Die Salzburger Alpinpolizei verzeichnete im Berichtszeitraum von Oktober 2024 bis Oktober 2025 eine deutliche Zunahme der Einsätze und der schwerverletzten Personen in den Bergen. Gleichzeitig ging die Zahl der tödlichen Unfälle zurück. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Andrang auf die Natur wider und stellt die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr Einsätze: Die Zahl der Alpin-Einsätze stieg auf 1.706, ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr.
- Weniger Todesfälle: 49 Menschen kamen in den Salzburger Bergen ums Leben, was einen Rückgang bedeutet.
- Anstieg bei Schwerverletzten: Die Zahl der schwerverletzten Personen erhöhte sich markant auf 787.
- Sommer-Trend: Die Einsatzzahlen im Sommer nähern sich immer mehr denen der Wintersaison an.
Jahresbilanz der Alpinpolizei im Detail
Die Alpinpolizei Salzburg hat ihre Einsatzstatistik für den Zeitraum von Oktober 2024 bis Oktober 2025 vorgelegt. Die Zahlen zeigen ein komplexes Bild der Sicherheit in den heimischen Bergen. Insgesamt mussten die Beamten zu 1.706 Einsätzen ausrücken, bei denen 2.873 Personen beteiligt waren. Dies stellt eine erhebliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar.
Während die Gesamtzahl der Einsätze stieg, ist ein positiver Trend bei den tödlichen Unfällen zu beobachten. Im abgelaufenen Jahr verunglückten 49 Menschen in den Salzburger Bergen tödlich. Diese Zahl liegt unter dem Wert des Vorjahres.
Deutlicher Anstieg bei schweren Verletzungen
Besorgniserregend ist jedoch die Entwicklung bei den Verletzungen. Die Statistik weist 787 schwerverletzte Personen aus, was eine deutliche Zunahme bedeutet. Zusätzlich wurden 646 Personen leicht verletzt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass zwar weniger Unfälle tödlich enden, die Schwere der Verletzungen aber zunimmt.
Zahlen im Überblick (Oktober 2024 - Oktober 2025)
- Einsätze gesamt: 1.706
- Beteiligte Personen: 2.873
- Todesfälle: 49
- Schwerverletzte: 787
- Leichtverletzte: 646
Sommersaison wird zur neuen Herausforderung
Eine bemerkenswerte Veränderung zeigt sich in der Verteilung der Einsätze über das Jahr. Lange Zeit war der Winter die einsatzreichste Periode für die Alpinpolizei. Dieser Trend verschiebt sich zunehmend.
„Der Sommer nähert sich inzwischen ungefähr den Zahlen des Winters an, weil immer mehr Menschen in die Natur drängen. Da ist jederzeit mit Einsätzen zu rechnen.“
Diese Aussage von Thomas Schwaiger, dem Leiter der Salzburger Alpinpolizei, unterstreicht den Wandel. Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken und Klettern gewinnen an Popularität und führen zu einer fast ganzjährigen Hochsaison für die Rettungskräfte.
Vielfältiges Einsatzspektrum für die Beamten
Das Aufgabengebiet der 81 Beamtinnen und Beamten der Alpinen Einsatzgruppen in Salzburg wird immer breiter. Die Notwendigkeit polizeilicher Erhebungen erstreckt sich über eine Vielzahl von Vorfällen. Das Spektrum reicht von klassischen Suchaktionen und der Bergung von Verletzten bis hin zu komplexen Unfällen.
Zum Einsatzalltag gehören unter anderem:
- Ski-, Seilbahn- und Liftunfälle
- Lawinenabgänge
- Unfälle mit E-Bikes und beim Wandern
- Flugunfälle (z.B. Paragleiter)
- Forst- und Jagdunfälle
- Bergung von Verstorbenen
Diese Vielfalt erfordert eine hohe Spezialisierung und ständige Weiterbildung der Einsatzkräfte.
Salzburg im Österreichvergleich
Mit der hohen Anzahl an Einsätzen belegt die Salzburger Alpinpolizei in der österreichweiten Statistik den zweiten Platz. Nur im Bundesland Tirol werden mehr alpine Notfälle verzeichnet. Dies unterstreicht die Bedeutung Salzburgs als eine der wichtigsten Alpinregionen Österreichs.
Die Rolle der Flugpolizei bei Rettungseinsätzen
Ein unverzichtbarer Partner für die Alpinpolizei am Boden ist die Flugpolizei. Bei vielen Einsätzen in schwer zugänglichem Gelände ist die Unterstützung aus der Luft entscheidend für eine schnelle und sichere Rettung. Die Zusammenarbeit zwischen den Bodenteams und den Hubschrauberbesatzungen ist intensiv und eingespielt.
Die Bedeutung der Flugpolizei wird durch die bundesweiten Einsatzzahlen untermauert. Im vergangenen Jahr waren die 17 Polizeihubschrauber in ganz Österreich 5.279 Mal im Einsatz. Diese Einsätze umfassen nicht nur alpine Rettungen, sondern auch andere polizeiliche Aufgaben wie Suchflüge oder Überwachungsaufgaben.
Zunehmender Druck auf die Rettungssysteme
Die vorgelegte Bilanz zeigt, dass der wachsende Alpin-Tourismus und das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung die Rettungsorganisationen stark fordern. Die steigende Zahl an Schwerverletzten bindet erhebliche Ressourcen, sowohl bei der Rettung vor Ort als auch in der medizinischen Nachsorge. Experten mahnen zu besserer Vorbereitung, realistischer Selbsteinschätzung und adäquater Ausrüstung für alle, die sich in den Bergen bewegen, um die Unfallzahlen zu senken.





