Festspielen, was zu Synergien und gemeinsamen Projekten führte.
Sein Engagement trug dazu bei, das Profil Salzburgs als Kulturstadt weiter zu schärfen. Die von ihm geschaffenen Strukturen und Netzwerke wirken über seine Amtszeit hinaus und bilden eine solide Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Schauspielhauses.





