Im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ wurde der neue ORF/ZDF-Zweiteiler „Sturm kommt auf“ vorgestellt. Die Romanverfilmung mit Verena Altenberger und Josef Hader in den Hauptrollen spielt in den 1930er-Jahren und thematisiert die gesellschaftliche Spaltung durch den aufkommenden Nationalsozialismus. Hauptdarsteller Josef Hader war bei der Premiere anwesend.
Der Film, der teilweise im Salzburger Freilichtmuseum gedreht wurde, beleuchtet das Schicksal eines unpolitischen Schusters, dessen jüdische Herkunft ihn ins Visier der neuen Machthaber rückt. Die Ausstrahlung ist für Ende Oktober in ORF2 geplant.
Wichtige Fakten im Überblick
- Filmpremiere: Der Zweiteiler „Sturm kommt auf“ wurde in Salzburg vorgestellt.
- Besetzung: Verena Altenberger und Josef Hader spielen die Hauptrollen.
- Handlung: Der Film thematisiert die politischen Konflikte in einem bayerischen Dorf während der NS-Zeit in den 1930er-Jahren.
- Drehort: Das Salzburger Freilichtmuseum diente als Kulisse für das Dorf.
- Ausstrahlung: Die beiden Teile werden am 22. und 23. Oktober auf ORF2 und ORF On gezeigt.
Premiere in Salzburg mit prominenten Gästen
Im Filmkulturzentrum „Das Kino“ fand unter großem Publikumsinteresse die Premiere des neuen Historienfilms „Sturm kommt auf“ statt. Hauptdarsteller Josef Hader war gemeinsam mit Regisseur Matti Geschonnek und Mitgliedern des Produktionsteams anwesend, um den Film vorzustellen.
Hader entschied sich, den Film erneut gemeinsam mit dem Publikum anzusehen. In einer ersten Reaktion zeigte er sich selbstkritisch, lobte aber zugleich die Leistung des gesamten Teams. Er äußerte die Hoffnung, sich mit seiner eigenen Arbeit im Laufe der Zeit zu versöhnen.
„Er ist großartig, die Kollegen sind großartig. Mit mir selbst bin ich überhaupt nicht zufrieden. Es wird aber von Mal zu Mal besser. Heute könnte ich mich vielleicht versöhnen mit meiner Arbeit.“
Die Handlung des Films
„Sturm kommt auf“ basiert auf einem Roman und erzählt die Geschichte einer bayerischen Dorfgemeinschaft in den 1930er-Jahren. Der Film schildert, wie der Aufstieg der Nationalsozialisten tiefe Gräben in der Gesellschaft hinterlässt und das Zusammenleben der Menschen grundlegend verändert.
Josef Hader spielt den Schuster Julius Kraus, einen Mann, der sich aus der Politik heraushalten möchte. Seine jüdischen Wurzeln werden ihm jedoch zum Verhängnis, als die politische Lage im Dorf eskaliert.
Historischer Kontext
Der Film spielt in einer Zeit, in der politische Meinungsverschiedenheiten in Deutschland zunehmend von Hass und Gewalt abgelöst wurden. Die NSDAP nutzte Propaganda und Einschüchterung, um die Gesellschaft zu spalten und ihre Macht zu festigen, was zu Ausgrenzung und Verfolgung führte.
Ein Film über das Ende der Kommunikation
Laut Josef Hader geht es in „Sturm kommt auf“ um eine Gesellschaft, in der Dialog nicht mehr möglich ist. Der Film zeigt eine Zeit, in der Menschen nicht mehr miteinander reden, sondern gewaltsam aufeinander losgehen.
„Es ist ein Film darüber, wie die Leute nicht miteinander reden, sondern aufeinander losgehen. Wie auch politische Haltungen keine Diskussionsbasis mehr haben“, erklärte Hader bei der Premiere. Diese Thematik verleiht dem Film eine besondere Relevanz für die Gegenwart.
Salzburger Freilichtmuseum als Kulisse
Ein Teil der Dreharbeiten für den Zweiteiler fand im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain statt. Die historischen Bauernhöfe und Gebäude boten die ideale Kulisse, um das Dorfleben der 1930er-Jahre authentisch darzustellen. Die Wahl dieses Drehortes unterstreicht die enge Verbindung des Projekts zur Region Salzburg.
Über das Salzburger Freilichtmuseum
Das Freilichtmuseum in Großgmain ist eines der größten seiner Art in Österreich. Es zeigt über 100 originale ländliche Bauten aus sechs Jahrhunderten. Für Filmproduktionen bietet es eine authentische und gut erhaltene historische Umgebung, die sich ideal für die Darstellung vergangener Epochen eignet.
Eine wichtige Koproduktion von ORF und ZDF
„Sturm kommt auf“ ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit des Österreichischen Rundfunks (ORF) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Solche Koproduktionen ermöglichen die Realisierung aufwendiger historischer Projekte.
ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz betonte die Wichtigkeit des Films. „Es ist wichtig, dass wir aus unserer Geschichte lernen“, sagte sie. Sie fügte hinzu, dass der Film eine beunruhigende Aktualität besitze.
„Der Film ist fast aktueller, als man es sich wünschen möchte.“
Ausstrahlungstermine im Oktober
Das Publikum muss nicht mehr lange auf die TV-Ausstrahlung warten. Der Zweiteiler wird an zwei aufeinanderfolgenden Abenden gezeigt:
- Teil 1: Mittwoch, 22. Oktober, in ORF2
- Teil 2: Donnerstag, 23. Oktober, in ORF2
Zusätzlich werden beide Teile auf der Streaming-Plattform ORF On verfügbar sein. Damit wird die Produktion einem breiten Publikum in ganz Österreich zugänglich gemacht.
Die Verfilmung historischer Stoffe, die gesellschaftliche Wendepunkte beleuchten, bleibt eine zentrale Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Sturm kommt auf“ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, indem er die Mechanismen von politischer Radikalisierung und gesellschaftlicher Spaltung aufzeigt.





