Ein umfassendes Projekt zur Neugestaltung der Salzach zwischen Salzburg, Anif und Elsbethen nimmt konkrete Formen an. Der „Salzachplan“ soll den Hochwasserschutz modernisieren, den Fluss ökologisch aufwerten und die Naherholungsgebiete für die Bevölkerung verbessern. Der Wasserverband „Lebensraum Salzach“ hat kürzlich wichtige Entscheidungen für die Umsetzung getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Projektziel: Verbesserung von Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung auf 10,5 Kilometern entlang der Salzach.
- Beteiligte Gemeinden: Salzburg, Anif und Elsbethen arbeiten im Wasserverband „Lebensraum Salzach“ zusammen.
- Finanzierung: Der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten für Schutzbauten und ökologische Maßnahmen.
- Zeitplan: Erste Vorarbeiten laufen bereits, der Baubeginn ist frühestens für das Jahr 2029 geplant.
Ein Projekt für Sicherheit und Natur
Die Salzach ist die Lebensader der Region, doch sie birgt auch Gefahren. Um die Anwohner besser vor extremen Hochwasserereignissen zu schützen, wurde der „Salzachplan“ ins Leben gerufen. Das Projekt erstreckt sich über einen rund 10,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Kraftwerken Lehen und Urstein.
Im Zentrum steht die Errichtung eines zeitgemäßen Hochwasserschutzes, der auch auf 100- und sogar 300-jährliche Ereignisse ausgelegt ist. Doch das Vorhaben geht weit über reine Schutzmaßnahmen hinaus. Es zielt darauf ab, den Flussraum als Ganzes zu betrachten und ihn für Mensch und Natur gleichermaßen aufzuwerten.
Hintergrund: Die Bedeutung der Salzach
Die Salzach prägt seit jeher das Landschaftsbild und das Leben in der Region. Sie ist ein wichtiger ökologischer Korridor und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Gleichzeitig stellen Hochwasser eine wiederkehrende Bedrohung dar. Der Salzachplan versucht, die Anforderungen von Sicherheit, Ökologie und Freizeitnutzung in Einklang zu bringen.
Gemeinsame Vision für den Lebensraum Salzach
Der Salzburger Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Bernhard Auinger betont die gemeinschaftliche Dimension des Projekts. Die drei Gemeinden Salzburg, Anif und Elsbethen ziehen an einem Strang, um die Zukunft des Flussraums zu gestalten.
„Mit dem Salzachplan schaffen wir gemeinsam mehr Sicherheit und Lebensqualität entlang der Salzach. Der Fluss wird ökologisch aufgewertet und für die Bewohnerinnen und Bewohner besser erlebbar – als Lebensraum, Erholungsgebiet und verbindendes Element unserer drei Orte“, erklärte Auinger nach der jüngsten Sitzung des Wasserverbands.
Diese Vision umfasst sichere und zugleich naturnah gestaltete Uferzonen. Bestehende Wege für den Rad- und Fußverkehr sollen verbessert und ausgebaut werden, um die Attraktivität des Gebiets für die Naherholung weiter zu steigern. Der Fluss soll wieder als verbindendes Element der drei Gemeinden wahrgenommen werden.
Die nächsten Schritte und der Zeitplan
Das Projekt befindet sich derzeit in einer intensiven Vorbereitungsphase. Bis zum Ende des Jahres sollen wichtige Grundlagenarbeiten abgeschlossen sein. Dazu gehören Vermessungen des Geländes, geologische Untergrunderkundungen sowie hydraulische Untersuchungen, die das Fließverhalten des Wassers analysieren.
Der weitere Fahrplan ist klar strukturiert, um eine sorgfältige und transparente Umsetzung zu gewährleisten:
- Ab 2025: Gespräche mit den betroffenen Grundeigentümern zur Prüfung möglicher Varianten.
- 2027: Beginn der Detailplanung für die konkreten Baumaßnahmen.
- 2028: Einleitung der behördlichen Genehmigungsverfahren.
- Frühestens 2029: Möglicher Baubeginn nach Abschluss aller Planungs- und Genehmigungsphasen.
Diese schrittweise Vorgehensweise stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt und die Interessen der Anrainer miteinbezogen werden.
Finanzierung gesichert
Die Finanzierung des Großprojekts steht auf einem soliden Fundament. Der Bund hat zugesagt, 80 Prozent der Kosten für die Hochwasserschutzbauten und die ökologischen Aufwertungsmaßnahmen zu übernehmen. Die verbleibenden 20 Prozent werden vom Wasserverband „Lebensraum Salzach“, also den drei beteiligten Gemeinden, getragen.
Neue Führung für die Umsetzung
Um die komplexen Aufgaben des Projekts zu steuern, wurde in der letzten Verbandssitzung auch eine wichtige personelle Entscheidung getroffen. Martin Floss vom Magistrat der Stadt Salzburg wurde zum neuen Geschäftsführer des Wasserverbands bestellt. Er wird die Koordination der kommenden Planungs- und Umsetzungsschritte verantworten.
Der Salzachplan ist mehr als nur ein Bauprojekt. Er ist ein Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung eines zentralen Lebensraums. Durch die Kombination aus modernem Hochwasserschutz, ökologischer Revitalisierung und der Verbesserung der Freizeitangebote soll die Salzach für zukünftige Generationen als sicherer, naturnaher und wertvoller Ort erhalten und weiterentwickelt werden.





