Ein Meilenstein in der 80-jährigen Geschichte der Berufsfeuerwehr Salzburg: Mit Sabrina Kurz hat erstmals eine Frau die Uniform der Einsatzkräfte angezogen und ihren Dienst angetreten. Dieser historische Schritt wurde in der Hauptfeuerwache in Maxglan offiziell bekannt gegeben.
Die Aufnahme von Sabrina Kurz markiert eine bedeutende Entwicklung für die bisher rein männlich besetzte Einsatzmannschaft und setzt ein wichtiges Zeichen für die Gleichstellung in einem traditionell männerdominierten Berufsfeld.
Wichtige Fakten
- Sabrina Kurz ist die erste Frau im aktiven Einsatzdienst der Berufsfeuerwehr Salzburg.
- Die Organisation besteht seit 80 Jahren und hatte bisher keine Frauen in der Einsatzmannschaft.
- Der offizielle Dienstantritt fand in der Hauptfeuerwache in der Jägermüllerstraße statt.
- Branddirektor Werner Kloiber und Vizebürgermeister Florian Kreibich begrüßten das neue Mitglied.
Ein historischer Tag für Salzburg
An diesem Donnerstag herrschte in der Feuerwache in Salzburg-Maxglan eine besondere Atmosphäre. Neben den alltäglichen Vorbereitungen für mögliche Einsätze stand ein Ereignis im Mittelpunkt, das als "historischer Tag" bezeichnet wurde. Nach acht Jahrzehnten des Bestehens der Berufsfeuerwehr Salzburg wurde mit Sabrina Kurz die erste Frau offiziell in den Einsatzdienst aufgenommen.
Die Niederösterreicherin aus Gänserndorf hat ein strenges Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen und wird fortan das Team der professionellen Einsatzkräfte verstärken. Ihr Dienstantritt ist das Ergebnis langjähriger Bemühungen, den Feuerwehrberuf auch für Frauen attraktiver zu gestalten und die Türen für qualifizierte Bewerberinnen zu öffnen.
Hintergrund: Frauen in der Feuerwehr
Während Frauen in Freiwilligen Feuerwehren in Österreich schon lange eine wichtige Rolle spielen, ist ihre Präsenz in den Berufsfeuerwehren noch immer eine Seltenheit. Hohe körperliche und psychische Anforderungen sowie traditionelle Rollenbilder galten lange als Hürden. Die Aufnahme von Frauen in den Einsatzdienst erfordert oft auch Anpassungen bei Infrastruktur, Ausrüstung und internen Strukturen.
Der anspruchsvolle Weg in den Einsatzdienst
Der Weg zur Berufsfeuerwehr ist für alle Bewerber gleich anspruchsvoll. Sabrina Kurz musste sich, wie ihre männlichen Kollegen, einem mehrstufigen und harten Aufnahmeverfahren stellen. Dieses prüft nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch handwerkliches Geschick, logisches Denken und psychische Belastbarkeit.
Die Hürden des Auswahlverfahrens
Zu den Tests gehören unter anderem:
- Sportliche Leistungsüberprüfung: Dazu zählen Ausdauerläufe, Krafttests, Schwimmen und das Überwinden von Hindernisparcours.
- Praktische Tests: Bewerber müssen ihre Fähigkeiten im Umgang mit Werkzeug und bei handwerklichen Aufgaben unter Beweis stellen.
- Wissenstests: Allgemeinbildung und technisches Verständnis werden schriftlich abgefragt.
- Psychologische Eignung: Ein wesentlicher Teil ist die Prüfung der mentalen Stärke und der Fähigkeit, unter extremem Druck zu arbeiten.
Dass Sabrina Kurz all diese Prüfungen bestanden hat, unterstreicht ihre hohe Qualifikation und Eignung für diesen fordernden Beruf. Sie tritt ihren Dienst nicht aufgrund einer Quote an, sondern weil sie zu den besten Bewerbern gehörte.
Die Berufsfeuerwehr Salzburg in Zahlen
Die Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg ist eine von nur sechs Berufsfeuerwehren in ganz Österreich. Sie ist für die Sicherheit von rund 155.000 Einwohnern sowie zahlreichen Pendlern und Touristen zuständig. Pro Jahr bewältigen die Einsatzkräfte mehrere tausend Einsätze, von Bränden über technische Hilfeleistungen bis hin zu Rettungseinsätzen.
Offizielle Begrüßung durch die Führung
Bei der offiziellen Vorstellung in der Hauptfeuerwache an der Jägermüllerstraße wurde Sabrina Kurz von Branddirektor Werner Kloiber und dem zuständigen Ressortchef, Vizebürgermeister Florian Kreibich, herzlich im Team willkommen geheißen. Beide betonten die Bedeutung dieses Schrittes für die Weiterentwicklung der Organisation.
"Dies ist ein historischer Tag für die Berufsfeuerwehr Salzburg. Wir freuen uns sehr, mit Frau Kurz eine hoch motivierte und qualifizierte Kraft in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Sie hat das Aufnahmeverfahren mit Bravour gemeistert und wird eine Bereicherung für unser Team sein", erklärte Branddirektor Werner Kloiber.
Auch Vizebürgermeister Florian Kreibich unterstrich die Signalwirkung dieser Personalentscheidung. "Die Stadt Salzburg bekennt sich zu Vielfalt und Chancengleichheit. Die Aufnahme der ersten Frau in den Einsatzdienst ist ein klares Zeichen, dass bei uns allein die Qualifikation zählt. Ich wünsche Frau Kurz alles Gute für ihre verantwortungsvolle Aufgabe."
Bedeutung für die Zukunft der Feuerwehr
Die Anwesenheit einer Frau im Einsatzteam wird voraussichtlich weitreichende positive Effekte haben. Studien und Erfahrungen aus anderen Organisationen zeigen, dass gemischte Teams oft eine andere Dynamik in der Zusammenarbeit und Problemlösung entwickeln. Die Vielfalt an Perspektiven kann in komplexen Einsatzsituationen von großem Vorteil sein.
Darüber hinaus dient Sabrina Kurz als wichtiges Vorbild für andere Frauen und Mädchen, die eine Karriere bei der Feuerwehr in Betracht ziehen. Ihr Erfolg zeigt, dass dieser Berufsweg Frauen offensteht und dass die körperlichen und mentalen Herausforderungen mit entsprechender Vorbereitung zu meistern sind.
Ein Signal an zukünftige Bewerberinnen
Die Feuerwehr erhofft sich durch diesen Schritt, in Zukunft mehr Bewerbungen von Frauen zu erhalten. Angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels ist es für Einsatzorganisationen entscheidend, den gesamten Talentpool der Gesellschaft anzusprechen. Die Öffnung für Frauen ist somit nicht nur eine Frage der Gleichberechtigung, sondern auch eine strategische Notwendigkeit zur Sicherung der zukünftigen Einsatzbereitschaft.
Für Sabrina Kurz beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Sie wird in den kommenden Monaten eine intensive Grundausbildung absolvieren, in der sie auf die vielfältigen Aufgaben im Feuerwehrdienst vorbereitet wird. Danach wird sie ein vollwertiges Mitglied im 24-Stunden-Schichtdienst sein und gemeinsam mit ihren Kameraden für die Sicherheit der Salzburger Bevölkerung sorgen.





