Das etablierte Salzburger Altstadtfestival „Jazz & the City“ stellt sich neu auf. Mit Markus Deisenberger übernimmt ein neuer künstlerischer Leiter die Verantwortung für das beliebte Gratisfestival. Er plant eine programmatische Neuausrichtung, die das Festival jünger, stilistisch breiter und offener gestalten soll. Im Zentrum stehen dabei die stärkere Einbindung der lokalen Musikszene sowie neue Akzente zwischen Weltmusik und elektronischen Klängen.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Leiter: Markus Deisenberger ist der neue künstlerische Leiter von Jazz & the City.
- Neues Konzept: Das Festival soll musikalisch breiter, jünger und vielfältiger werden.
- Programmfokus: Schwerpunkte liegen auf Weltmusik, Elektronik, Solokünstlern und der lokalen Szene.
- Erweiterung: Zusätzlich zu den vier Haupttagen wird es erstmals ein Pre-Opening geben.
Ein neues Gesicht für ein etabliertes Festival
Markus Deisenberger tritt an, um dem Salzburger Gratisfestival „Jazz & the City“ eine frische Perspektive zu verleihen. Als neuer künstlerischer Leiter löst er eine Ära ab und bringt seine eigene Vision für die Zukunft der Veranstaltung mit. Deisenberger ist in der österreichischen Musik- und Kulturszene kein Unbekannter und verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Programmgestaltung und im Kulturmanagement.
Seine Berufung markiert einen bewussten Schritt der Organisatoren, das Festival weiterzuentwickeln. Die Entscheidung für Deisenberger fiel aufgrund seines Ansatzes, musikalische Grenzen zu überschreiten und neue Publikumsschichten zu erschließen. Anstatt auf einen radikalen Bruch setzt er auf eine behutsame, aber klare Modernisierung des bewährten Konzepts.
Hintergrund: Das Festival Jazz & the City
„Jazz & the City“ wurde vor über 20 Jahren ins Leben gerufen und hat sich zu einem festen Bestandteil des Salzburger Kulturkalenders entwickelt. Das Konzept, bei freiem Eintritt Konzerte an ungewöhnlichen Orten in der gesamten Altstadt anzubieten, macht den besonderen Reiz aus. Von Bars und Galerien über Kirchen bis hin zu öffentlichen Plätzen verwandelt sich die Stadt für mehrere Tage in eine einzige große Bühne.
Die Vision: Jünger, breiter und fluider
Die Kernidee der Neuausrichtung lässt sich in drei Worten zusammenfassen: jünger, breiter und fluider. Markus Deisenberger möchte das Festival für ein neues, jüngeres Publikum öffnen, ohne die Stammgäste zu verlieren. Dies soll durch eine Erweiterung des musikalischen Spektrums erreicht werden.
„Breiter“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Jazzbegriff bewusst gedehnt wird. Zukünftig sollen verstärkt Einflüsse aus der Weltmusik, der elektronischen Musik und anderen zeitgenössischen Genres in das Programm integriert werden. Es geht darum, Jazz nicht als starres Genre, sondern als Ausgangspunkt für musikalische Entdeckungsreisen zu verstehen.
Der Begriff „fluider“ beschreibt den Wunsch nach fließenden Übergängen zwischen den Stilen und Spielorten. Das Publikum soll ermutigt werden, sich treiben zu lassen und spontan neue Künstler und Klänge zu entdecken. Die traditionelle Trennung zwischen Bühne und Publikum soll an vielen Orten aufgebrochen werden, um eine intimere und direktere Konzerterfahrung zu ermöglichen.
„Wir wollen Brücken bauen zwischen verschiedenen musikalischen Welten und Generationen. Das Festival soll ein Ort der Begegnung sein, an dem Neugier belohnt wird.“ - Markus Deisenberger, künstlerischer Leiter
Programmatische Schwerpunkte und Neuerungen
Die neue Vision wird durch konkrete programmatische Änderungen untermauert. Mehrere neue Formate und Schwerpunkte sollen das Festivalerlebnis bereichern und die Neuausrichtung für das Publikum erlebbar machen.
Fokus auf die lokale Szene
Ein zentrales Anliegen von Markus Deisenberger ist die stärkere Einbindung der heimischen Musikszene. Salzburger und österreichische Musiker sollen wieder eine prominentere Rolle im Programm spielen. Dies dient nicht nur der Förderung lokaler Talente, sondern auch der Stärkung der regionalen Identität des Festivals.
Geplant sind Kooperationen mit lokalen Musikinstitutionen und die Schaffung von Plattformen, auf denen sich die Vielfalt der österreichischen Jazz- und Improvisationsszene präsentieren kann. Das Festival soll somit auch als wichtiges Schaufenster für die Künstler des Landes fungieren.
Zahlen & Fakten
- Dauer: 4 Haupttage plus ein Pre-Opening-Tag
- Konzerte: Über 50 Konzerte an mehr als 30 Spielorten
- Eintritt: Traditionell bei allen Konzerten frei
„The Art of Solo“: Die Kunst des Alleingangs
Obwohl Deisenberger die Teamarbeit in der Organisation betont, widmet er dem musikalischen Alleingang einen eigenen Programmschwerpunkt. Unter dem Titel „The Art of Solo“ wird eine Reihe von Konzerten stattfinden, bei denen Musikerinnen und Musiker ganz allein auf der Bühne stehen.
Dieses Format rückt die pure Essenz des musikalischen Ausdrucks in den Vordergrund. Es bietet eine besondere Intensität und Intimität, die im Kontrast zu den großen Ensemble-Auftritten steht. Die Reihe soll die Virtuosität und den persönlichen Ausdruck einzelner Künstler in den Fokus rücken und dem Publikum einzigartige Hörerlebnisse ermöglichen.
Erweiterung um ein Pre-Opening
Eine weitere wesentliche Neuerung ist die Verlängerung des Festivals. Zu den bisherigen vier Haupttagen kommt in diesem Jahr erstmals ein Pre-Opening hinzu. Dieser zusätzliche Tag soll als eine Art „sanfter Start“ dienen und das Publikum auf das bevorstehende Musikwochenende einstimmen. Das genaue Programm für diesen Auftakttag wird noch bekannt gegeben, soll aber bereits erste musikalische Höhepunkte bieten.
Ausblick auf die Zukunft
Mit der neuen künstlerischen Leitung unter Markus Deisenberger beginnt für „Jazz & the City“ ein neues Kapitel. Die geplante Öffnung hin zu neuen Stilen und einem jüngeren Publikum ist eine strategische Entscheidung, um die Relevanz und Zukunftsfähigkeit des Festivals zu sichern. Die Kombination aus internationalen Stars, aufstrebenden Talenten und einer starken lokalen Präsenz verspricht ein vielseitiges und spannendes Programm.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie das Publikum die Neuausrichtung annimmt. Die Grundpfeiler des Erfolgs – der freie Eintritt und die einzigartige Atmosphäre in der Salzburger Altstadt – bleiben jedoch erhalten. Sie bilden das Fundament, auf dem die neuen Ideen aufgebaut werden, um „Jazz & the City“ als eines der innovativsten und zugänglichsten Musikfestivals der Region zu positionieren.





