Ein 64-jähriger Mann aus Salzburg schwebt nach einem Angriff durch einen Hirsch in einem privaten Wildgehege in Leopoldskron-Moos weiterhin in Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich am Sonntag während der Fütterung der Tiere. Der Mann musste sich einer elfstündigen Notoperation unterziehen und wird auf der Intensivstation des Uniklinikums Salzburg behandelt.
Der Schwiegersohn des Opfers, Christian Wiltsche, beschrieb die dramatischen Umstände des Angriffs und die Schwere der Verletzungen. Die Familie betreibt das Gehege seit Jahren, doch ein solches Ereignis hat es bisher nicht gegeben. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Wildtieren auf, selbst wenn diese in Gefangenschaft leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 64-jähriger Mann wurde in Salzburg von einem Hirsch schwer verletzt.
- Der Angriff geschah während der Fütterung in einem privaten Wildgehege.
- Das Opfer musste elf Stunden lang operiert werden und liegt auf der Intensivstation.
- Der Schwiegersohn des Mannes warnt vor der Gefahr, die von den Geweihen der Tiere ausgeht.
Der Angriff im Wildgehege
Am vergangenen Sonntag kam es in einem privaten Wildtiergehege im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos zu einem schweren Zwischenfall. Ein 64-jähriger Mann betrat das Gehege, um die Tiere zu füttern – eine Routineaufgabe, die er regelmäßig erledigte. Aus noch ungeklärten Gründen wurde er dabei von einem der Hirsche attackiert.
Die alarmierten Rettungskräfte fanden den Mann mit lebensbedrohlichen Verletzungen vor. Er wurde umgehend in das Uniklinikum Salzburg gebracht, wo ein Team von Chirurgen in einer mehrstündigen Operation um sein Leben kämpfte. Der Eingriff dauerte insgesamt elf Stunden.
Zustand des Verletzten bleibt kritisch
Auch am Dienstag, zwei Tage nach dem Angriff, befand sich der 64-Jährige noch auf der Intensivstation. Sein Zustand wird von den Ärzten als kritisch, aber stabil beschrieben. Die kommenden Tage werden entscheidend für seinen Genesungsprozess sein. Die Familie des Mannes ist tief betroffen und hofft auf eine baldige Besserung seines Zustands.
Fakten zum Vorfall
- Opfer: 64-jähriger Salzburger
- Ort: Privates Wildgehege in Leopoldskron-Moos
- Zeitpunkt: Sonntag, während der Fütterung
- Dauer der Operation: 11 Stunden
- Aktueller Zustand: Intensivstation, kritisch
Schwiegersohn beschreibt die Gefahr
Christian Wiltsche, der Schwiegersohn des Verletzten und Betreiber des Gasthauses Steinerhof, äußerte sich gegenüber Medien zu dem Vorfall. „Mein Schwiegervater wurde während der Fütterung vom Hirsch angegriffen. Er hat sehr viele Verletzungen erlitten“, erklärte Wiltsche sichtlich mitgenommen. Er betonte die enorme Kraft und das Gefahrenpotenzial, das von einem ausgewachsenen Rothirsch ausgeht.
Ein ausgewachsenes Tier dieser Art kann ein Gewicht von 160 bis 170 Kilogramm erreichen. Besonders gefährlich ist jedoch das Geweih, das die Tiere während der Brunftzeit und zur Verteidigung einsetzen. Wiltsche fand dafür drastische, aber treffende Worte.
„Die Enden des Geweihs sind spitz wie Dolche“, warnte Christian Wiltsche.
Diese Aussage verdeutlicht, welche Wucht hinter einem solchen Angriff steckt. Die spitzen Enden des Geweihs können tiefe Stich- und Risswunden verursachen, die zu schweren inneren Verletzungen und massivem Blutverlust führen können. Genau diese Art von Verletzungen erlitt der 64-jährige Salzburger.
Das Wildgehege in Leopoldskron-Moos
Das private Wildgehege, in dem sich der Unfall ereignete, ist seit vielen Jahren in Familienbesitz. Es ist kein öffentlicher Zoo, sondern dient der privaten Haltung von Rotwild. Die Tiere sind an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt, bleiben aber dennoch Wildtiere mit unvorhersehbaren Instinkten.
Tierbestand im Gehege
Laut Angaben der Familie leben derzeit mehrere Tiere in der Anlage. Der Bestand umfasst:
- Zwei männliche Hirsche (ein sechsjähriger und ein einjähriger)
- Sechs Hirschkühe (weibliche Tiere)
- Drei Hirschkälber (Jungtiere)
Die Haltung von Wildtieren in Gehegen unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften, die sowohl das Tierwohl als auch die Sicherheit von Menschen gewährleisten sollen. Warum der Hirsch in diesem Fall aggressiv reagierte, ist Gegenstand von Spekulationen. Experten weisen darauf hin, dass insbesondere während der Brunftzeit im Herbst das Verhalten von Hirschen unberechenbar werden kann. Auch Stress oder das Gefühl, bedrängt zu werden, können zu Aggressionen führen.
Umgang mit Wildtieren birgt Risiken
Der Vorfall in Salzburg ist eine tragische Erinnerung daran, dass Wildtiere, selbst wenn sie in Gefangenschaft leben, nicht domestiziert sind. Ihr Verhalten wird von Instinkten gesteuert, die auch durch jahrelangen Kontakt mit Menschen nicht vollständig unterdrückt werden. Besonders bei männlichen Tieren mit imposanten Geweihen ist Vorsicht geboten.
Experten raten Haltern von Wildgehegen zu besonderer Vorsicht, insbesondere bei der Fütterung oder beim Betreten der Anlagen. Sicherheitsabstände und das Wissen um das tierische Verhalten sind essenziell, um solche Unfälle zu vermeiden. Für die Familie des Verletzten ist dieser Vorfall ein schwerer Schock, der den Alltag auf den Kopf stellt und die Risiken der Tierhaltung auf schmerzliche Weise verdeutlicht.





