Das traditionelle Salzburger Adventsingen, eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen der Vorweihnachtszeit, steht vor einer vorübergehenden Veränderung. Aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten im Großen Festspielhaus wird die Veranstaltung im Jahr 2027 in die Felsenreitschule verlegt. Dies gaben die Organisatoren im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.
Die Entscheidung sichert die ununterbrochene Fortführung der seit Jahrzehnten bestehenden Tradition. Mit rund 36.000 Besuchern pro Jahr ist das Adventsingen ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Salzburg und ein bedeutender Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt.
Die wichtigsten Informationen
- Temporärer Umzug: Das Adventsingen findet im Jahr 2027 einmalig in der Felsenreitschule statt.
- Grund der Verlegung: Notwendige Umbau- und Sanierungsarbeiten im Großen Festspielhaus.
- Kontinuität gewahrt: Der Veranstaltungsort bleibt innerhalb des Salzburger Festspielbezirks.
- Aktuelle Saison: Die diesjährige Premiere ist für den 28. November 2025 angesetzt, die Auslastung liegt derzeit bei 70 Prozent.
Umbau im Festspielhaus erzwingt Verlegung
Die Hauptspielstätte des Salzburger Adventsingens, das Große Festspielhaus, wird einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Diese Baumaßnahmen sind für den Erhalt und die technische Aufrüstung des international renommierten Hauses notwendig und machen eine Nutzung im Jahr 2027 unmöglich. Die Organisatoren mussten daher frühzeitig eine alternative Lösung finden.
Hans Köhl, der Intendant und künstlerische Leiter des Adventsingens, erläuterte die Situation. Er betonte, dass eine Absage der Veranstaltung keine Option gewesen sei. Die Suche nach einem geeigneten Ausweichquartier war daher von höchster Priorität, um die lange Tradition nicht zu unterbrechen.
Suche nach einem passenden Ersatzort
Die Wahl eines Ersatzortes war mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Die neue Spielstätte musste nicht nur die Kapazität für die erwarteten Zuschauermassen bieten, sondern auch die besondere Atmosphäre des Adventsingens transportieren können. Zudem war die technische Ausstattung für eine Produktion dieser Größenordnung ein entscheidendes Kriterium.
Verschiedene Optionen wurden geprüft. Schnell wurde jedoch klar, dass nur ein Ort innerhalb des Festspielbezirks den hohen Ansprüchen gerecht werden konnte. Die enge Verbundenheit der Veranstaltung mit diesem historischen Areal sollte unbedingt erhalten bleiben.
Die Felsenreitschule als logische Alternative
Nach sorgfältiger Abwägung fiel die Wahl auf die Felsenreitschule. Laut Hans Köhl stellte sie die einzig realistische Möglichkeit dar, um die Kontinuität und Qualität der Veranstaltung zu sichern. Die Entscheidung wurde maßgeblich von mehreren Faktoren beeinflusst.
„Wir haben natürlich viel nachgedacht, was es an Alternativen gebe. Aber letztlich hat sich die Felsenreitschule als einzige Alternative für mich dargestellt. Man möchte ja im Festspielbezirk bleiben“, erklärte Hans Köhl bei der Pressekonferenz.
Ein wesentlicher Punkt war die Größe der verfügbaren Spielstätten. „Das Haus für Mozart ist zu klein“, so Köhl weiter. Die Felsenreitschule bietet hingegen ausreichend Platz für das Publikum und die aufwendige Bühnenproduktion mit rund 150 Mitwirkenden.
Die Felsenreitschule: Ein einzigartiger Spielort
Die Felsenreitschule ist eine der markantesten Bühnen der Welt. Ursprünglich im 17. Jahrhundert als erzbischöfliche Sommerreitschule genutzt, wurde sie aus dem Fels des Mönchsbergs gehauen. Ihre charakteristischen Arkaden und die offene Bauweise verleihen ihr eine unvergleichliche Akustik und Atmosphäre. Seit den Salzburger Festspielen 1926 ist sie ein international bekannter Veranstaltungsort für Opern und Konzerte.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Wintertauglichkeit der Felsenreitschule. Dank moderner Umbauten und eines schließbaren Daches kann der Veranstaltungsort auch in den kalten Monaten genutzt werden. „Zum Glück ist die Felsenreitschule winterfest und deshalb können wir hier auch spielen“, fügte Köhl hinzu.
Bedeutung des Adventsingens für Salzburg
Das Salzburger Adventsingen ist weit mehr als nur eine Konzertreihe. Seit seiner Gründung hat es sich zu einer Institution entwickelt, die untrennbar mit der Vorweihnachtszeit in der Mozartstadt verbunden ist. Die Veranstaltung zieht jährlich Zehntausende Besucher an und prägt das kulturelle Image Salzburgs entscheidend mit.
Zahlen und Fakten zum Adventsingen
- Besucher pro Jahr: Rund 36.000
- Anzahl der Mitwirkenden: Etwa 150 (Sänger, Musikanten, Schauspieler, Hirtenkinder)
- Erste Aufführung: 1946
- Nächste Premiere: 28. November 2025 (79. Auflage)
Die Veranstaltung ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Besucher, von denen viele aus dem Ausland anreisen, kurbeln den Tourismus an und sorgen für eine hohe Auslastung in Hotellerie und Gastronomie. Das Adventsingen trägt somit maßgeblich zur Wertschöpfung in der Region bei.
Die einzigartige Mischung aus Volksmusik, Chorgesang, Schauspiel und traditionellen Weihnachtsgeschichten schafft eine besinnliche Atmosphäre, die von den Gästen besonders geschätzt wird. Die rund 150 Mitwirkenden, darunter viele Kinder, sorgen für ein authentisches und berührendes Erlebnis.
Ausblick auf die aktuelle Saison
Während die Planungen für das Jahr 2027 bereits laufen, konzentrieren sich die Veranstalter nun auf die bevorstehende 79. Auflage des Adventsingens. Die Premiere findet am 28. November 2025 statt. Der Kartenvorverkauf läuft bereits auf Hochtouren.
Aktuell liegt die Auslastung der Vorstellungen bei 70 Prozent. Die Organisatoren zeigen sich dennoch optimistisch. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass viele Besucher ihre Karten erst kurzfristig buchen. Man rechnet daher damit, auch in diesem Jahr wieder ein volles Haus zu haben.
Die Verantwortlichen versichern, dass die Qualität und der Charakter der Veranstaltung durch den temporären Umzug im Jahr 2027 nicht beeinträchtigt werden. Vielmehr sieht man die Aufführung in der Felsenreitschule als eine besondere Gelegenheit, das Adventsingen in einem neuen, aber ebenso geschichtsträchtigen Rahmen zu erleben.





