Die Stadt Salzburg hat an zehn Standorten entlang der Salzach neue Sammelstationen für Pfandflaschen und -dosen installiert. Mit drei verschiedenen, selbst entwickelten Modellen soll das Spenden von Leergut erleichtert und die Situation für Pfandsammler verbessert werden. Das Projekt befindet sich in einer mehrmonatigen Testphase.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Salzburg erprobt zehn neue Sammelstellen für Pfandgebinde am Franz-Josef- und am Elisabethkai.
- Drei verschiedene Modelle – Pfandhauben, -netze und -würfel – wurden vom städtischen Bauhof entworfen und gebaut.
- Das Ziel ist es, das Spenden von Pfandflaschen zu vereinfachen und zu verhindern, dass Menschen Mülleimer durchsuchen müssen.
- Das Projekt wird in den kommenden Monaten evaluiert, um über eine dauerhafte Etablierung zu entscheiden.
Hintergrund des Projekts: Das österreichweite Pfandsystem
Seit der Einführung des flächendeckenden Einwegpfands für Plastikflaschen und Dosen in Österreich hat sich das Sammeln von Leergut stark verbreitet. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, durch das Sammeln von Pfandgebinden ein kleines Einkommen zu erzielen. Bisher waren sie jedoch oft gezwungen, in öffentlichen Mülleimern nach Flaschen und Dosen zu suchen.
Um diese Situation zu verbessern und eine würdevollere Lösung zu schaffen, hat die Stadt Salzburg ein neues Konzept entwickelt. Die Initiative soll eine Brücke zwischen jenen schlagen, die ihr Leergut spenden möchten, und jenen, die es sammeln.
Das Pfandsystem in Österreich
Seit 2024 gilt in Österreich ein Einwegpfand auf Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen mit einem Volumen von 0,1 bis 3 Litern. Pro Gebinde wird ein Pfand von 25 Cent eingehoben. Die Rückgabe ist in den meisten Supermärkten möglich, wo das Leergut über Rückgabeautomaten angenommen wird.
Drei innovative Modelle aus eigener Herstellung
Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben drei unterschiedliche Typen von Sammelstationen entworfen und selbst gefertigt. Diese sollen nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sein und sich gut in das Stadtbild einfügen. Die Konstruktionen bestehen aus Lärchenholz und Metall und ersetzen frühere, weniger ansprechende Lösungen wie einfache Plastikeimer.
Die drei getesteten Varianten sind:
- Pfandhauben: Diese überdachten Ablagen schützen das Leergut vor Witterung und ermöglichen ein einfaches Abstellen.
- Pfandnetze: Eine spielerische Variante, bei der Flaschen und Dosen in ein stabiles Netz geworfen werden können.
- Pfandwürfel: Kompakte, würfelförmige Behälter, die ebenfalls das Einwerfen von Gebinden ermöglichen.
Ein spielerischer Anreiz zum Spenden
Ein zentrales Ziel der neuen Stationen ist es, die Hemmschwelle für das Spenden von Pfandgut zu senken. Anstatt die Flaschen in den Restmüll zu werfen, sollen Bürger motiviert werden, sie gezielt für Sammler bereitzustellen.
„Sie sind eine spielerische Einladung, Dosen und Flaschen unkompliziert abzustellen oder hineinzuwerfen und bieten mehr Platz als klassische Pfandringe“, erklärt der zuständige Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus).
Besonders das Pfandnetz soll durch seinen interaktiven Charakter zum Mitmachen anregen. Die einfache Handhabung soll sicherstellen, dass möglichst viele Passanten ihre leeren Gebinde in den dafür vorgesehenen Behältern hinterlassen.
Standorte und Ausblick in die Zukunft
Die zehn Pilot-Stationen wurden bewusst an stark frequentierten Orten entlang der Salzach aufgestellt. Sie befinden sich am Franz-Josef-Kai und am Elisabethkai, wo sich täglich viele Menschen aufhalten. Diese Standorte wurden gewählt, um eine hohe Nutzungsrate zu gewährleisten und die Akzeptanz der neuen Modelle zu testen.
Fakten zum Pilotprojekt
- Anzahl der Stationen: 10
- Standorte: Franz-Josef-Kai und Elisabethkai
- Modelle im Test: Pfandhauben, Pfandnetze, Pfandwürfel
- Materialien: Lärchenholz und Metall
- Entwicklung: Städtischer Bauhof Salzburg
Die Stadtverwaltung wird die Nutzung der verschiedenen Sammelstellen in den kommenden Monaten genau beobachten. Dabei wird analysiert, welche der drei Varianten am besten angenommen wird und ob das System die gewünschten Effekte erzielt.
Funktionalität und Design im Fokus
Bei der Entwicklung der Sammelbehälter wurde nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf die praktische Handhabung geachtet. Herbert Seebauer, der Leiter des Bauhofs, betont die Herausforderungen bei der Konstruktion.
„Die Herausforderung war, dass es keine Hindernisse beim Entleeren gibt und das System für alle verständlich ist“, so Seebauer.
Die neuen Stationen aus Holz und Metall fügen sich laut Seebauer besser in das Stadtbild ein als frühere Lösungen. Sie sollen dazu beitragen, dass Mülleimer seltener durchwühlt werden, was sowohl für die Sammler als auch für das allgemeine Stadtbild eine Verbesserung darstellt.
Bewertung und mögliche Ausweitung
Die Testphase ist entscheidend für die Zukunft des Projekts. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, ist eine Ausweitung auf weitere Standorte in der Stadt denkbar. Die gesammelten Erfahrungen werden zeigen, ob die neuen Pfandstationen einen dauerhaften Beitrag zu einem sauberen und sozialeren Stadtleben leisten können.
„In den nächsten Monaten beobachten wir, wie die Modelle angenommen werden. Wenn es gut läuft, behalten wir sie bei“, kündigt Vizebürgermeister Dankl an. Das Projekt ist somit ein wichtiger Schritt, um die positiven sozialen Effekte des Pfandsystems zu unterstützen und gleichzeitig das Stadtbild aufzuwerten.





