Immer mehr Menschen in Salzburg entscheiden sich dafür, größere Mengen Bargeld und Wertsachen zu Hause aufzubewahren, anstatt sie auf der Bank zu deponieren. Dieser Trend birgt jedoch erhebliche Risiken, insbesondere mit Beginn der dunklen Jahreszeit, in der die Zahl der Dämmerungseinbrüche erfahrungsgemäß ansteigt. Die Polizei verzeichnete allein im letzten Jahr 262 Einbrüche in Wohnungen und Häuser.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Salzburgerinnen und Salzburger lagern Bargeld und Wertsachen zu Hause.
- Die Salzburger Polizei registrierte 2024 fast 11.000 Eigentumsdelikte, darunter 262 Wohnungseinbrüche.
- Mit Herbst und Winter beginnt die Hochsaison für Dämmerungseinbrüche.
- Experten raten dringend zu professionellen Sicherheitsmaßnahmen wie zertifizierten Tresoren.
Ein wachsender Trend mit Risiken
Ob aus Misstrauen gegenüber Banken, dem Wunsch nach schnellem Zugriff oder der Sorge vor Negativzinsen – die Gründe für die Lagerung von Bargeld in den eigenen vier Wänden sind vielfältig. Doch was als sichere Alternative empfunden wird, kann sich schnell als gefährlicher Trugschluss erweisen.
Polizei, Versicherungen und Finanzinstitute weisen einstimmig darauf hin, dass ein Bankschließfach der sicherste Ort für Wertsachen ist. Zu Hause gelagertes Geld ist nicht nur dem Risiko eines Diebstahls ausgesetzt, sondern kann auch durch Feuer oder Wasser zerstört werden.
Warum lagern Menschen Bargeld zu Hause?
Verschiedene Faktoren tragen zu diesem Verhalten bei. Niedrige oder nicht vorhandene Zinsen auf Spareinlagen machen Bankkonten für viele unattraktiv. Zudem herrscht bei manchen eine generelle Skepsis gegenüber dem Finanzsystem. Der direkte und jederzeitige Zugriff auf die eigenen Ersparnisse vermittelt ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit, das jedoch oft trügerisch ist.
Die aktuelle Sicherheitslage in Salzburg
Die offiziellen Zahlen der Salzburger Polizei für das Jahr 2024 zeichnen ein klares Bild. Insgesamt wurden fast 11.000 Eigentumsdelikte gemeldet. Darunter fielen auch 262 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser.
Besonders besorgniserregend ist der bevorstehende Beginn der kalten Jahreszeit. Die früher einsetzende Dunkelheit bietet Einbrechern ideale Bedingungen, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen einzudringen. Die Polizei warnt daher vor einer Zunahme der sogenannten Dämmerungseinbrüche in den kommenden Wochen und Monaten.
Statistik auf einen Blick
- Eigentumsdelikte 2024: knapp 11.000
- Wohnungseinbrüche 2024: 262
- Hauptsaison für Einbrüche: Oktober bis März
Wie man sich effektiv schützen kann
Wer sich trotz der Risiken für die Aufbewahrung von Wertsachen zu Hause entscheidet, sollte unbedingt in professionelle Sicherheitsvorkehrungen investieren. Einfache Geldkassetten oder ungesicherte Möbelstücke bieten keinen ausreichenden Schutz.
Der Tresor als zentrale Sicherheitsmaßnahme
Nikolas Schober von Pichler Sicherheitstechnik in Maxglan bestätigt eine gestiegene Nachfrage nach sicheren Aufbewahrungslösungen. „Anfang des Jahres haben wir besonders viele Tresore verkauft“, erklärt er. Aktuell sei die Nachfrage zwar moderat, doch das Bewusstsein für Sicherheit nehme zu.
Ein guter Tresor sollte fachmännisch in der Wand oder im Boden verankert sein, damit er nicht einfach abtransportiert werden kann. Zudem ist es wichtig, auf eine offizielle Zertifizierung zu achten, die den Widerstandsgrad gegen Einbruchsversuche angibt.
Experten empfehlen, beim Kauf eines Tresors nicht zu sparen. Günstige Modelle aus dem Baumarkt können von professionellen Tätern oft in wenigen Minuten geöffnet werden. Ein zertifizierter Wertschutzschrank hingegen stellt eine erhebliche Hürde dar.
Weitere präventive Maßnahmen
Neben einem Tresor gibt es weitere wichtige Schritte, um das eigene Zuhause sicherer zu machen:
- Mechanische Sicherungen: Verstärken Sie Fenster und Türen mit einbruchhemmenden Beschlägen, Zusatzschlössern oder Sperrbügeln.
- Alarmanlagen: Moderne Alarmanlagen können Einbrecher abschrecken und im Ernstfall schnell Hilfe alarmieren.
- Aufmerksame Nachbarschaft: Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn ist oft der beste Schutz. Achten Sie gegenseitig auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge.
- Anwesenheit simulieren: Nutzen Sie Zeitschaltuhren für Licht und Rollläden, um Ihr Haus bei Abwesenheit bewohnt wirken zu lassen.
- Vorsicht in sozialen Medien: Posten Sie keine Urlaubspläne oder Bilder, die Ihre Abwesenheit verraten.
Fazit: Sicherheit geht vor
Die Entscheidung, Bargeld zu Hause zu lagern, ist eine persönliche. Angesichts der polizeilichen Statistiken und der beginnenden Einbruchssaison in Salzburg sollte diese Entscheidung jedoch gut überlegt sein. Ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen setzt man sein Vermögen einem unnötig hohen Risiko aus. Die Investition in einen hochwertigen Tresor und zusätzliche mechanische Sicherungen ist ein wichtiger Schritt, um potenziellen Einbrechern einen Riegel vorzuschieben. Der sicherste Ort für größere Vermögenswerte bleibt jedoch weiterhin das Bankschließfach.





