Der Salzburger Finanzlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) hat am Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, die laufende Sitzung des Landtags aufgrund eines plötzlichen medizinischen Notfalls verlassen müssen. Der 60-jährige Politiker wurde umgehend vor Ort medizinisch versorgt, nachdem er starke Schmerzen erlitten hatte.
Laut einer Mitteilung seines Büros handelte es sich um einen akuten Schub, der vom Trigeminusnerv ausging. Dieser Vorfall führte zu erheblichen Beeinträchtigungen seiner Sprach- und Koordinationsfähigkeit direkt während der politischen Debatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Finanzlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) erlitt während einer Landtagssitzung einen medizinischen Notfall.
- Die Ursache war ein akuter Anfall im Zusammenhang mit dem Trigeminusnerv.
- Symptome umfassten starke Schmerzen sowie Sprach- und Koordinationsstörungen.
- Der Landesrat wurde noch im Landtagsgebäude medizinisch erstversorgt.
Der Vorfall im Salzburger Landtag
Mitten in den Beratungen des Salzburger Landtags ereignete sich der unerwartete Zwischenfall. Landesrat Josef Schwaiger zeigte plötzlich Anzeichen von Unwohlsein und starken Schmerzen. Die Symptome entwickelten sich so rasch, dass ein sofortiges Handeln erforderlich war.
Kollegen und Mitarbeiter reagierten schnell und sorgten dafür, dass Schwaiger umgehend aus dem Sitzungssaal gebracht und medizinischem Personal übergeben wurde. Die Sitzung wurde durch den Vorfall kurzzeitig beeinträchtigt, während die Versorgung des Landesrats im Vordergrund stand.
Nach Angaben seines Büros litt Schwaiger unter plötzlich einsetzenden, heftigen Schmerzen, die seine Fähigkeit zu sprechen und sich zu bewegen stark beeinträchtigten. Die Diagnose lautete auf einen akuten Schub des Trigeminusnervs.
Über den genauen Gesundheitszustand des Landesrats nach der Erstversorgung wurden zunächst keine weiteren Details bekannt gegeben. Der Fokus lag auf seiner Stabilisierung und weiteren medizinischen Abklärung.
Was ist eine Trigeminusneuralgie?
Der Vorfall rückt eine seltene, aber extrem schmerzhafte Erkrankung in den Fokus: die Trigeminusneuralgie. Um zu verstehen, was Landesrat Schwaiger durchlebte, ist ein Blick auf die medizinischen Hintergründe notwendig.
Hintergrund: Der Trigeminusnerv
Der Trigeminusnerv, auch als fünfter Hirnnerv bezeichnet, ist für die Gefühlswahrnehmung im Gesicht verantwortlich. Er teilt sich in drei Hauptäste auf, die die Stirnregion, die Wangenpartie und den Kieferbereich versorgen. Seine Aufgaben umfassen die Weiterleitung von Empfindungen wie Berührung, Temperatur und Schmerz. Zudem steuert er wichtige Muskeln, die für das Kauen und Sprechen benötigt werden.
Eine Reizung oder Schädigung dieses Nervs kann zu einer Trigeminusneuralgie führen. Diese Erkrankung ist bekannt für ihre extremen Schmerzattacken, die oft ohne Vorwarnung auftreten.
Symptome und Schmerzintensität
Die Symptome einer Trigeminusneuralgie sind charakteristisch und für Betroffene äußerst belastend. Typisch sind plötzlich einschießende, stromschlagartige Schmerzen, die meist nur auf einer Gesichtshälfte auftreten.
- Blitzartige Attacken: Die Schmerzen dauern oft nur Sekunden bis wenige Minuten, können sich aber in kurzen Abständen wiederholen.
- Starke Intensität: Auf einer Schmerzskala von 1 bis 10 werden die Schmerzen von Patienten häufig mit 9 oder 10 bewertet.
- Auslösende Faktoren: Alltägliche Handlungen wie Sprechen, Kauen, Zähneputzen oder sogar ein leichter Windzug im Gesicht können die Attacken auslösen.
Eine der stärksten Schmerzerkrankungen
Die Trigeminusneuralgie wird in der Medizin als eine der schmerzhaftesten bekannten Erkrankungen beschrieben. Die Intensität der Schmerzschübe ist so hoch, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken kann und oft als unerträglich empfunden wird.
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Die häufigste Ursache für eine klassische Trigeminusneuralgie ist der Kontakt zwischen dem Trigeminusnerv und einem benachbarten Blutgefäß, meist einer Arterie. Der pulsierende Druck des Gefäßes auf den Nerv führt zu einer Schädigung der Nervenhülle und verursacht die schmerzhaften Entladungen.
Seltener können andere Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder ein Tumor die Symptome auslösen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzattacken zu kontrollieren und zu reduzieren. Zu den gängigen Therapieansätzen gehören:
- Medikamentöse Behandlung: In der Regel werden Medikamente eingesetzt, die normalerweise zur Behandlung von Epilepsie verwendet werden (Antikonvulsiva). Sie helfen, die übermäßige Nervenaktivität zu blockieren.
- Chirurgische Eingriffe: Wenn Medikamente nicht ausreichend wirken, können operative Verfahren in Betracht gezogen werden. Eine Möglichkeit ist die mikrovaskuläre Dekompression, bei der das drückende Blutgefäß vom Nerv getrennt wird.
- Strahlentherapie: Eine weitere Option ist die gezielte Bestrahlung des Nervs, um die Schmerzleitung zu unterbrechen.
Politische Laufbahn von Josef Schwaiger
Josef Schwaiger ist eine feste Größe in der Salzburger Landespolitik. Als Finanzlandesrat der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) trägt er die Verantwortung für den Landeshaushalt und wichtige finanzpolitische Entscheidungen.
Seine politische Karriere ist von langjährigem Engagement für das Land Salzburg geprägt. In seiner Funktion als Finanzlandesrat ist er für die Budgeterstellung, die Verwaltung der Landesfinanzen und die strategische Finanzplanung zuständig. Seine Arbeit hat direkten Einfluss auf öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung und soziale Projekte.
Der plötzliche gesundheitliche Vorfall wirft Fragen über die vorübergehende Vertretung seiner Agenden auf, sollte eine längere Genesungszeit notwendig sein. Die Landesregierung wird hierzu voraussichtlich in den kommenden Tagen Stellung nehmen.





