Die KPÖ in Wals-Siezenheim hat einen offiziellen Antrag zur Einführung einer „Aktiv:Karte“ für einkommensschwache Bürger eingereicht. Das vorgeschlagene Modell orientiert sich an der bereits seit 2022 in der Stadt Salzburg etablierten Sozialkarte, die Vergünstigungen für Kultur-, Sport- und Freizeitangebote bündelt. Ziel ist es, Menschen mit geringem Einkommen finanziell zu entlasten und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern.
Wichtige Punkte
- Die KPÖ schlägt die Einführung einer Aktiv:Karte in Wals-Siezenheim vor.
- Das Konzept richtet sich an Personen mit niedrigem Einkommen, wie Mindestpensionisten und Alleinerziehende.
- Als Vorbild dient die Aktiv:Karte der Stadt Salzburg, die seit 2022 existiert.
- Der Antrag wird am 8. Oktober 2025 in der Gemeindevertretung behandelt.
Antrag zur Entlastung bei hohen Lebenshaltungskosten
Angesichts der anhaltend hohen Kosten für Wohnen, Energie und Lebensmittel hat die KPÖ-Gemeindevertreterin Katharina Gruber die Initiative für eine Aktiv:Karte in Wals-Siezenheim gestartet. Der Antrag zielt darauf ab, ein lokales Unterstützungsinstrument zu schaffen, das direkt bei den betroffenen Bürgern ankommt.
Besonders im Fokus stehen Gruppen, die von der Teuerung stark betroffen sind. Dazu gehören laut Gruber vor allem Mindestpensionisten und alleinerziehende Elternteile. Für diese Personen sei es oft schwierig, neben den notwendigen Ausgaben noch Geld für Freizeitaktivitäten aufzubringen.
„Hohe Mieten, steigende Energiekosten und die Teuerung bei den Lebensmitteln machen auch den Menschen in Wals-Siezenheim zu schaffen. Für sie wäre eine Aktiv:Karte ein tolles Angebot, um trotz aller Herausforderungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können“, erklärte Katharina Gruber die Motivation hinter dem Vorschlag.
Der offizielle Antrag wurde bereits eingebracht und soll laut Angaben der KPÖ in der Sitzung der Gemeindevertretung am Mittwoch, dem 8. Oktober 2025, diskutiert und zur Abstimmung gestellt werden.
Hintergrund: Was ist die Aktiv:Karte?
Die Aktiv:Karte ist eine Sozial- und Vorteilskarte für Menschen mit geringem Einkommen. Sie bündelt zahlreiche Ermäßigungen für städtische Einrichtungen und Angebote. Das Ziel ist, die finanzielle Belastung zu reduzieren und die Teilnahme an Kultur, Sport und Freizeit zu ermöglichen, die andernfalls für viele nicht leistbar wäre.
Das erfolgreiche Vorbild der Stadt Salzburg
Das Konzept der Aktiv:Karte ist in der Region nicht neu. In der Landeshauptstadt Salzburg wurde die Karte bereits im Jahr 2022 eingeführt, nachdem sich die KPÖ seit der Gemeinderatswahl 2019 intensiv dafür eingesetzt hatte. Das Modell wurde nach dem Vorbild der Stadt Linz gestaltet.
Seither hat sich das Angebot in der Stadt Salzburg stetig erweitert und erfreut sich großer Beliebtheit. Inhaber der Karte erhalten deutliche Preisnachlässe bei einer Vielzahl von Institutionen. Die Liste der Partner ist lang und umfasst wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens.
Konkrete Vorteile in der Landeshauptstadt
Zu den Einrichtungen, die Vergünstigungen anbieten, gehören unter anderem:
- Die städtischen Freibäder
- Der Zoo Salzburg in Hellbrunn
- Die Eisarena im Volksgarten
- Das Salzburger Landestheater
- Zahlreiche Salzburger Museen
Diese breite Abdeckung stellt sicher, dass Familien, Kinder und Einzelpersonen Zugang zu einem vielfältigen Freizeit- und Kulturangebot haben.
Aktiv:KartePLUS für Mobilität
Eine bedeutende Erweiterung des Angebots erfolgte im Jahr 2023 mit der Einführung der Aktiv:KartePLUS. Diese ermöglicht berechtigten Personen den Erwerb des Klimatickets für das gesamte Bundesland Salzburg zu einem stark reduzierten Preis von nur 50 Euro pro Jahr. Dies stellt eine massive finanzielle Entlastung im Bereich der Mobilität dar.
Ein Konzept, das sich ausbreitet
Der Erfolg der Salzburger Aktiv:Karte hat auch andere Gemeinden inspiriert. Erst kürzlich hat die Gemeindevertretung in Hallein beschlossen, ein ähnliches Modell für ihre Bürgerinnen und Bürger einzuführen. Dies zeigt, dass der Bedarf an solchen sozialen Unterstützungsinstrumenten in der gesamten Region erkannt wird.
Die KPÖ verfolgt das Ziel, dieses Modell noch weiter zu verbreiten. Ein entsprechender Antrag zur Einführung einer landesweiten Aktiv:Karte wurde kürzlich im Salzburger Landtag eingebracht. Dieser Vorstoß wurde jedoch von den Regierungsparteien ÖVP und FPÖ abgelehnt. Die Debatte über eine flächendeckende Lösung auf Landesebene bleibt somit vorerst ohne Ergebnis.
Die bevorstehende Diskussion in Wals-Siezenheim wird zeigen, ob das Modell auf kommunaler Ebene weiter an Dynamik gewinnt. Für viele Menschen in der Gemeinde könnte die Entscheidung am 8. Oktober eine wichtige Weichenstellung für ihre finanzielle Situation und ihre Lebensqualität bedeuten.





