In der Salzburger Felsenreitschule, einem der originalen Drehorte, fand am Donnerstagabend eine emotionale Jubiläumsgala statt. Anlass war der 60. Jahrestag der Verfilmung des Musicals „The Sound of Music“. Organisiert vom Salzburger Landestheater, brachte die Veranstaltung frühere Filmdarsteller, Mitglieder der echten von Trapp-Familie und die aktuelle Besetzung des Landestheaters zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Salzburg wurde das 60-jährige Jubiläum der Verfilmung von „The Sound of Music“ mit einer Gala gefeiert.
- Die Veranstaltung brachte Originaldarsteller wie Nicholas Hammond mit der aktuellen Besetzung des Salzburger Landestheaters zusammen.
- Nachkommen der echten von Trapp-Familie waren ebenfalls anwesend und sprachen über das Vermächtnis des Films.
- Das Salzburger Landestheater spielt das Musical seit 15 Jahren erfolgreich und hat zur Akzeptanz des Stücks in der Region beigetragen.
Ein emotionales Wiedersehen in der Felsenreitschule
Die Felsenreitschule wurde am Donnerstagabend zum Schauplatz eines besonderen Familientreffens. Carl Philip von Maldeghem, Intendant des Salzburger Landestheaters, beschrieb die Atmosphäre als einzigartig. Generationen von Darstellern, die die Geschichte der singenden Trapp-Familie auf die Bühne und Leinwand brachten, trafen aufeinander. Seit 15 Jahren ist das Musical ein fester Bestandteil des Repertoires am Landestheater und begeistert das Publikum.
Ein besonderer Gast des Abends war Nicholas Hammond, der 1965 Friedrich, den ältesten Sohn der Trapps, im Film spielte. Er führte gemeinsam mit dem Intendanten durch den Abend. Hammond zeigte sich tief bewegt von der anhaltenden Wirkung des Films.
„Eltern zeigen den Film ihren Kindern, und dann ihren Enkelkindern, das geht immer weiter und das ist außergewöhnlich. Wir sind so dankbar ein Teil davon zu sein, von etwas das so vielen Menschen soviel Freude bereitet.“
Seine Anwesenheit schlug eine Brücke von der Hollywood-Produktion vor sechs Jahrzehnten zur heutigen Bedeutung des Musicals in seiner Heimatstadt Salzburg.
Zahlen zum Phänomen
- 60 Jahre: Seit der Verfilmung im Jahr 1965 ist das Musical ein weltweites Phänomen.
- 15 Jahre: So lange hat das Salzburger Landestheater das Stück ununterbrochen im Programm.
- 5 Oscars: Der Film gewann bei der Verleihung 1966 unter anderem die Auszeichnung für den besten Film und die beste Regie.
Zwischen Fiktion und Realität
Die Geschichte von „The Sound of Music“ ist weltberühmt, doch die Beziehung der Salzburger zu diesem Kulturgut war lange Zeit zwiespältig. Während Touristen aus aller Welt zu den Drehorten pilgerten, zeigten sich viele Einheimische eher unbeeindruckt. Die Inszenierung am Landestheater hat maßgeblich dazu beigetragen, diese Distanz zu überwinden und das Stück auch in seiner Heimatstadt zu etablieren.
Die Perspektive der echten Familie
Kristina von Trapp, eine Enkeltochter des Barons Georg von Trapp, war ebenfalls bei der Gala anwesend. Sie bot einen faszinierenden Einblick in die Sicht der Familie auf das Phänomen. Sie beschrieb die Filmfamilie humorvoll als eine Art „Science-Fiction-Familie aus einem Parallel-Universum“.
Sie erklärte, dass die Schauspieler an anderen Orten leben und andere Lieder singen, aber für die Weltöffentlichkeit seien alle unter einem gemeinsamen „von Trapp-Schirm“ vereint. „Am Ende sind wir aber alle ganz normale Menschen“, betonte sie und half dabei, die Grenze zwischen dem Mythos und der Realität zu ziehen.
Vom Broadway nach Hollywood und zurück nach Salzburg
Die Geschichte der singenden Trapp-Familie wurde zuerst als Broadway-Musical im Jahr 1959 ein Erfolg. Die Musik von Richard Rodgers und die Texte von Oscar Hammerstein II bildeten die Grundlage für die spätere Verfilmung. Der Film von 1965 mit Julie Andrews und Christopher Plummer machte die Geschichte unsterblich. Erst viele Jahrzehnte später fand das Stück durch die Produktion des Landestheaters seinen festen Platz im kulturellen Leben Salzburgs.
Ein musikalisches Highlight des Abends
Die Gala bot nicht nur bewegende Reden, sondern auch hochkarätige musikalische Darbietungen. Ein Höhepunkt war der Auftritt von Johannes Pietsch, bekannt als „JJ“, der als großer Fan des Musicals gilt. Der 24-jährige Sänger, der durch einen Song Contest in Österreich bekannt wurde, interpretierte den Titelsong „The Hills are alive“ auf seine eigene Weise.
Nach seinem Auftritt zeigte er sich begeistert von der Möglichkeit, auf dieser historischen Bühne zu singen. „Es ist so toll hier zu sein, ich meine, vor allem auch auf der Bühne, hier in Salzburg zu singen. Das ist immer ein Traum eines Opernsängers“, sagte er. Neben dem Klassiker präsentierte er auch seinen eigenen Erfolgssong „Wasted Love“.
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
Der Abend in der Felsenreitschule war mehr als nur eine Feier. Er war eine Bestätigung dafür, dass die Geschichte der Familie von Trapp auch 60 Jahre nach ihrer Verfilmung nichts von ihrer Faszination verloren hat. Die Verbindung zwischen der Vergangenheit, repräsentiert durch die Filmdarsteller und die echte Familie, und der Gegenwart, verkörpert durch die Künstler des Landestheaters, zeigte eindrucksvoll die Zeitlosigkeit der Musik und der Botschaft.
Die Gala machte deutlich, dass „The Sound of Music“ in Salzburg endgültig angekommen ist. Es ist nicht mehr nur eine Touristenattraktion, sondern ein anerkannter und geliebter Teil des eigenen kulturellen Erbes. Die anhaltende Beliebtheit der Produktion am Landestheater beweist, dass die Hügel rund um Salzburg auch für die kommenden Generationen lebendig bleiben werden.





