Die Paul Hofhaymer Gesellschaft lädt im Herbst zu ihren Festtagen Alter und Neuer Musik ein. Vom 9. bis 12. Oktober wird ein Programm geboten, das von mittelalterlichen Klängen bis zu zeitgenössischen Uraufführungen reicht. Philipp Lamprecht, Leiter der Gesellschaft und selbst Musiker, gestaltet die Auswahl mit internationalen und heimischen Ensembles.
Das Festival "Die Welt, die hat ein tummen Mut" fokussiert sich auf die Renaissance und beleuchtet Musik aus Bauernstuben und Adelspalästen. Es bietet eine Plattform für bekannte und neue Künstler der Alten Musikszene.
Wichtige Punkte
- Datum: Die Festtage finden vom 9. bis 12. Oktober statt.
- Programmvielfalt: Von mittelalterlicher bis zu neuer Musik.
- Internationale Ensembles: Auftritte von Alta Bellezza und Per-Sonat.
- Österreichischer Beitrag: Das Vokalensemble voices unlimited.
- Uraufführungen: Mehrere neue Werke werden präsentiert.
Einblick in vergangene Epochen
Das Programm der Festtage ermöglicht eine musikalische Reise durch die Geschichte. Ein Höhepunkt ist das Ensemble Alta Bellezza mit seinem Stück "Der Rabe und der Löwe". Dieses Programm entführt das Publikum ins 15. Jahrhundert. Es thematisiert die Zeit der Hussitenkriege. Damals rangen der ungarische König Matthias Corvinus und Jiří z Poděbrad, ein Unterstützer der Hussiten, um die Macht in Böhmen.
Ein weiteres internationales Ensemble ist Per-Sonat. Es präsentiert "A Carolingian Soundscape". Dieses Programm umfasst frühe Mehrstimmigkeit aus dem 9. bis 11. Jahrhundert. Die Leiterin von Per-Sonat, Sabine Lutzenberger, ist eine bekannte Sängerin in der Alten Musikszene. Sie war bereits früher bei den Festtagen zu Gast.
Faktencheck
- Die Hussitenkriege (ca. 1419–1434) waren eine Reihe von Konflikten, die in Böhmen ausbrachen.
- Matthias Corvinus regierte als König von Ungarn von 1458 bis 1490.
- Jiří z Poděbrad war von 1458 bis 1471 König von Böhmen.
Heimische Beiträge und neue Interpretationen
Die Festtage bieten auch Raum für heimische Künstler. Das Vokalensemble voices unlimited präsentiert "Ioculatores Domini". Dies bedeutet "Die Minnesänger des Herrn". Bei diesem Programm wirken Philipp Lamprecht und seine Kollegen auf historischen Instrumenten mit.
Philipp Lamprecht hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Mönch von Salzburg beschäftigt. Er hat dessen gesamtes Werk in Konzerten und auf CDs vorgestellt. Nun widmet er sich einem anderen bedeutenden Werk: dem Nibelungenlied. Dieses Epos entstand um 1200. Lamprechts Engagement unterstreicht die Verbindung von Forschung und musikalischer Praxis.
"Es geht nicht nur um Mittelalter und Renaissance, es sind ja Festtage Alter und Neuer Musik. Wir möchten die Brücke zwischen den Epochen schlagen und sowohl historische Werke als auch zeitgenössische Schöpfungen präsentieren", erklärt Philipp Lamprecht, Leiter der Paul Hofhaymer Gesellschaft.
Brücke zwischen Alt und Neu
Die Festtage beschränken sich nicht nur auf alte Musik. Sie umfassen auch neue Kompositionen. Unter dem Motto "Sweet Passion. Acht Facetten von Liebe" gibt es mehrere Uraufführungen. Komponisten wie Veronika Mayer, Jacopo Salvatori und Matthias Leboucher stellen ihre neuen Werke vor. Auch Herbert Grassl, der langjährige Seniorchef der Hofhaymer-Gesellschaft, präsentiert ein neues Werk.
Ein weiteres spannendes Projekt ist "mein herz mein zimmer mein name". Dieses multimediale Werk ist Friederike Mayröcker gewidmet. Es verbindet verschiedene Kunstformen und ehrt die österreichische Dichterin. Solche Projekte zeigen den innovativen Ansatz der Festtage.
Hintergrundinformationen
Die Paul Hofhaymer Gesellschaft setzt sich seit vielen Jahren für die Alte Musik ein. Sie fördert auch den Dialog mit zeitgenössischen Komponisten. Dies trägt zur Vielfalt der Salzburger Kulturlandschaft bei. Das Festival ist ein fester Bestandteil des kulturellen Herbstprogramms in der Region.
Das Programm im Detail
Das Festivalprogramm ist so konzipiert, dass es sowohl Kenner der Alten Musik als auch ein breiteres Publikum anspricht. Die Auswahl der Ensembles und Werke erfolgt mit großer Sorgfalt. Ziel ist es, die musikalische Qualität und die historische Bedeutung der Stücke zu vermitteln.
- 9. Oktober: Eröffnungskonzert mit dem Ensemble Alta Bellezza und "Der Rabe und der Löwe".
- 10. Oktober: Das Ensemble Per-Sonat präsentiert "A Carolingian Soundscape".
- 11. Oktober: Das Vokalensemble voices unlimited mit "Ioculatores Domini".
- 12. Oktober: Abschlusskonzert mit Uraufführungen unter dem Motto "Sweet Passion" und dem multimedialen Projekt zu Friederike Mayröcker.
Die Veranstalter erwarten ein großes Interesse an den Festtagen. Die Mischung aus historischen Aufführungen und neuen Kompositionen macht das Festival zu einem besonderen Erlebnis. Die kulturelle Bedeutung solcher Veranstaltungen für Salzburg ist groß. Sie bieten eine Plattform für musikalischen Austausch und künstlerische Innovation.
Die Festtage sind eine Gelegenheit, in die Welt der Alten Musik einzutauchen und gleichzeitig neue musikalische Impulse zu erleben. Die sorgfältige Planung und die Auswahl der Künstler garantieren ein hohes Niveau der Darbietungen. Die Verbindung von Tradition und Moderne ist ein zentrales Element des Festivals.
Interessierte Besucher können sich auf vier Tage voller Musik freuen. Die Konzerte finden an verschiedenen Orten statt. Genaue Informationen zu den Veranstaltungsorten und Ticketpreisen sind auf der Webseite der Paul Hofhaymer Gesellschaft verfügbar. Es wird empfohlen, Tickets frühzeitig zu sichern.





