Am 27. September 2025 kamen die Jugendgruppen der Feuerwehren aus Elsbethen, Großgmain, Grödig und Wals-Siezenheim zu einem gemeinsamen Übungstag zusammen. Bei diesem „Action-Day“ im Abschnitt 4 des Bezirks Flachgau stellten die Nachwuchskräfte ihr Können in realistischen Szenarien unter Beweis. Ziel der Veranstaltung war es, die Zusammenarbeit zu stärken und praktische Fähigkeiten für zukünftige Einsätze zu vermitteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemeinsame Übung: Vier Feuerwehrjugendgruppen aus dem Flachgau nahmen am „Action-Day“ teil.
- Vier Stationen: Die Jugendlichen absolvierten Übungen zu Brandbekämpfung, Personensuche, technischer Rettung und dem Einsatz einer Drehleiter.
- Praxisnahes Training: Die Szenarien waren darauf ausgelegt, Teamwork, Fachwissen und Geschicklichkeit zu fördern.
- Hoher Besuch: Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Klaus Lugstein lobte das Engagement der Jugendlichen und Betreuer.
Ein Tag voller Herausforderungen für den Nachwuchs
Die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren im Flachgau zeigte am vergangenen Samstag ihr Engagement und ihre Lernbereitschaft. Der alle zwei Jahre stattfindende „Action-Day“ des Abschnitts 4 wurde diesmal von den Jugendbetreuern aus Großgmain und Wals-Siezenheim organisiert. Die Veranstaltung bietet eine wichtige Plattform, um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Wehren bereits in der Jugendförderung zu etablieren.
Über vier Stunden hinweg durchliefen die Gruppen einen anspruchsvollen Stationsbetrieb. Jede der vier Stationen simulierte eine andere Einsatzart, die im Feuerwehralltag von zentraler Bedeutung ist. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur technische Fertigkeiten, sondern vor allem die Kommunikation und das koordinierte Vorgehen im Team.
Die Bedeutung der Feuerwehrjugend
Die Feuerwehrjugend ist das Fundament für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren in Österreich. Hier werden junge Menschen zwischen 10 und 16 Jahren spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Neben feuerwehrtechnischer Ausbildung stehen auch allgemeine Jugendarbeit, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein auf dem Programm. Solche gemeinsamen Übungstage sind entscheidend, um die Motivation zu fördern und die Jugendlichen auf den aktiven Dienst vorzubereiten.
Station 1: Teamarbeit bei der Brandbekämpfung
Die erste große Aufgabe für die Jugendlichen war die Bekämpfung eines angenommenen Flurbrandes. Um das Feuer zu löschen, musste zunächst eine stabile Wasserversorgung aufgebaut werden. Die Teams richteten eine Saugstelle an einem nahegelegenen Bach ein, um Wasser entnehmen zu können.
Anschließend verlegten sie eine Zubringerleitung aus insgesamt 14 B-Schläuchen zu einem Tanklöschfahrzeug. Diese Aufgabe erforderte präzise Zusammenarbeit und körperlichen Einsatz. Vom Tanklöschfahrzeug aus startete schließlich der eigentliche Löschangriff. Um letzte Glutnester effektiv zu bekämpfen, kamen zusätzlich spezielle Löschrucksäcke zum Einsatz, die ein gezieltes Vorgehen im unwegsamen Gelände ermöglichen.
Station 2: Systematische Personensuche mit Funk
Bei der zweiten Station stand das Feuerwehrwissen im Vordergrund. Die Übungsannahme war eine vermisste Person in einem unübersichtlichen Gebiet. Die Suche wurde in Form einer modernen Schnitzeljagd organisiert, bei der die Kommunikation eine entscheidende Rolle spielte.
Die Jugendgruppen mussten über Funk verschiedene Hinweise und Informationen korrekt übermitteln und interpretieren. Schritt für Schritt führte die Kette von Informationen die jungen Einsatzkräfte näher an das Ziel. Am Ende konnte die vermisste Person dank des systematischen Vorgehens und der klaren Kommunikation erfolgreich gefunden werden. Diese Übung schulte nicht nur den Umgang mit Funkgeräten, sondern auch die analytische Vorgehensweise unter Zeitdruck.
Zahlen und Fakten zum Action-Day
- 4 teilnehmende Feuerwehrjugendgruppen
- 4 anspruchsvolle Übungsstationen
- 14 B-Schläuche für die Wasserversorgung
- 30 Meter Höhe beim Einsatz der Drehleiter
Station 3: Fingerspitzengefühl bei der Menschenrettung
An der dritten Station war technisches Geschick und Präzision gefragt. Das Szenario sah vor, dass mehrere Personen unter einem Stapel schwerer Baumstämme eingeklemmt waren und sich nicht mehr selbst befreien konnten. Eine solche Situation erfordert ein äußerst behutsames Vorgehen, um die Verletzten nicht weiter zu gefährden.
Die Jugendlichen setzten hydraulische Hebekissen und weitere technische Geräte ein, um die Baumstämme Millimeter für Millimeter anzuheben. Jeder Handgriff musste sitzen, und das Team musste sich perfekt absprechen. Nachdem die Last sicher angehoben war, konnten die „Verletzten“ – dargestellt durch Übungspuppen – sicher gerettet werden. Diese Übung verdeutlichte eindrucksvoll die Wichtigkeit von Sorgfalt bei technischen Einsätzen.
Station 4: Löschen aus 30 Metern Höhe
Ein besonderes Highlight des Tages war die vierte Station, die von der Feuerwehr Wals-Siezenheim betreut wurde. Hier wurde ein Dachstuhlbrand simuliert, der von außen bekämpft werden musste. Zum Einsatz kam die beeindruckende Drehleiter der Feuerwehr Wals.
Die Jugendlichen durften, gesichert im Korb der Drehleiter, in eine Höhe von bis zu 30 Metern fahren. Von dort oben bedienten sie den elektronisch gesteuerten Wasserwerfer, der an der Spitze des Leiterparks montiert ist. Ziel war es, den Wasserstrahl präzise auf das angenommene Brandobjekt zu lenken. Für viele Teilnehmer war dies ein unvergessliches Erlebnis und eine eindrucksvolle Demonstration moderner Feuerwehrtechnik.
Anerkennung und Dank für die Zukunft der Feuerwehr
Nach rund vier Stunden intensiver Übungen hatten alle Gruppen die Stationen erfolgreich absolviert. Zum Abschluss versammelten sich die Teilnehmer im Feuerwehrhaus Wals zu einer gemeinsamen Jause. Diese wurde vom Bürgermeister und der Vize-Bürgermeisterin der Gemeinde Wals-Siezenheim gespendet, um das Engagement der Jugendlichen zu würdigen.
Ein weiterer Dank galt der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain und der Gemeinde Großgmain, die bereits zu Mittag für die Verpflegung gesorgt hatten. Auch Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Klaus Lugstein war anwesend und zeigte sich beeindruckt von der Leistung des Nachwuchses.
„Die Jugendbetreuer und ihre Helfer haben euch heute spielerisch und mit viel Action wertvolles Wissen vermittelt, das ihr bei späteren Einsätzen sicher brauchen werdet. Ihr seid unsere Zukunft!“
Die motivierenden Worte des Bezirkskommandanten unterstrichen die Bedeutung der Veranstaltung und die Wertschätzung für die Arbeit, die in den Jugendgruppen geleistet wird. Der „Action-Day“ hat erneut gezeigt, dass die Feuerwehren im Flachgau auf eine gut ausgebildete und motivierte nächste Generation bauen können.





