Ab November 2025 wird das öffentliche Impfprogramm in Salzburg und ganz Österreich erweitert. Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose werden dann für ältere Menschen und Risikogruppen kostenlos angeboten. Gleichzeitig rufen die Gesundheitsbehörden aktuell zur Grippeimpfung auf, da die erste Influenzawelle bevorsteht.
Die Anpassungen basieren auf den neuesten Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums und umfassen auch Änderungen bei Impfungen für Säuglinge und dem Schutz vor FSME.
Die wichtigsten Neuerungen
- Gratis-Impfungen: Ab November 2025 werden Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose für Personen ab 60 Jahren sowie Risikopatienten ab 18 Jahren kostenlos.
- Grippe-Saison: Die Landessanitätsdirektion empfiehlt die sofortige Grippeimpfung, um vor der bevorstehenden Influenzawelle geschützt zu sein.
- Kinderimpfungen: Der Start der 6-fach-Impfung für Säuglinge wird auf die siebte Lebenswoche vorverlegt.
- FSME-Schutz: Die FSME-Impfung sollte zukünftig bereits im Jänner oder Februar begonnen werden, um rechtzeitig vor der Zeckensaison geschützt zu sein.
Erweiterter Schutz für ältere und gefährdete Personen
Eine der zentralen Neuerungen im aktualisierten österreichischen Impfplan ist die Aufnahme von zwei wichtigen Impfungen in das kostenlose Programm. Ab November 2025 müssen Personen ab 60 Jahren für den Schutz gegen Pneumokokken und Gürtelrose nichts mehr bezahlen.
Dieses Angebot gilt ebenfalls für Erwachsene ab 18 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Gesundheit der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen gezielt zu stärken und sie vor potenziell schweren Infektionskrankheiten zu bewahren.
Pneumokokken können schwere Erkrankungen wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen. Gürtelrose, eine Reaktivierung des Windpockenvirus, führt zu schmerzhaften Hautausschlägen und kann langanhaltende Nervenschmerzen zur Folge haben.
Dringender Aufruf zur Grippeimpfung
Unabhängig von den zukünftigen Änderungen betonen Gesundheitsexperten die Wichtigkeit der saisonalen Grippeimpfung. Die Landessanitätsdirektorin von Salzburg, Dr. Petra Gruber-Juhasz, appelliert eindringlich an die Bevölkerung, den Schutz jetzt in Anspruch zu nehmen.
„Wir stehen kurz vor der ersten Influenza-Welle – jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für eine Immunisierung“, so Gruber-Juhasz.
Die Impfung wird für alle Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat empfohlen und ist kostenlos. Sie kann unkompliziert und zeitgleich mit der Covid-19-Auffrischungsimpfung verabreicht werden. Ein besonderer Schutz ist für Menschen mit gesundheitlichen Risiken, deren Angehörige sowie für Schwangere und Stillende von großer Bedeutung.
Wo man sich in Salzburg impfen lassen kann
Die Impfungen sind flächendeckend bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie in den Gesundheitsämtern der Bezirkshauptmannschaften verfügbar. Zusätzlich gibt es eine spezielle Impfaktion für Influenza und Covid-19 vom 29. Oktober bis 19. November 2025 in der Impfstraße des Landes beim Airport Center in Wals.
Anpassungen im Impfplan für Kinder
Der aktualisierte Impfplan bringt auch wichtige Änderungen für die Jüngsten mit sich. Die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums wurden an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst, um Säuglingen einen noch früheren und besseren Schutz zu ermöglichen.
Früherer Start für 6-fach-Impfung
Eine wesentliche Neuerung betrifft die 6-fach-Impfung, die einen umfassenden Schutz gegen sechs schwere Krankheiten bietet. Künftig wird der Impfstart bereits ab der siebten Lebenswoche empfohlen, anstatt wie bisher später.
Die Kombinationsimpfung schützt Säuglinge vor:
- Diphtherie
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Pertussis (Keuchhusten)
- Haemophilus influenzae Typ B (kann u.a. Hirnhautentzündung verursachen)
- Hepatitis B
Durch den früheren Impfbeginn soll die Schutzlücke in den ersten Lebensmonaten, in denen Säuglinge besonders anfällig sind, verkleinert werden.
Hintergrund: Der Österreichische Impfplan
Der Impfplan wird jährlich vom Nationalen Impfgremium (NIG), einem Expertengremium des Gesundheitsministeriums, überarbeitet. Er enthält evidenzbasierte Empfehlungen für alle in Österreich öffentlich empfohlenen Impfungen. Die Anpassungen erfolgen auf Basis internationaler Studien und der epidemiologischen Lage, um der Bevölkerung den bestmöglichen Schutz vor Infektionskrankheiten zu gewährleisten.
Vorbereitung auf die Zeckensaison
Auch beim Schutz vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Zeckenstiche übertragen wird, gibt es eine neue Empfehlung bezüglich des Timings. Da die Zeckensaison aufgrund der milderen Winter oft früher beginnt, raten Experten dazu, die Grundimmunisierung bereits in den Wintermonaten zu starten.
Idealerweise sollte die erste Teilimpfung bereits im Jänner oder Februar erfolgen. So kann der vollständige Impfschutz rechtzeitig aufgebaut werden, bevor die Zecken aktiv werden.
Für einen langanhaltenden Schutz sind insgesamt drei Impfdosen notwendig. Die Grundimmunisierung wird ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen. Die erste Auffrischungsimpfung ist drei Jahre nach Abschluss der Grundimmunisierung fällig, weitere Auffrischungen folgen dann in der Regel alle fünf Jahre.





