Das Zoo-Museum „Welt der Gifte“ in Bergheim bei Salzburg hat einen seltenen Neuzugang erhalten. Eine hochgiftige, etwa 1,60 Meter lange Mangshan-Viper ist nun Teil der Ausstellung. Das Tier stammt aus einem deutschen Zoo und ist das einzige seiner Art, das derzeit in einer zoologischen Einrichtung in Österreich zu sehen ist.
Die wichtigsten Fakten
- Neuer Bewohner: Ein zehnjähriges, 1,60 Meter langes Männchen der Mangshan-Viper.
- Standort: Das Zoo-Museum „Welt der Gifte“ in Bergheim bei Salzburg.
- Exklusivität: Derzeit die einzige Haltung dieser Art in einem österreichischen Zoo.
- Herkunft: Das Tier wurde im Rahmen eines koordinierten Zuchtprogramms von einem deutschen Zoo übernommen.
- Gefährdung: Die Art ist in freier Wildbahn durch Lebensraumverlust und Wilderei stark bedroht.
Ein seltener Neuzugang für Salzburg
In der „Welt der Gifte“ in Bergheim gibt es eine neue Attraktion. Ein erwachsenes Männchen der Mangshan-Viper, einer in Südchina beheimateten Schlangenart, hat sein neues Terrarium bezogen. Das Tier wurde dem Museum von einem deutschen Zoo übergeben, der seine Haltung umstrukturierte.
Nils Kley, Gründer und Leiter der „Welt der Gifte“, erklärt die Hintergründe der Übernahme. „Die Vermittlung erfolgte in Absprache mit dem Zuchtbuchkoordinator“, so Kley. Dies stellt sicher, dass die genetische Vielfalt der in Zoos gehaltenen Population erhalten bleibt.
Das zehn Jahre alte Tier hat von Kleys Kindern bereits einen chinesischen Spitznamen erhalten: „Huánguā“, was übersetzt „Gurkerl“ bedeutet. Es misst derzeit etwa 1,60 Meter, wobei Weibchen dieser Art sogar Längen von über zwei Metern erreichen können.
Österreichs kleinstes Zoo-Museum
Die „Welt der Gifte“ in Bergheim ist das kleinste offiziell anerkannte Zoo-Museum in Österreich. Es hat sich auf die Haltung und Präsentation von giftigen Tieren aus aller Welt spezialisiert. Neben Schlangen wie Kobras und Vipern sind auch Pfeilgiftfrösche und andere giftige Lebewesen zu sehen.
Die Mangshan-Viper: Ein bedrohter Lauerjäger
Die Mangshan-Viper (Protobothrops mangshanensis) ist ausschließlich in der namensgebenden Mangshan-Region in Südchina heimisch. Dort bewohnt sie bergige Waldgebiete in Höhenlagen zwischen 800 und 1200 Metern. Ihre natürliche Umgebung ist durch Abholzung stark gefährdet.
„Durch Waldrodungen wird der Lebensraum der Mangshan-Vipern stark bedroht“, bestätigt Nils Kley. Ein weiteres großes Problem ist die Wilderei. Aufgrund ihres spektakulären Aussehens mit der grün-gelben Musterung ist die Art im illegalen Wildtierhandel sehr gefragt.
Perfekte Tarnung
Die charakteristische Färbung der Mangshan-Viper dient ihr als perfekte Tarnung. Als Lauerjäger liegt sie oft stundenlang regungslos auf bemoosten Baumstämmen und wartet auf Beute. Ihre Musterung verschmilzt dabei optisch mit der Umgebung.
Aufgrund dieser Bedrohungen gelten Mangshan-Vipern in der Natur als selten. Um den Fortbestand der Art zu sichern, gibt es koordinierte Zuchtprogramme in europäischen und amerikanischen Zoos. Die „Welt der Gifte“ leistet mit der Haltung des Männchens nun einen Beitrag zu diesen Erhaltungsbemühungen.
Faszinierende Jagdtechniken und Gefahrenpotenzial
Die Mangshan-Viper hat eine besondere Methode entwickelt, um ihre Beute anzulocken. Sie nutzt die Spitze ihres Schwanzes als Köder. „Die Tiere benutzen ihren Schwanz raffiniert als Lockmittel“, verrät Kley. Durch gezielte Bewegungen imitieren sie ein kleines Beutetier wie einen Wurm und locken so Vögel oder kleine Säugetiere in ihre Nähe.
Zu ihrer natürlichen Nahrung gehören Nagetiere, Fledermäuse und verschiedene Vogelarten. Mit ihren langen Giftzähnen können sie eine erhebliche Menge eines potenten Gifts injizieren, das ihre Beute schnell außer Gefecht setzt.
„Derzeit sind wir die einzige zoologische Einrichtung in Österreich, die die Mangshan-Viper zeigt. Das männliche Tier, das wir hier in der “Welt der Gifte” haben, ist circa 1,60 Meter lang.“
Obwohl die Schlange hochgiftig ist, sind Bissunfälle beim Menschen laut Kley sehr selten. Dies liegt vor allem an der Abgeschiedenheit ihres Lebensraums in den chinesischen Bergen. Im Gegensatz zu Speikobras, die ebenfalls in Bergheim zu sehen sind, versprühen Vipern ihr Gift nicht zur Verteidigung, sondern setzen es gezielt beim Biss ein.
Ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie
Die „Welt der Gifte“ erfreut sich großer Beliebtheit. Laut Nils Kley verzeichnet das Museum derzeit sehr gute Besucherzahlen. „Neben Einheimischen kommen Interessierte aus der ganzen Welt“, sagt er. Der gute Ruf als wetterunabhängiges Ausflugsziel für alle Altersgruppen verbreitet sich stetig.
Besonders die Möglichkeit, Führungen oder sogar Kindergeburtstage im Museum zu buchen, wird immer häufiger genutzt. Die direkte Begegnung mit den Tieren und die fachkundigen Erklärungen machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Die neue Mangshan-Viper ist nun ein weiteres Highlight der Ausstellung.





