Eine neue Konzertreihe mit dem Titel „Alpenbaroque“ wird am 10. Oktober im Salzburger Dom eröffnet. Veranstaltet von der Andreas-Hofer-Gesellschaft aus Bad Reichenhall, soll die Reihe die musikalischen und architektonischen Verbindungen im bayerisch-salzburgischen Kulturraum beleuchten.
Das Wichtigste in Kürze
- Veranstaltung: Neue Konzertreihe „Alpenbaroque“
- Starttermin: 10. Oktober
- Veranstaltungsort: Salzburger Dom
- Veranstalter: Andreas-Hofer-Gesellschaft mit Sitz in Bad Reichenhall
- Ziel: Die kulturellen Verbindungen zwischen Salzburg und Bayern durch Musik und Architektur erlebbar machen.
Ein neues Kulturprojekt für die Region
Die Andreas-Hofer-Gesellschaft, eine Vereinigung zur Pflege des kulturellen Erbes mit Sitz in Bad Reichenhall, hat ein neues, grenzüberschreitendes Kulturprojekt ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Alpenbaroque“ soll eine Konzertreihe die tiefen historischen und künstlerischen Wurzeln erkunden, die Salzburg und Bayern miteinander teilen.
Den Auftakt bildet ein Konzert am 10. Oktober im Salzburger Dom, einem der bedeutendsten barocken Sakralbauten nördlich der Alpen. Die Wahl des Ortes ist dabei kein Zufall, sondern unterstreicht den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe.
Die Vision hinter „Alpenbaroque“
Das Konzept von „Alpenbaroque“ geht über eine reine Musikveranstaltung hinaus. Es zielt darauf ab, ein ganzheitliches Kulturerlebnis zu schaffen, bei dem die barocke Musik im direkten Dialog mit der Architektur des Aufführungsortes tritt. Besucher sollen die Möglichkeit erhalten, die Kunst dieser Epoche in ihrem ursprünglichen Kontext zu erfahren.
Robert Schlegl, der Leiter der Andreas-Hofer-Gesellschaft, erklärte die Motivation hinter dem Projekt. Es gehe darum, den gemeinsamen Kulturraum, der lange vor den heutigen politischen Grenzen existierte, wieder ins Bewusstsein zu rufen.
„Mit ‚Alpenbaroque‘ möchten wir die tiefen, historischen Verbindungen zwischen Bayern und Salzburg hör- und sichtbar machen. Die Musik und die Architektur dieser Epoche sprechen eine gemeinsame Sprache, die bis heute fasziniert.“
Ein gemeinsamer Kulturraum
Die Region zwischen Salzburg und dem bayerischen Voralpenland war über Jahrhunderte hinweg ein einheitlicher Kultur- und Wirtschaftsraum. Künstler, Musiker und Architekten arbeiteten auf beiden Seiten der heutigen Grenze und beeinflussten sich gegenseitig. Diese Wechselwirkungen führten zur Entstehung eines eigenständigen Stils, den die Veranstalter als „Alpenbarock“ bezeichnen.
Dieser Stil zeichnet sich oft durch eine Verbindung von prunkvoller barocker Formensprache mit Elementen der lokalen Volkskunst aus. Die Konzertreihe will genau diese regionalen Besonderheiten in den Fokus rücken.
Die Andreas-Hofer-Gesellschaft
Die Andreas-Hofer-Gesellschaft wurde mit dem Ziel gegründet, die Geschichte und Kultur des Alpenraums zu erforschen und zu vermitteln. Obwohl sie nach dem Tiroler Freiheitshelden benannt ist, widmet sich die Gesellschaft dem gesamten bayerisch-österreichischen Grenzgebiet. Kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Vorträge sind ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit, um das gemeinsame Erbe lebendig zu halten.
Der Salzburger Dom als idealer Schauplatz
Der Salzburger Dom ist mehr als nur eine beeindruckende Kulisse für das Eröffnungskonzert. Seine Architektur und seine musikalische Geschichte sind untrennbar mit der Entwicklung der Barockmusik in Mitteleuropa verbunden. Der unter Fürsterzbischof Markus Sittikus begonnene und 1628 geweihte Bau gilt als Meisterwerk des Frühbarock.
Besonders die fünf Orgeln des Doms schaffen eine einzigartige akustische Umgebung. Die Möglichkeit, Musik von verschiedenen Emporen aus erklingen zu lassen, war ein zentrales Element der barocken Aufführungspraxis. Komponisten wie Heinrich Ignaz Franz Biber nutzten diese räumlichen Gegebenheiten für ihre mehrchörigen Werke.
Fakten zum Salzburger Dom
- Weihe: 25. September 1628
- Architekten: Santino Solari (Hauptarchitekt)
- Stil: Frühbarock
- Besonderheit: Fünf eigenständige Orgeln, die ein einzigartiges räumliches Klangerlebnis ermöglichen.
- Fassungsvermögen: Rund 10.000 Menschen
Musik und Raum im Einklang
Die Organisatoren von „Alpenbaroque“ planen, die architektonischen Besonderheiten des Doms gezielt in das Konzerterlebnis einzubeziehen. Die Musik soll nicht nur im Raum, sondern mit dem Raum erklingen. Dies verspricht eine authentische Hörerfahrung, die dem nahekommt, wie die Menschen die Musik zur Zeit ihrer Entstehung erlebt haben.
Welche Werke genau beim Eröffnungskonzert am 10. Oktober aufgeführt werden, wurde noch nicht im Detail bekannt gegeben. Es ist jedoch zu erwarten, dass Komponisten im Mittelpunkt stehen, die einen direkten Bezug zu Salzburg und der Region hatten.
Ausblick auf die Konzertreihe
Das Konzert im Salzburger Dom markiert lediglich den Auftakt einer längerfristig angelegten Reihe. Geplant sind weitere Veranstaltungen an verschiedenen historischen Orten in Salzburg und Bayern. Jeder Veranstaltungsort soll aufgrund seiner spezifischen architektonischen und historischen Bedeutung ausgewählt werden.
Damit soll ein kulturelles Netzwerk entstehen, das die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch das gemeinsame barocke Erbe der Alpenregion mitnimmt. Die Andreas-Hofer-Gesellschaft leistet mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur grenzüberschreitenden Kulturvermittlung.
Das Projekt unterstreicht die Bedeutung der Kultur als Brücke zwischen Regionen und Epochen. Es erinnert daran, dass die künstlerischen Schätze des Barocks nicht nur historische Monumente sind, sondern auch heute noch Menschen inspirieren und verbinden können.





