In der Stadt Salzburg wurde eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) entdeckt. Dies ist der erste bestätigte Nachweis dieser invasiven Art im Bundesland Salzburg. Die Sichtung erfolgte Ende Mai durch einen aufmerksamen Bürger und wurde von Experten des Naturhistorischen Museums Wien sowie des Landwirtschaftsministeriums bestätigt. Die Asiatische Hornisse stellt eine Bedrohung für heimische Bienenpopulationen dar und erfordert eine schnelle Reaktion.
Wichtige Punkte
- Erster Nachweis der Asiatischen Hornisse in Salzburg.
- Art ist eine Gefahr für Honigbienen und andere Bestäuber.
- Sichtung erfolgte Ende Mai durch einen Bürger.
- Experten des Naturhistorischen Museums Wien bestätigten den Fund.
- Meldesystem und Maßnahmen zur Eindämmung sind entscheidend.
Erster Nachweis in Salzburg
Die erstmalige Bestätigung einer Asiatischen Hornisse in Salzburg ist ein wichtiges Ereignis. Die Sichtung fand am 27. Mai in der Stadt Salzburg statt. Ein aufmerksamer Bürger entdeckte das Insekt und meldete es umgehend. Diese schnelle Meldung ermöglichte eine rasche Überprüfung und Bestätigung durch Fachleute.
Der Fund wurde von Dr. Dominique Zimmermann vom Naturhistorischen Museum Wien sowie von Dr. Elisabeth Schögl, Beauftragte für Bienenkrankheiten im Landwirtschaftsministerium, zweifelsfrei bestätigt. Ein Foto des Exemplars war für die Identifizierung ausreichend. Die Asiatische Hornisse ist bekannt für ihre dunkle Färbung mit gelben Beinenden und einem gelben Streifen am Hinterleib.
Fakten zur Asiatischen Hornisse
- Wissenschaftlicher Name: Vespa velutina nigrithorax
- Herkunft: Südostasien
- Erste Sichtung in Europa: 2004 in Frankreich
- Erste Sichtung in Österreich: April 2024 in der Steiermark
- Erkennung: Dunkler Körper, gelbe Beinenden, gelber Streifen am Hinterleib.
Bedrohung für Bienen und Ökosystem
Die Asiatische Hornisse ist eine invasive Art. Sie wurde im Jahr 2004 erstmals in Europa, genauer gesagt in Südwestfrankreich, gesichtet. Seitdem hat sie sich in vielen europäischen Ländern ausgebreitet. Ihre Hauptnahrungsquelle sind andere Insekten, darunter auch Honigbienen.
Asiatische Hornissen jagen Bienen direkt vor den Bienenstöcken. Sie fangen die Bienen und füttern sie an ihre eigenen Larven. Dies kann ganze Bienenvölker stark schwächen oder sogar zerstören. Für die heimische Artenvielfalt und die Bestäubung von Pflanzen stellt dies eine ernste Bedrohung dar. Imker in Frankreich und anderen betroffenen Ländern berichten von erheblichen Verlusten.
„Die Asiatische Hornisse ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere heimischen Bestäuber. Eine schnelle Reaktion und Kooperation sind jetzt entscheidend, um die Ausbreitung einzudämmen.“
Verbreitung und Erkennung
Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich optisch von der heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro). Sie ist etwas kleiner und dunkler gefärbt. Ihre Beine sind auffällig gelb an den Enden, und der Hinterleib weist einen gelben Streifen auf. Die Europäische Hornisse ist größer und hat eine eher gelb-schwarze Zeichnung.
Nach dem ersten Nachweis in der Steiermark im April 2024 war es nur eine Frage der Zeit, bis die Art auch in Salzburg auftaucht. Die Verbreitung erfolgt oft durch den Transport von Waren oder auch über natürliche Wanderwege. Es ist wichtig, die Art korrekt zu identifizieren, um Fehlalarme zu vermeiden.
Experten betonen, dass die Asiatische Hornisse für den Menschen nicht aggressiver ist als die heimische Hornisse. Stiche sind schmerzhaft, aber nur bei Allergikern oder einer großen Anzahl von Stichen gefährlich. Die größte Gefahr geht von ihr für die Ökosysteme aus.
Hintergrund: Invasive Arten
Invasive Arten sind Tier- oder Pflanzenarten, die sich in einem neuen Lebensraum ansiedeln und dort heimische Arten verdrängen können. Sie stellen oft eine Gefahr für die Biodiversität und die Wirtschaft dar. Die Europäische Union hat eine Liste invasiver Arten erstellt, deren Ausbreitung bekämpft werden muss. Die Asiatische Hornisse steht auf dieser Liste.
Die Einschleppung erfolgt oft unbeabsichtigt, zum Beispiel durch den globalen Handel. Einmal etabliert, ist die Bekämpfung sehr aufwendig und kostenintensiv. Prävention und Früherkennung sind daher von größter Bedeutung.
Was tun bei einer Sichtung?
Die zuständigen Behörden rufen die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Bei einer möglichen Sichtung einer Asiatischen Hornisse ist es wichtig, diese zu melden. Dazu sollte man ein Foto machen und den genauen Fundort notieren. Man sollte das Insekt oder das Nest nicht selbst entfernen. Nestentfernungen sollten ausschließlich von geschultem Personal durchgeführt werden.
Meldungen können über verschiedene Kanäle erfolgen, beispielsweise über Online-Portale oder direkt bei den Landesbehörden für Naturschutz und Landwirtschaft. Eine schnelle und präzise Meldung ist entscheidend für eine erfolgreiche Eindämmung der Art.
Die Landwirtschaftskammer Salzburg hat bereits Informationsmaterial für Imker und die breite Öffentlichkeit bereitgestellt. Auch die Biene Österreich, die Dachorganisation der österreichischen Imker, bietet auf ihrer Webseite Informationen an. Eine zentrale Anlaufstelle für Meldungen ist die Plattform velutina.at.
Maßnahmen zur Eindämmung
Die Eindämmung der Asiatischen Hornisse erfordert koordinierte Maßnahmen. Dazu gehören:
- Monitoring: Aktive Suche nach Nestern und Einzelindividuen.
- Nestentfernung: Professionelle Beseitigung von Primär- und Sekundärnestern.
- Fallen: Einsatz von spezifischen Fallen zur Früherkennung und Reduzierung der Population.
- Aufklärung: Information der Bevölkerung über Merkmale und Meldewege.
- Forschung: Untersuchung der Biologie und Ausbreitung der Art zur Entwicklung effektiver Bekämpfungsstrategien.
Die Bekämpfung von invasiven Arten ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder Einzelne kann durch Aufmerksamkeit und Meldung einen Beitrag leisten. Die frühzeitige Erkennung von Nestern, insbesondere den Primärnestern im Frühjahr, ist besonders wichtig. Diese sind oft in Bodennähe oder in Sträuchern zu finden. Später im Jahr bauen die Hornissen größere Sekundärnester hoch in Bäumen.
Ausblick und Prävention
Die weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Österreich wird genau beobachtet. Die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern zeigen, dass eine vollständige Ausrottung nach einer Etablierung der Art kaum möglich ist. Ziel ist es daher, die Population so weit wie möglich einzudämmen und die Auswirkungen auf die heimische Tierwelt zu minimieren.
Die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Wissenschaftlern, Imkern und der Bevölkerung ist von großer Bedeutung. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann die Bedrohung durch diese invasive Art effektiv angegangen werden. Präventive Maßnahmen, wie das Überprüfen von importierten Waren, spielen ebenfalls eine Rolle, um eine weitere Einschleppung zu verhindern.
Die Bevölkerung in Salzburg und ganz Österreich ist aufgerufen, wachsam zu sein und verdächtige Sichtungen umgehend zu melden. Dies hilft den Experten, die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zu verfolgen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.





