Die Stadt Salzburg hat eine deutliche Erhöhung der Mietpreise für städtische Turnhallen und Schulsportanlagen beschlossen, die ab Februar 2026 in Kraft treten wird. Diese Maßnahme betrifft vor allem Hobby-Sportvereine, die mit Preissteigerungen von bis zu 170 Prozent konfrontiert sind. Kinder- und Jugendsportvereine sind von der neuen Regelung ausgenommen.
Die Stadtverwaltung rechnet durch die Anpassung der Tarife mit jährlichen Mehreinnahmen in Höhe von rund 144.000 Euro. Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) verteidigt die Entscheidung und verweist darauf, dass die Gebühren in Salzburg auch nach der Erhöhung im Vergleich zu anderen österreichischen Städten wie Graz weiterhin günstig bleiben.
Die wichtigsten Fakten
- Die Mietpreise für städtische Sporthallen in Salzburg werden ab Februar 2026 erhöht.
- Hobby-Sportvereine sind von Steigerungen bis zu 170 Prozent betroffen.
- Das neue Tarifmodell richtet sich nach der Größe der jeweiligen Halle.
- Kinder- und Jugendsportvereine sind von der Gebührenerhöhung ausgenommen.
- Die Stadt erwartet jährliche Mehreinnahmen von 144.000 Euro.
Neues Tarifsystem löst Pauschalpreis ab
Bislang galt für alle Sportvereine ein einheitlicher und niedriger Tarif für die Nutzung städtischer Turnhallen. Unabhängig von der Größe oder Ausstattung der Halle zahlten die Vereine pauschal 6,70 Euro pro Stunde. Dieses langjährige Modell wird nun abgeschafft.
Ab Februar 2026 führt die Stadt ein gestaffeltes Preissystem ein, das sich an der Größe der jeweiligen Sportanlage orientiert. Das bedeutet, dass die Kosten für die Anmietung zukünftig stark variieren werden. Vereine, die einem Verband angehören und hauptsächlich erwachsene Mitglieder haben, sind die primäre Zielgruppe dieser neuen Regelung.
Von moderat bis drastisch: Die Preissteigerungen im Detail
Die Auswirkungen der neuen Tarifstruktur sind je nach genutzter Halle sehr unterschiedlich. Während einige Vereine nur mit einer moderaten Anpassung rechnen müssen, kommen auf andere erhebliche Mehrkosten zu.
Ein Beispiel für eine geringere Erhöhung ist die Turnhalle der Volksschule Mülln. Hier wird der Preis um rund 20 Prozent ansteigen. Deutlich stärker fällt die Erhöhung für die Halle der Mittelschule Taxham aus. Dort steigt der Stundensatz um knapp 170 Prozent auf zukünftig rund 18 Euro.
Kostenentwicklung im Überblick
- Alter Einheitstarif: 6,70 € pro Stunde
- Neuer Tarif (Beispiel Mülln): ca. 8,00 € pro Stunde (+20 %)
- Neuer Tarif (Beispiel Taxham): ca. 18,00 € pro Stunde (+170 %)
Begründung der Stadt und Vergleich mit anderen Städten
Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) begründet die Maßnahme mit der Notwendigkeit, die Gebühren an ein realistisches Niveau anzupassen. Er betont, dass Salzburg bei den Tarifen für städtische Einrichtungen, sei es in der Sportarena, in Bädern oder eben in Sporthallen, generell sehr günstig sei.
„Wir haben das durchgerechnet. Wenn ich eine Hobby-Fußballmannschaft bin und ich zahle jetzt für die Stunde um zehn Euro mehr und es spielen 20 Leute, dann wird man sich das weiterhin leisten können.“
Laut Auinger liegt Salzburg selbst nach der Erhöhung noch deutlich unter den Tarifen, die in anderen Städten wie Graz verlangt werden. Die Stadtverwaltung sieht die Anpassung als fairen Schritt, um die Kosten für den Unterhalt der Anlagen besser zu decken, ohne die Vereine übermäßig zu belasten.
Schutz für den Nachwuchssport
Eine zentrale Säule der neuen Regelung ist der Schutz des Kinder- und Jugendsports. Vereine, die sich der Förderung des Nachwuchses widmen, sind vollständig von den Tariferhöhungen ausgenommen. Damit soll sichergestellt werden, dass die finanzielle Belastung nicht zu Lasten der sportlichen Ausbildung junger Menschen geht und der Zugang zum Vereinssport für Familien erschwinglich bleibt.
Finanzielle Auswirkungen für Vereine und Stadt
Für die betroffenen Hobby-Sportvereine bedeutet die neue Regelung eine spürbare finanzielle Mehrbelastung. Ein Verein, der beispielsweise die Halle in Taxham wöchentlich für zwei Stunden nutzt, muss zukünftig mit monatlichen Mehrkosten von über 90 Euro rechnen. Dies könnte eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge erforderlich machen.
Für den städtischen Haushalt sind die prognostizierten Mehreinnahmen von 144.000 Euro pro Jahr ein willkommener Beitrag. Diese Mittel können für die Instandhaltung und Modernisierung der Sportinfrastruktur verwendet werden, was letztlich wieder allen Nutzern zugutekommt.
Langfristige Perspektive für den Salzburger Vereinssport
Die Tarifanpassung ist Teil einer breiteren Strategie zur Verwaltung städtischer Ressourcen. Während die kurzfristigen Auswirkungen für einige Vereine eine Herausforderung darstellen, argumentiert die Stadt, dass eine kostendeckendere Vermietung langfristig notwendig ist, um die Qualität der Sportanlagen zu sichern.
Die zweijährige Übergangsfrist bis Februar 2026 soll den Vereinen ausreichend Zeit geben, sich auf die neuen Konditionen einzustellen und ihre Finanzen entsprechend zu planen. Es bleibt abzuwarten, wie die Vereine auf die neuen Gebühren reagieren und welche Anpassungen sie vornehmen werden, um den Sportbetrieb für ihre Mitglieder aufrechtzuerhalten.





