Die Gehaltsverhandlungen für die über 16.000 Landesbediensteten in Salzburg stehen kurz bevor. Als entscheidende Grundlage dient der kürzlich erzielte Dreijahresabschluss für die Bundesbeamten. Die Salzburger Landesregierung plant, diesem Beispiel zu folgen, wie es seit über einem Jahrzehnt Tradition ist.
In der kommenden Woche werden die Gespräche zwischen der Landesregierung und den Gewerkschaftsvertretern aufgenommen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wie die bundesweiten Vorgaben auf die Gehälter von Lehrern, Polizisten und Verwaltungsmitarbeitern im Land Salzburg übertragen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gehaltsabschluss für Bundesbeamte dient als Richtlinie für die Verhandlungen in Salzburg.
- Über 16.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes im Land Salzburg sind betroffen.
- Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) strebt eine Übernahme der Bundesregelung an.
- Die offiziellen Verhandlungen auf Landesebene beginnen nächste Woche.
Bundesabschluss als Wegweiser für Salzburg
In Wien haben sich die Bundesregierung und die Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes auf einen Gehaltsabschluss für die kommenden drei Jahre geeinigt. Diese Vereinbarung hat eine Signalwirkung für alle Bundesländer, so auch für Salzburg. Traditionell orientiert sich das Land bei den Lohnverhandlungen eng am Ergebnis des Bundes.
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) bestätigte diese Vorgehensweise. "Seit dem Jahr 2013 haben wir den Abschluss vom Bund stets übernommen", erklärte sie am Mittwoch. Sie gehe davon aus, dass dies auch in der aktuellen Verhandlungsrunde der Fall sein wird. Diese Kontinuität schafft Planbarkeit für den Landeshaushalt und die Angestellten.
Was beinhaltet der Bundesabschluss?
Die Einigung auf Bundesebene ist gestaffelt und berücksichtigt die angespannte Haushaltslage. Konkret sieht der Plan vor:
- Januar 2026 bis Juni 2026: Keine Gehaltserhöhung (Nullrunde).
- Juli 2026 bis Juli 2027: Eine Anhebung der Gehälter um 3,3 Prozent.
Dieser langfristige Abschluss soll Stabilität schaffen, bedeutet aber für die Angestellten zunächst eine Phase ohne Lohnerhöhung.
Die Position der Landesregierung
Die Salzburger Landeshauptfrau äußerte sich positiv über die Einigung in Wien. "Ich bin sehr froh, dass dieser Abschluss gelungen ist. Er gibt Rechtssicherheit für alle handelnden Personen", so Edtstadler. Sie betonte die Notwendigkeit, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zusammenzustehen, um das Budget wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Übernahme des Bundesabschlusses wird als pragmatischer Schritt gesehen, der langwierige und potenziell konfliktreiche Verhandlungen auf Landesebene vermeiden könnte. Die Gespräche sind für kommenden Montag und Dienstag angesetzt. Erst danach will die Landesregierung konkrete Details für Salzburg bekannt geben.
Öffentlicher Dienst in Salzburg in Zahlen
Mehr als 16.000 Menschen arbeiten im öffentlichen Dienst des Landes Salzburg. Diese Zahl umfasst eine Vielzahl von Berufsgruppen, die für das Funktionieren des Gemeinwesens entscheidend sind, darunter:
- Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen
- Polizistinnen und Polizisten
- Mitarbeiter in der Landesverwaltung und den Bezirkshauptmannschaften
Gewerkschaft hält sich noch bedeckt
Während die Politik bereits klare Signale aussendet, zeigt sich die Arbeitnehmervertretung zurückhaltend. Gertraud Salzmann, die Vorsitzende der Gewerkschaft des öffentlichen Diensts (GÖD) in Salzburg, war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Sie ließ ausrichten, dass es für eine Äußerung noch zu früh sei.
Diese Haltung ist üblich, solange die internen Beratungen und die offiziellen Gespräche mit der Landesregierung noch nicht stattgefunden haben. Die Gewerkschaft wird die Interessen ihrer Mitglieder prüfen und in die Verhandlungen einbringen, bevor sie dem Ergebnis zustimmt.
"Es ist derzeit noch zu früh sich zu äußern, da die Gespräche auf Landesebene noch laufen."
Separate Debatte über Politikergehälter
Unabhängig von den Verhandlungen für die Landesbediensteten steht ein weiteres Gehaltsthema auf der politischen Agenda in Salzburg. Noch am Mittwochnachmittag wurde im Salzburger Landtag über die Gehälter von Landespolitikern diskutiert.
Die Partei KPÖ Plus hatte einen Antrag eingebracht, der sich kritisch mit der aus ihrer Sicht überhöhten Bezahlung von Politikern auseinandersetzt. Diese Debatte findet zwar parallel statt, ist aber rechtlich und inhaltlich von den Lohnverhandlungen für die Angestellten des öffentlichen Dienstes getrennt. Sie zeigt jedoch, dass das Thema Gehälter und öffentliche Gelder derzeit auf mehreren Ebenen intensiv diskutiert wird.
Ausblick auf die kommenden Wochen
Die Augen richten sich nun auf die kommende Woche, wenn die Verhandlungsdelegationen der Salzburger Landesregierung und der GÖD zusammentreffen. Obwohl eine Übernahme des Bundesabschlusses als wahrscheinlich gilt, bleiben die Details abzuwarten.
Für die über 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesdienst bedeutet das Ergebnis eine wichtige Weichenstellung für ihre finanzielle Zukunft in den kommenden drei Jahren. Die offizielle Bekanntgabe des Salzburger Ergebnisses wird für Mitte nächster Woche erwartet.

