Ein Brand auf einem Balkon eines Wohnhauses in Salzburg-Herrnau hat am Dienstagvormittag zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei geführt. Der Mieter der betroffenen Wohnung wurde nach heftigem Widerstand festgenommen, wobei zwei Beamte Verletzungen erlitten. Die Ermittlungen zur Brandursache und den Hintergründen laufen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Salzburg-Herrnau brach am Dienstagvormittag ein Feuer auf einem Balkon im sechsten Stock aus.
- Der Mieter der Wohnung leistete bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand.
- Zwei Polizisten wurden während des Einsatzes verletzt.
- Der Mann warnte die Beamten vor angeblich explodierenden Gasflaschen.
- Die Polizei untersucht den Vorfall sowie einen weiteren Brand in derselben Straße in der Nacht zuvor.
Feuerwehreinsatz in der Erentrudisstraße
Am Dienstag kurz vor 10:30 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr Salzburg zu einem Wohnblock in der Erentrudisstraße im Stadtteil Herrnau alarmiert. Anwohner hatten eine starke Rauchentwicklung gemeldet, die bereits aus der Ferne deutlich sichtbar war. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand der Balkon einer Wohnung im sechsten Stock in Flammen.
Das Feuer hatte bereits auf die Holzbrüstung übergegriffen und drohte, sich weiter auszubreiten. Laut Berichten hatten die Flammen bereits begonnen, auf die darunterliegenden Balkone überzugreifen, was ein schnelles Eingreifen erforderlich machte.
Schnelle Reaktion verhindert Schlimmeres
Dank des raschen und professionellen Einsatzes der Berufsfeuerwehr konnte der Brand zügig unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Dadurch wurde eine weitere Ausbreitung des Feuers auf die Wohnung selbst sowie auf andere Teile des Gebäudes verhindert. Die genaue Höhe des entstandenen Sachschadens ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.
Konfrontation mit dem Mieter
Während die Löscharbeiten liefen, konfrontierten Polizeibeamte den Mieter der Wohnung, von der der Brand ausgegangen war. Der Mann, als weißhaarig beschrieben, verhielt sich während des gesamten Einsatzes auffällig. Als die Polizisten an seine Tür klopften, machte er eine beunruhigende Aussage.
Er warnte die Beamten, dass „jetzt gleich Gasflaschen explodieren“ würden. Diese Warnung löste zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen aus, bestätigte sich jedoch glücklicherweise nicht. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, bevor eine solche Eskalation eintreten konnte. Ob sich tatsächlich Gasflaschen auf dem Balkon befanden, wird noch untersucht.
Festnahme und verletzte Beamte
Die Situation eskalierte, als die Polizei versuchte, den Mann in Gewahrsam zu nehmen. Er leistete heftigen Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen. Im Zuge der Auseinandersetzung wurden zwei Polizeibeamte unbestimmten Grades verletzt. Schließlich gelang es den Einsatzkräften, den Mann zu überwältigen und festzunehmen.
Aufgrund seines Verhaltens und der Gesamtumstände wird von einem psychischen Ausnahmezustand des Mannes ausgegangen. Er wurde nach seiner Festnahme zur weiteren Abklärung überstellt.
Auffällige Botschaft am Brandort
Ein besonders rätselhaftes Detail des Vorfalls war eine auf die Holzbrüstung des Balkons gemalte Aufschrift. In weißen Großbuchstaben war dort das Wort „Nazinetzw.“ zu lesen, was als unvollständige Abkürzung für „Nazinetzwerk“ interpretiert wird. Der genaue Hintergrund dieser Botschaft ist unklar und nun Teil der polizeilichen Ermittlungen. Es wird geprüft, ob ein Zusammenhang zur Brandlegung besteht.
Zweiter Brandfall in derselben Straße
Bereits in der Nacht zuvor, am Montag gegen 22:15 Uhr, gab es einen weiteren Feuerwehreinsatz in der Erentrudisstraße. In einem anderen Gebäude war ebenfalls ein Feuer ausgebrochen. Auch in diesem Fall hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung aufgenommen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen die Behörden jedoch davon aus, dass kein direkter Zusammenhang zwischen den beiden Bränden besteht.
Laufende Ermittlungen
Die Polizei hat umfassende Ermittlungen zu beiden Vorfällen eingeleitet. Im Fall des Balkonbrandes vom Dienstag konzentrieren sich die Untersuchungen auf die genaue Brandursache und die Motive des festgenommenen Mieters. Es wird sowohl wegen des Verdachts der Brandstiftung als auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung ermittelt.
Die Befragung des Mannes sowie die Auswertung von Spuren am Brandort sollen in den kommenden Tagen weitere Erkenntnisse liefern. Die beiden verletzten Polizisten konnten ihren Dienst nach einer medizinischen Versorgung fortsetzen.





