Nach sechs Jahren intensiver Vorbereitung hat die Stadt Salzburg den Entwurf für ihr neues Räumliches Entwicklungskonzept (REK) fertiggestellt. Seit dieser Woche können Bürgerinnen und Bürger die Pläne einsehen, die die Weichen für die Stadtentwicklung bis zum Jahr 2050 stellen. Das umfassende Dokument soll Antworten auf zentrale Fragen zu Wohnraum, Grünflächen und Infrastruktur geben.
Bürgermeister Bernhard Auinger bezeichnete das REK als eines der wichtigsten Projekte für die Zukunft Salzburgs. Der Entwurf, der aus einem 229-seitigen Textteil sowie einem 600 Seiten starken Erläuterungs- und Umweltbericht besteht, liegt nun zur öffentlichen Einsichtnahme auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach sechs Jahren Arbeit liegt der Entwurf des neuen Räumlichen Entwicklungskonzepts (REK) für Salzburg vor.
- Der Plan legt die strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2050 fest.
- Das Dokument umfasst über 800 Seiten und ist ab sofort öffentlich einsehbar.
- Bürger können den Entwurf prüfen und Einwände oder Vorschläge einbringen.
Ein Fahrplan für die nächsten Jahrzehnte
Das Räumliche Entwicklungskonzept ist mehr als nur ein Bebauungsplan. Es ist die strategische Grundlage, die festlegt, wie und wo sich Salzburg in den kommenden Jahrzehnten entwickeln soll. Es behandelt zentrale Themen wie die Schaffung von Wohnraum, den Schutz von Grünland, die Planung von Verkehrsrouten und die Ansiedlung von Unternehmen.
Die Erstellung des Dokuments war ein langwieriger Prozess, der bereits vor sechs Jahren begann. Experten aus den Bereichen Stadtplanung, Umwelt, Verkehr und Soziales waren beteiligt, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für die Stadt zu entwerfen. Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und dem Erhalt der hohen Lebensqualität in Salzburg zu finden.
Was steht im REK-Entwurf?
Der Entwurf gliedert sich in mehrere Kernbereiche, die die Zukunft der Stadt maßgeblich beeinflussen werden. Dazu gehören unter anderem:
- Wohnraumentwicklung: Identifizierung potenzieller Flächen für neuen Wohnbau, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, ohne wertvolle Grünflächen zu opfern.
- Grünraumschutz: Festlegung von Schutzzonen und Maßnahmen zum Erhalt des Salzburger Grüngürtels und wichtiger Naherholungsgebiete.
- Wirtschaftsstandort: Ausweisung von Flächen für Gewerbe und Industrie, um Arbeitsplätze zu sichern und die lokale Wirtschaft zu stärken.
- Mobilität und Infrastruktur: Planung zukünftiger Verkehrsnetze, einschließlich des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs und der Radwege.
Was ist ein Räumliches Entwicklungskonzept (REK)?
Ein REK ist ein übergeordnetes Planungsinstrument für eine Gemeinde oder Stadt. Es legt die langfristigen Ziele und Grundsätze der räumlichen Entwicklung fest. Im Gegensatz zu einem detaillierten Bebauungsplan, der für einzelne Grundstücke gilt, gibt das REK den groben Rahmen vor und dient als Richtschnur für alle nachfolgenden Planungsentscheidungen.
Ein Dokument von beeindruckendem Umfang
Die Dimensionen des Planungswerks sind beachtlich. Der reine Textteil des Konzepts umfasst 229 Seiten. Hinzu kommt ein detaillierter Erläuterungs- und Umweltbericht, der weitere 600 Seiten füllt. Diese umfangreiche Dokumentation ist notwendig, um die komplexen Zusammenhänge der Stadtentwicklung transparent darzustellen und die getroffenen Annahmen zu begründen.
In diesen Berichten werden verschiedene Szenarien analysiert, Umweltauswirkungen bewertet und die Gründe für die vorgeschlagenen Entwicklungszonen dargelegt. Für interessierte Bürger bedeutet dies eine große Menge an Informationen, die es zu sichten gilt.
Das REK in Zahlen
- 6 Jahre Entwicklungszeit
- 229 Seiten Textteil des Konzepts
- 600 Seiten Erläuterungs- und Umweltbericht
- Planungshorizont bis zum Jahr 2050
Bürgerbeteiligung als zentrales Element
Mit der öffentlichen Auflage des Entwurfs beginnt nun eine entscheidende Phase des Prozesses. Die Stadtverwaltung lädt alle Salzburgerinnen und Salzburger aktiv dazu ein, sich mit den Plänen auseinanderzusetzen. In den kommenden Wochen haben die Bürger die Möglichkeit, den gesamten Entwurf einzusehen und schriftlich Stellungnahmen oder Einwände abzugeben.
Diese Phase der Bürgerbeteiligung ist gesetzlich vorgeschrieben und ein wichtiger Bestandteil des demokratischen Planungsprozesses. Alle eingegangenen Einwände müssen von der Stadtverwaltung geprüft und bei der finalen Ausarbeitung des Konzepts berücksichtigt werden. Bürgermeister Auinger betonte die Wichtigkeit dieses Schrittes, um eine breite Akzeptanz für die zukünftige Ausrichtung der Stadt zu schaffen.
Wo können die Pläne eingesehen werden?
Die Unterlagen liegen in den zuständigen Ämtern der Stadt Salzburg zur Einsicht auf. Zudem werden die Dokumente in der Regel auch online auf der Webseite der Stadt zur Verfügung gestellt, um den Zugang für alle Interessierten so einfach wie möglich zu gestalten. Genaue Informationen zu Fristen und dem Prozedere für die Einreichung von Stellungnahmen werden von der Stadt bekannt gegeben.
Die nächsten Schritte bis zur Umsetzung
Nach Ablauf der Frist für die öffentliche Auflage werden alle Rückmeldungen gesammelt und ausgewertet. Dieser Prozess kann je nach Anzahl und Komplexität der Einwände einige Zeit in Anspruch nehmen. Anschließend wird der Entwurf überarbeitet und dem Gemeinderat zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt.
Sobald das Räumliche Entwicklungskonzept rechtskräftig ist, bildet es für die nächsten Jahre die verbindliche Grundlage für alle Flächenwidmungs- und Bebauungspläne in der Stadt Salzburg. Es ist ein entscheidendes Instrument, um die Entwicklung der Stadt geordnet und im Sinne des Gemeinwohls zu steuern und Salzburg für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.


