Der Gastronomie-Großhändler Transgourmet hat in Wals-Siezenheim ein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen. Die 13.000 Quadratmeter große Anlage ist eine direkte Antwort auf den wachsenden Trend zur Warenzustellung in der Hotellerie und Gastronomie und soll die Versorgung von über 1.200 Betrieben im gesamten Bundesland Salzburg sicherstellen.
Die Investition unterstreicht einen strategischen Wandel im Geschäftsmodell des Unternehmens. Während früher das Abholgeschäft dominierte, erwirtschaftet Transgourmet heute zwei Drittel seines Jahresumsatzes von 900 Millionen Euro durch die direkte Belieferung seiner Kunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Standort: Transgourmet hat ein 13.000 m² großes Logistikzentrum in Wals-Siezenheim eröffnet.
- Fokus auf Zustellung: Zwei Drittel des 900-Millionen-Euro-Umsatzes werden mittlerweile durch die Belieferung von Kunden erzielt.
- Versorgungssicherheit: Über 1.200 Gastronomie- und Hotelbetriebe in Salzburg werden von dem neuen Zentrum aus beliefert.
- Markttrend: Der Ausbau reagiert auf den steigenden Bedarf an Lieferungen und den Einsatz von Convenience-Produkten in der Branche.
Ein neues Zentrum für die Salzburger Gastronomie
In Wals-Siezenheim im Flachgau ist eine neue logistische Drehscheibe für die Lebensmittelversorgung der Region entstanden. Mit einer Fläche von mehr als einem Hektar bietet das neue Transgourmet-Zentrum Platz für rund 6.000 Warenpaletten. Diese Kapazität ist notwendig, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, die sich zunehmend vom klassischen Abholmarkt hin zur direkten Zustellung verlagert.
Die Anlage ist technologisch auf dem neuesten Stand und verfügt über verschiedene Klimazonen. Diese ermöglichen die fachgerechte Lagerung unterschiedlichster Produkte – von tiefgekühlten Waren bei Minusgraden bis hin zu Trockenwaren, die bei Raumtemperatur gelagert werden. Damit wird sichergestellt, dass die gesamte Produktpalette in optimaler Qualität bei den Kunden ankommt.
Zahlen und Fakten zum neuen Standort
- Fläche: 13.000 Quadratmeter
- Palettenstellplätze: 6.000
- Jährlicher Warenumschlag: ca. 60.000 Tonnen
- Belieferte Betriebe: über 1.200
Strategischer Wandel: Zustellung wird zum Kerngeschäft
Die Eröffnung des Logistikzentrums markiert einen wichtigen Punkt in der Unternehmensstrategie von Transgourmet. Der Fokus verschiebt sich klar in Richtung Zustellservice. Laut Unternehmensangaben werden bereits heute zwei Drittel des Gesamtumsatzes von rund 900 Millionen Euro pro Jahr über das Liefergeschäft generiert. Die Logistik rückt damit ins Zentrum der Wertschöpfung.
Ein eigener Fuhrpark von 40 Lastwagen ist täglich im Einsatz, um die Waren an Restaurants, Hotels und Großküchen auszuliefern. Jährlich werden so rund 50.000 Lieferstopps im gesamten Bundesland Salzburg angefahren. Diese Entwicklung spiegelt einen allgemeinen Trend in der Branche wider, bei dem Betriebe aus Effizienzgründen vermehrt auf die direkte Anlieferung von Waren setzen.
Hintergrund: Der Wandel im Gastrogroßhandel
Früher war der C&C-Markt (Cash & Carry) das dominierende Modell, bei dem Gastronomen ihre Waren selbst abholten. Heute bevorzugen viele Betriebe die zeitsparende Zustellung, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Dieser Service erfordert jedoch komplexe logistische Strukturen, wie sie Transgourmet nun in Wals ausgebaut hat.
Convenience-Produkte als Antwort auf Branchen-Herausforderungen
Ein weiterer Grund für den wachsenden Lieferbedarf ist der zunehmende Einsatz von vorgefertigten Lebensmitteln, sogenannten Convenience-Produkten. Angesichts von Preisdruck und Personalmangel greifen viele Gastronomen auf halbfertige oder fertige Komponenten zurück, die in der Küche nur noch finalisiert werden müssen.
Ernst Pühringer, Branchensprecher für Tourismus und Freizeitwirtschaft, differenziert hierbei. Es gebe einen großen Unterschied zwischen arbeitserleichternden Produkten und kompletten Fertiggerichten.
„Es gibt zum Beispiel Frischsalate, fertig geschnitten und gewürfelt. Das ist auch Convenience und damit spart man sich den Wasch- und Schälvorgang. Das klassische Convenience sei hingegen, wenn eine Packung warm gemacht, aufgeschnitten und auf das Teller gegeben wird.“
Laut Pühringer kocht die Mehrheit der Betriebe weiterhin frisch. Vor allem etablierte Gastronomen, die es sich personell leisten können, würden den Großteil ihrer Speisen selbst zubereiten. Bei bestimmten Produkten wie Pommes Frites oder Kroketten sei die Verwendung von Fertigwaren jedoch längst zur Norm geworden.
Ein wichtiger Partner für namhafte Betriebe
Die Bedeutung von Transgourmet als Lieferpartner für die regionale Tourismuswirtschaft zeigt sich auch an der Gästeliste zur Eröffnung des neuen Zentrums. Vertreter zahlreicher renommierter Häuser waren anwesend, um die neue Anlage zu besichtigen.
Zu den Kunden, die von Wals-Siezenheim aus beliefert werden, gehören unter anderem:
- Das Schlosshotel Fuschl im Flachgau
- Das Hotel Weisses Rössl in St. Wolfgang (OÖ)
- Das Restaurant Blaue Gans in der Salzburger Altstadt
Die Investition in die moderne Logistikinfrastruktur sichert nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit, sondern stärkt auch die Lieferketten für die gesamte Gastronomie- und Hotelleriebranche in der Region Salzburg.





