In der Nähe der Herzogalm bei Schwarzach im Pongau hat die Bergrettung St. Johann am Sonntag einen Hund gerettet, der von einer Schlange gebissen worden war. Das Tier litt unter akuter Atemnot, nachdem eine Kreuzotter es in die Schnauze gebissen hatte. Fünf Einsatzkräfte waren nötig, um den Hund sicher ins Tal zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Hund wurde beim Wandern im Pongau von einer Kreuzotter in die Schnauze gebissen.
- Das Tier entwickelte schwere Atembeschwerden, was einen Notruf auslöste.
- Fünf Mitglieder der Bergrettung St. Johann stiegen auf und transportierten den Hund mit einer Trage ins Tal.
- Die Besitzerin leistete vorbildlich Erste Hilfe, indem sie die Bissstelle kühlte.
Notfall am Berg: Wanderung endet mit Schlangenbiss
Für eine Hundebesitzerin wurde eine Wanderung am Sonntag zu einem dramatischen Erlebnis. In der Nähe der Herzogalm bei Schwarzach wurde ihr Hund plötzlich von einer Schlange angegriffen. Wie die Bergrettung Salzburg später berichtete, handelte es sich bei dem Reptil um eine Kreuzotter.
Der Biss traf den Hund direkt in die empfindliche Schnauze. Kurz darauf verschlechterte sich der Zustand des Vierbeiners rapide. Er zeigte deutliche Anzeichen von Atemnot, was die Besitzerin veranlasste, umgehend die Rettungskräfte zu alarmieren.
Vorbildliche Erste Hilfe durch die Besitzerin
Während sie auf das Eintreffen der Bergrettung wartete, handelte die Frau schnell und umsichtig. Sie brachte ihren Hund sofort in den Schatten, um ihn vor Überhitzung zu schützen. Zudem begann sie, die geschwollene Schnauze mit einem nassen T-Shirt zu kühlen.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung des Giftes zu verlangsamen und die Schwellung zu reduzieren. Experten betonen immer wieder die Wichtigkeit solcher Erstmaßnahmen, bevor professionelle Hilfe eintrifft.
Verhalten nach einem Schlangenbiss beim Hund
Tierärzte raten Hundebesitzern, nach einem vermuteten Schlangenbiss Ruhe zu bewahren. Das Tier sollte so wenig wie möglich bewegt werden, um die Verteilung des Giftes im Körper zu minimieren. Die Bissstelle sollte, wenn möglich, gekühlt werden. Das Anlegen eines Druckverbandes wird bei Hunden nicht empfohlen. Der schnellstmögliche Transport zu einem Tierarzt ist entscheidend.
Der Rettungseinsatz der Bergrettung St. Johann
Nach dem Notruf machten sich fünf Einsatzkräfte der Bergrettung St. Johann auf den Weg zur Unfallstelle. Der Aufstieg erfolgte über einen steilen Wanderweg, was den Einsatz anspruchsvoll gestaltete.
Vor Ort fanden die Retter die Besitzerin und ihren leidenden Hund vor. Die Situation erforderte einen schonenden Transport, da das Tier aufgrund der Schmerzen und der Atemnot sehr geschwächt war. Die Helfer betteten den Hund vorsichtig in eine spezielle Rettungstrage.
"Der Hund wurde vorsichtig in eine Trage gebettet und über den steilen Wanderweg ins Tal gebracht. Wir haben den Hund mittels Einsatzfahrzeug übernommen und weitertransportiert bis zum Klettergarten in St. Veit", schilderte Ortsstellenleiter Martin Stifter die Situation.
Der Abtransport über das unwegsame Gelände war eine körperliche Herausforderung für das Team. Schritt für Schritt trugen sie den Hund sicher nach unten, wobei jeder Handgriff saß, um weitere Belastungen für das Tier zu vermeiden.
Übergabe und Fahrt zum Tierarzt
Am Ende des Wanderweges wurde der Hund in das Einsatzfahrzeug der Bergrettung umgeladen. Die Fahrt ging bis zum Klettergarten in St. Veit, wo die Besitzer bereits mit ihrem eigenen Fahrzeug warteten. Von dort übernahmen sie den weiteren Transport und brachten ihren Vierbeiner direkt zu einem Tierarzt zur weiteren medizinischen Versorgung.
Die Kreuzotter in Österreich
Die Kreuzotter (Vipera berus) ist eine der beiden in Österreich heimischen Giftschlangen. Sie ist meist an ihrem charakteristischen Zickzack-Muster auf dem Rücken zu erkennen. Ihr Biss ist für Menschen in der Regel nicht tödlich, kann aber für Kinder, ältere Menschen und insbesondere für Haustiere wie Hunde sehr gefährlich sein. Das Gift kann zu starken Schwellungen, Kreislaufproblemen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Gefahren für Hunde in den Bergen
Der Vorfall zeigt, dass Wanderungen in den Alpen nicht nur für Menschen, sondern auch für ihre tierischen Begleiter Risiken bergen. Schlangenbisse sind zwar selten, aber eine ernstzunehmende Gefahr.
Hunde sind von Natur aus neugierig und untersuchen ihre Umgebung oft mit der Schnauze. Dadurch kommt es häufig zu Bissen im Kopfbereich, was besonders gefährlich ist, da Schwellungen die Atemwege blockieren können. Experten raten dazu, Hunde auf engen Wegen und in unübersichtlichem Gelände an der Leine zu führen.
Wichtige Präventionsmaßnahmen für Hundebesitzer
Um das Risiko zu minimieren, sollten Hundebesitzer einige Vorkehrungen treffen:
- Hund anleinen: Besonders auf schmalen, sonnigen Pfaden und in der Nähe von Geröllfeldern oder Steinmauern, wo sich Schlangen gerne aufhalten.
- Aufmerksamkeit: Achten Sie darauf, wohin Ihr Hund läuft und schnüffelt.
- Erste-Hilfe-Set: Führen Sie immer Wasser und ein Tuch zur Kühlung mit.
- Notfallnummern speichern: Die Nummer der Bergrettung (140) und des nächstgelegenen Tierarztes sollten im Handy gespeichert sein.
Die schnelle und richtige Reaktion der Hundebesitzerin in diesem Fall hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Rettungseinsatz erfolgreich verlaufen konnte. Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung von guter Vorbereitung und schnellem Handeln in Notfallsituationen am Berg.





