Am Mittwochnachmittag, dem 22. Oktober 2025, wurde das Gelände des Uniklinikums Salzburg zum Schauplatz einer großangelegten Einsatzübung. Simuliert wurde der Absturz eines Hubschraubers mit 17 Verletzten. Ziel der Übung war es, das Zusammenspiel der verschiedenen Salzburger Blaulichtorganisationen unter realistischen Bedingungen zu testen.
Das Wichtigste in Kürze
- Großübung am Uniklinikum Salzburg mit dem Szenario eines Hubschrauberabsturzes.
- Insgesamt 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und den Salzburger Landeskliniken (SALK) nahmen teil.
- Das Szenario umfasste 17 Verletzte, davon sechs Schwerverletzte, die von SALK-Mitarbeitern dargestellt wurden.
- Die Übung dauerte rund 40 Minuten und wurde von den Verantwortlichen als erfolgreich bewertet.
Alarm in Aiglhof: Das Übungsszenario
Pünktlich um 14:00 Uhr ertönten die Sirenen. Die Meldung, die bei der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Salzburg sowie beim Roten Kreuz einging, war dramatisch: Ein Hubschrauber ist auf dem Gelände des Landeskrankenhauses abgestürzt. Zahlreiche Verletzte benötigen dringend Hilfe.
Das angenommene Szenario war detailliert ausgearbeitet: Aufgrund eines technischen Defekts am Heckrotor geriet ein Helikopter ins Schleudern und stürzte im Bereich der Zufahrt von Aiglhof auf das Klinikareal. An Bord und in unmittelbarer Nähe des Wracks befanden sich insgesamt 17 Personen, die bei dem Unglück verletzt wurden.
Zahlen der Einsatzübung
- 70 Einsatzkräfte im Einsatz
- 17 simulierte Verletzte (gespielt von SALK-Mitarbeitern)
- 6 davon als schwerverletzt eingestuft
- 5 Minuten bis zum Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte
- 40 Minuten Gesamtdauer der Übung
Die Herausforderung für die Einsatzkräfte bestand nicht nur in der schieren Anzahl der Verletzten, sondern auch in deren Zustand. Sechs Personen wurden als schwerverletzt eingestuft und mussten priorisiert behandelt werden. Zwei der Verletzten befanden sich laut Drehbuch direkt auf der Heliplattform und mussten von dort geborgen werden.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Nur knapp fünf Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Fahrzeuge der Feuerwehr am fiktiven Unfallort ein. Unverzüglich begannen die Einsatzkräfte mit der Sichtung der Lage, der Sicherung der Unfallstelle und der Erstversorgung der Verletzten. Die Szenerie war bewusst chaotisch gestaltet, um die Stressresistenz und die etablierten Abläufe der Helfer auf die Probe zu stellen.
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen stand im Mittelpunkt. Während die Feuerwehr die technische Rettung und die Bergung der eingeklemmten Personen übernahm, kümmerte sich das Rote Kreuz um die medizinische Triage und den Abtransport der Verletzten in die Notaufnahme des Klinikums. Auch das interne Personal der Salzburger Landeskliniken (SALK) war vollständig in die Übung eingebunden.
Realismus als Schlüssel zum Erfolg
Um die Übung so authentisch wie möglich zu gestalten, wurde eine spezielle Hubschrauber-Attrappe verwendet. Diese wurde vom Salzburger Flughafen zur Verfügung gestellt und half den Einsatzkräften, sich ein realistisches Bild von der Lage zu machen. Die 17 Verletzten wurden von Mitarbeitern der SALK gespielt, die entsprechend geschminkt und instruiert waren, um verschiedene Verletzungsmuster glaubhaft darzustellen.
Diese realitätsnahe Darstellung ist entscheidend, um nicht nur technische Abläufe, sondern auch die psychologische Belastung eines solchen Großeinsatzes zu trainieren.
Zufriedene Bilanz und wichtige Erkenntnisse
Nach rund 40 Minuten wurde die Übung für beendet erklärt. Oliver Angerer, der Brandschutzbeauftragte des Uniklinikums Salzburg, zog eine positive erste Bilanz. Die Zusammenarbeit und die Kommunikationswege hätten sehr gut funktioniert.
„Es hat alles sehr gut funktioniert, wir haben das Szenario in der Zeit abgearbeitet, die wir uns vorgenommen haben.“
Auch die Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr Salzburg zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. Ein Kollege der Berufsfeuerwehr aus München war ebenfalls anwesend, um die Übung zu beobachten und Erfahrungen auszutauschen.
Warum solche Übungen entscheidend sind
Regelmäßige Einsatzübungen sind für Blaulichtorganisationen und kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser unerlässlich. Sie dienen dazu, Alarmierungspläne zu überprüfen, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten zu testen und die praktischen Abläufe im Ernstfall zu optimieren. Jeder Handgriff, der im Training sitzt, kann im realen Einsatz Leben retten.
Die Analyse als nächster Schritt
Obwohl die erste Rückmeldung positiv ausfiel, beginnt die eigentliche Arbeit nach der Übung erst jetzt. In den kommenden Tagen und Wochen wird der gesamte Einsatz detailliert analysiert. Jeder Schritt, von der Alarmierung bis zur Versorgung des letzten Patienten, wird auf den Prüfstand gestellt.
Dabei werden folgende Fragen im Fokus stehen:
- Funktionierte die Alarmierungskette reibungslos?
- War die Kommunikation zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhauspersonal durchgehend gewährleistet?
- Wo gab es Verzögerungen oder Reibungspunkte?
- Welche Abläufe können noch weiter optimiert werden?
Die Erkenntnisse aus dieser Analyse fließen direkt in die Schulungen und die Weiterentwicklung der Notfallpläne ein. So wird sichergestellt, dass Salzburg für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet ist. Die regelmäßige Durchführung solcher Übungen ist ein zentraler Baustein der Sicherheitsstrategie für die Stadt und die Region.





