Ein ungewöhnlicher Trend, der auf der Social-Media-Plattform TikTok seinen Anfang nahm, hat nun auch Salzburg erreicht. Unter dem Motto „Pudding mit Gabel essen“ versammelten sich am vergangenen Sonntag zahlreiche Jugendliche im Kurgarten der Landeshauptstadt, um gemeinsam die Süßspeise auf unkonventionelle Weise zu genießen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neuer Social-Media-Trend namens „Pudding mit Gabel essen“ ist in Salzburg angekommen.
- Der Trend startete in Karlsruhe, Deutschland, und verbreitete sich über TikTok in ganz Österreich.
- Das erste Treffen in Salzburg fand im Kurgarten statt; ein weiteres ist für den 4. Oktober im Volksgarten geplant.
- Der Zweck des Trends ist unklar, scheint aber auf gemeinschaftlichem Erleben und unbeschwertem Spaß zu basieren.
Ursprung und Verbreitung eines viralen Phänomens
Wie viele virale Internet-Trends hat auch „Pudding mit Gabel essen“ eine klare Entstehungsgeschichte. Alles begann vor einigen Wochen in der deutschen Stadt Karlsruhe. Dort trafen sich junge Menschen, um gemeinsam Pudding mit Gabeln zu essen. Videos von diesem ersten Treffen wurden auf TikTok geteilt und verbreiteten sich rasant.
Die Einfachheit und Skurrilität der Idee fand schnell Anklang. Innerhalb kurzer Zeit organisierten sich ähnliche Veranstaltungen in anderen Städten. Der Trend überschritt die Landesgrenzen und erreichte Österreich, wo er besonders in der jungen Bevölkerung auf große Resonanz stieß.
Von der Ice-Bucket-Challenge zu Flashmobs
Das Phänomen ist nicht neu. In der Vergangenheit gab es immer wieder Social-Media-Trends, die Menschen dazu brachten, sich im realen Leben zu treffen oder an gemeinsamen Aktionen teilzunehmen. Beispiele wie die „Ice-Bucket-Challenge“ oder diverse Flashmobs zeigen, dass die digitale Vernetzung oft zu analogen Gemeinschaftserlebnissen führt.
Ankunft des Trends in Österreich
Bevor der Trend Salzburg erreichte, fand am vergangenen Wochenende ein großes Treffen in Wien statt. Laut Medienberichten versammelten sich Hunderte Jugendliche im Wiener Burggarten, um ebenfalls dem Aufruf zu folgen. Die große Teilnehmerzahl in der Bundeshauptstadt zeigte das Potenzial des Trends und bereitete den Boden für weitere Veranstaltungen in anderen österreichischen Städten.
Die Organisation solcher Treffen erfolgt dezentral über Social-Media-Gruppen und Accounts, die speziell für einzelne Städte erstellt werden. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Mobilisierung von Teilnehmern.
Erstes Treffen in der Stadt Salzburg
Am vergangenen Sonntag war es dann auch in Salzburg so weit. Als Treffpunkt wurde der Kurgarten in der Innenstadt gewählt. Zahlreiche Jugendliche folgten dem Aufruf, brachten Puddingbecher und Gabeln mit und verbrachten den Nachmittag gemeinsam. Auf online geteilten Videos ist zu sehen, wie die Teilnehmer einen Kreis bildeten und miteinander tanzten. Die Atmosphäre wirkte entspannt und fröhlich.
Nächstes Event bereits geplant
Der Erfolg des ersten Treffens hat die Organisatoren bereits motiviert, eine Fortsetzung anzukündigen. Ein zweites „Pudding mit Gabel essen“-Event ist für den 4. Oktober im Volksgarten geplant. Ob die Veranstaltung erneut eine große Anzahl von Teilnehmern anziehen wird, bleibt abzuwarten.
Die Frage nach dem tieferen Sinn
Was genau hinter diesem kuriosen Trend steckt, ist nicht eindeutig geklärt. In den sozialen Medien gibt es verschiedene Interpretationen. Einige Nutzer erklären, dass es darum gehe, Menschen außerhalb der digitalen Welt kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Aktion dient als einfacher und niederschwelliger Anlass, um zusammenzukommen.
Andere sehen hingegen keinen tieferen Sinn in der Handlung selbst. Ein Kommentar des TikTok-Accounts „Pudding mit Gabel – Salzburg“ fasst diese Sichtweise zusammen:
„Hat in Karlsruhe wer gemacht und jetzt will jeder einfach zusammen Pudding mit ner Gabel essen und chillen I guess“
Diese Aussage deutet darauf hin, dass der Hauptzweck im einfachen, unkomplizierten Beisammensein liegt. In einer Zeit, die von komplexen globalen Krisen und Kriegen geprägt ist, könnte gerade diese Einfachheit eine willkommene Abwechslung für viele junge Menschen sein.
Prominente Aufmerksamkeit durch Armin Wolf
Der Trend hat mittlerweile eine so große Bekanntheit erlangt, dass er auch in den traditionellen Medien aufgegriffen wurde. Der „Zeit im Bild 2“-Moderator Armin Wolf, der für seine gelegentlichen Ausflüge in die Welt von TikTok bekannt ist, ließ es sich nicht nehmen, an der Challenge teilzunehmen.
Zum Abschluss der Nachrichtensendung am Montagabend holte Wolf einen Puddingbecher hervor und versuchte, ihn mit einer Gabel zu essen. Seine humorvolle Bemerkung dazu unterstrich die Absurdität des Trends:
„Ich finde ja, mit dem Löffel wäre es deutlich einfacher. Aber vermutlich bin ich einfach zu alt.“
Anschließend aß er die Süßspeise dennoch mit der Gabel. Diese Geste trug zur weiteren Popularisierung des Phänomens bei und zeigte, dass der Trend die Grenzen der jugendlichen Subkultur bereits überschritten hat.
Ein soziales Ventil in unsicheren Zeiten
Soziologen und Psychologen sehen in solchen Trends oft mehr als nur einen flüchtigen Spaß. Sie können als eine Form des sozialen Ausdrucks dienen, der es jungen Menschen ermöglicht, Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu erfahren. Die Handlung selbst – Pudding mit einer Gabel zu essen – ist dabei nebensächlich. Sie ist lediglich der Katalysator für das eigentliche Ereignis: das Treffen.
Die Herausforderung, eine flüssige Speise mit einem ungeeigneten Besteck zu essen, schafft ein gemeinsames, leicht absurdes Erlebnis, das verbindet. Es erfordert keine besonderen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse, jeder kann teilnehmen. Diese Inklusivität ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg viraler Trends. Es geht um den Moment, das Lachen und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein – auch wenn dieses „Größere“ nur ein gemeinsames Puddingessen im Park ist.





