Die Stadt Salzburg leitet eine strategische Neuausrichtung ihrer Stadtentwicklung ein. Ein neues räumliches Entwicklungskonzept (REK) sieht vor, acht unbebaute Grundstücke, darunter die bekannte Wiese vor der Stieglbrauerei, durch eine temporäre Bausperre als Grünflächen zu sichern. Gleichzeitig werden die Weichen für einen komplett neuen Stadtteil im Westen der Stadt gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bausperre geplant: Für acht seit Jahrzehnten unbebaute Grundstücke soll ein mindestens dreijähriger Baustopp verhängt werden, um sie als Grünflächen zu erhalten.
- Stiegl-Wiese betroffen: Die 15.000 Quadratmeter große Wiese vor der Stieglbrauerei in Maxglan ist eines der prominentesten Grundstücke, das geschützt werden soll.
- Neuer Stadtteil: Westlich des Flughafens ist auf einer 25 Hektar großen Fläche die Entwicklung eines neuen Wirtschaftsstandorts vorgesehen.
- Langfristige Strategie: Das räumliche Entwicklungskonzept (REK) soll die städtische Entwicklung bis zum Jahr 2050 lenken.
Schutz für wertvolle Freiflächen in der Stadt
Die Stadtverwaltung plant einen entscheidenden Schritt zum Erhalt innerstädtischer Grünflächen. Für insgesamt acht Grundstücke, die trotz offizieller Baulandwidmung seit vielen Jahren unbebaut sind, soll eine Bausperre erlassen werden. Diese Maßnahme ist Teil des neuen räumlichen Entwicklungskonzepts und soll für eine Dauer von mindestens drei Jahren gelten.
Die betroffenen Flächen verteilen sich auf mehrere Stadtteile, darunter Schallmoos, Gnigl, Leopoldskron und Maxglan. Ziel ist es, diese wichtigen Freiräume für die Zukunft zu sichern und einer Verbauung vorzubeugen. Laut Stadt Salzburg ist die Erhaltung von Grünflächen ein zentraler Punkt der neuen Planungsstrategie.
Prominentes Beispiel Stiegl-Wiese
Besondere Aufmerksamkeit erhält die 15.000 Quadratmeter große Wiese auf dem Areal der Stieglbrauerei in Maxglan. Obwohl hier ursprünglich eine Bebauung bis zum Jahr 2005 vorgesehen war, blieb die Fläche bis heute eine grüne Oase. Mit der geplanten Bausperre soll dieser Zustand vorerst gesichert werden, um den Charakter des Gebiets zu bewahren.
Fakten zur Bausperre
- Betroffene Grundstücke: 8
- Standorte: Schallmoos, Gnigl, Leopoldskron, Maxglan
- Dauer: Mindestens 3 Jahre
- Zweck: Erhalt von Grün- und Freiflächen
Ein neuer Stadtteil für Salzburgs Westen
Das REK blickt jedoch nicht nur auf den Erhalt bestehender Flächen, sondern plant auch aktiv neues Wachstum. Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die Entwicklung eines völlig neuen Stadtteils. Dafür wurde ein 25 Hektar großes Areal westlich des Flughafens als sogenanntes Zielgebiet definiert.
Diese Fläche besitzt laut Planern großes Potenzial für einen modernen Wirtschaftsstandort. Die Vision ist es, hier einen „attraktiven Eingang zur Stadt“ zu schaffen, der Arbeitsplätze und wirtschaftliche Dynamik vereint. Die genaue Ausgestaltung soll in den kommenden Jahren konkretisiert werden.
Entwicklung in Schallmoos
Ein weiteres wichtiges Zielgebiet ist der Stadtteil Schallmoos. Hier liegt der Fokus auf der Nachverdichtung und besseren Nutzung von bereits versiegelten, aber untergenutzten Flächen. Anstatt neue Grünflächen zu verbrauchen, soll hier eine Mischnutzung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit gefördert werden.
Ein sogenannter „Masterplan“ soll diesen Prozess steuern. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie den Grundeigentümern vorgesehen, um eine breite Akzeptanz und eine bedarfsgerechte Entwicklung sicherzustellen.
Was ist das REK?
Das Räumliche Entwicklungskonzept (REK) ist das wichtigste strategische Planungsinstrument einer Gemeinde. Es legt die langfristigen Ziele für die räumliche Entwicklung fest – zum Beispiel, wo neue Wohngebiete, Gewerbeflächen oder Grünzonen entstehen sollen. Das neue REK für Salzburg soll bis zum Jahr 2050 als Leitfaden dienen.
Der politische Fahrplan und die Bürgerbeteiligung
Der Entwurf des neuen REK durchläuft nun die politischen Gremien. Nach der Vorstellung in den Ausschüssen steht am 22. Oktober die Beschlussfassung durch den Gemeinderat auf der Tagesordnung. Anschließend wird der Plan für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Von Ende Oktober bis Dezember ist eine sechswöchige öffentliche Auflage geplant. In diesem Zeitraum können Bürgerinnen und Bürger den Entwurf einsehen und Einwendungen einbringen. Alle Haushalte in Salzburg werden dazu per Postwurfsendung informiert. Die öffentliche Einsicht wird sowohl digital als auch in den Amtsgebäuden möglich sein.
„Es geht um bezahlbares Wohnen, den Umgang mit der Klimakrise, um die Wirtschaft und gute Arbeitsplätze. Das REK zeigt, wo und wie Salzburg wachsen kann, ohne dabei die Lebensqualität zu verlieren.“
Wie geht es weiter?
Nach der Phase der öffentlichen Auflage werden alle eingegangenen Stellungnahmen und Einwendungen geprüft und in den Entwurf eingearbeitet. Die finale Version des REK soll den politischen Gremien dann voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 zur Endbeschlussfassung vorgelegt werden. Damit wird die Grundlage für die Stadtplanung der nächsten Jahrzehnte geschaffen.





