Die Stadt Salzburg hat einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft unternommen. Der Gemeinderat hat am Mittwoch, den 22. Oktober 2025, den „Klimafahrplan 2040“ beschlossen. Das Ziel ist ambitioniert: Bis zum Jahr 2040 soll die Stadt klimaneutral werden. Ein erstes wichtiges Etappenziel ist die Reduktion der Emissionen um rund 40 Prozent bis 2030.
Der Beschluss, der mit breiter Mehrheit gegen die Stimmen der FPÖ gefasst wurde, legt einen detaillierten Weg fest, wie die Stadt ihre CO₂-Emissionen in den kommenden Jahren drastisch senken will. Der Plan umfasst konkrete Maßnahmen in zentralen Bereichen wie Energie, Gebäude, Mobilität und Abfallwirtschaft. Er soll nicht nur dem Klima helfen, sondern auch die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger spürbar verbessern.
Das Wichtigste in Kürze
- Ziel Klimaneutralität: Die Stadt Salzburg will bis 2040 klimaneutral sein.
- Erstes Etappenziel: Bis 2030 sollen die CO₂-Emissionen um 40 Prozent gesenkt werden.
- Konkrete Maßnahmen: Der Plan umfasst die Bereiche Energie, Gebäude, Mobilität und Kreislaufwirtschaft.
- Förderung als Pionierstadt: Salzburg erhält bis zu zwei Millionen Euro für die Umsetzung innovativer Projekte.
- Fokus auf Lebensqualität: Weniger Lärm, sauberere Luft und mehr Grünflächen sind erklärte Nebenziele des Plans.
Ein Fahrplan mit klaren Zielen
Der Klimafahrplan 2040 ist das Ergebnis intensiver Planung und legt einen verbindlichen Rahmen für die kommenden 15 Jahre fest. Das übergeordnete Ziel ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen um insgesamt 477.000 Tonnen CO₂-Äquivalente. Diese Zahl entspricht dem gesamten aktuellen jährlichen Ausstoß der Stadt.
Planungsstadträtin Anna Schiester betonte die Notwendigkeit, den Plan nun mit Leben zu füllen.
„Der Klimafahrplan ist kein Selbstzweck. Er beschreibt, wie wir unsere Stadt lebenswert erhalten – auch für die kommenden Generationen. Es reicht nicht, Ziele zu beschließen. Jetzt geht es darum, sie mit Leben zu füllen – mit konkreten Schritten, die die CO₂-Emissionen senken und die Stadt spürbar verändern.“
Der Plan ist als dynamisches Dokument konzipiert. Er soll jährlich überprüft und an neue Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst werden. Dies stellt sicher, dass die Maßnahmen wirksam bleiben und die Stadt flexibel auf Herausforderungen reagieren kann.
Was bedeutet Klimaneutralität?
Klimaneutralität bedeutet, dass ein Gleichgewicht zwischen den ausgestoßenen Treibhausgasen und deren Abbau aus der Atmosphäre hergestellt wird. Dies geschieht durch die drastische Reduzierung von Emissionen und die Kompensation unvermeidbarer Restemissionen, beispielsweise durch Aufforstung oder technologische Lösungen.
Vier Säulen für eine nachhaltige Stadt
Der Klimafahrplan stützt sich auf vier zentrale Handlungsfelder, in denen die größten Einsparungen erzielt werden sollen. Diese Bereiche betreffen den Alltag aller Salzburgerinnen und Salzburger direkt oder indirekt.
1. Energie und Gebäude
Ein großer Teil der Emissionen in einer Stadt entsteht durch die Energieversorgung und die Beheizung von Gebäuden. Hier setzt der Plan an, indem er den Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Geothermie forciert. Gleichzeitig sollen Anreize für die thermische Sanierung von Altbauten geschaffen werden, um den Energieverbrauch zu senken.
2. Mobilität
Der Verkehr ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der Plan sieht vor, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten, das Radwegenetz auszubauen und die Infrastruktur für Elektromobilität zu stärken. Ziel ist es, den Umstieg vom privaten Pkw auf umweltfreundlichere Alternativen zu erleichtern.
3. Nachhaltige Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung selbst will mit gutem Beispiel vorangehen. Dies umfasst eine nachhaltige Beschaffung, die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge und die Optimierung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden.
4. Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Weniger Abfall zu produzieren und Ressourcen besser zu nutzen, ist ein weiterer wichtiger Baustein. Der Fokus liegt hier auf der Förderung von Wiederverwendung, Reparatur und Recycling, um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren.
Zahlen und Fakten zum Klimafahrplan
- Gesamtreduktion bis 2040: 477.000 Tonnen CO₂-Äquivalente
- Zwischenziel 2030: ca. 40 % Emissionsreduktion
- Förderung: Bis zu 2 Millionen Euro als Teil der „Pionierstadt“-Mission
- Beschluss: Gefasst am 22. Oktober 2025 im Salzburger Gemeinderat
Salzburg als Pionierstadt
Die Stadt Salzburg ist nicht allein auf ihrem Weg. Als Teil einer bundesweiten Mission für klimaneutrale Städte wurde sie als sogenannte „Pionierstadt“ ausgewählt. Dieser Status bringt nicht nur Anerkennung, sondern auch handfeste Vorteile mit sich.
Durch das Programm erhält die Stadt eine Förderung von bis zu zwei Millionen Euro. Diese Mittel sind zweckgebunden und sollen für zusätzliches Personal eingesetzt werden, das die Umsetzung der Klimaziele beschleunigt. Außerdem sollen damit innovative Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende erprobt werden.
Pia Schauz, die Projektleiterin der Pionierstadt, sieht den Beschluss als Meilenstein.
„Der Beschluss zum Klimafahrplan ist ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040. Durch die jährliche Anpassung bleibt der Klimafahrplan flexibel, lernfähig und handlungsorientiert. Er ist zugleich Kompass und Werkzeug für eine Stadt, die sich aktiv auf den Weg macht.“
Diese finanzielle und strukturelle Unterstützung soll Salzburg helfen, eine Vorreiterrolle im städtischen Klimaschutz in Österreich einzunehmen und als Vorbild für andere Gemeinden zu dienen.
Mehr Lebensqualität für alle
Die Verantwortlichen betonen, dass der Klimafahrplan weit mehr ist als eine Sammlung technischer Vorschriften. Letztendlich geht es darum, die Lebensqualität in der Stadt für alle zu verbessern. Die geplanten Maßnahmen werden das Stadtbild und den Alltag positiv verändern.
Weniger Autoverkehr bedeutet nicht nur sauberere Luft, sondern auch weniger Verkehrslärm. Die Schaffung von mehr Grünflächen und die Entsiegelung von Plätzen helfen, die Stadt im Sommer kühler zu halten und bieten den Menschen gleichzeitig mehr Raum zur Erholung.
Eine verbesserte Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger fördert die Gesundheit und macht die Stadt für ihre Bewohnerinnen und Bewohner erlebbarer. Der Klimafahrplan 2040 ist somit eine Investition in eine gesunde, saubere und lebenswerte Zukunft für die heutige und für kommende Generationen in Salzburg.


