Am kommenden Samstag findet in ganz Österreich der jährliche Zivilschutz-Probealarm statt. Dabei werden auch die 521 Sirenen im Bundesland Salzburg getestet. Eine aktuelle Umfrage zeigt jedoch, dass ein großer Teil der Bevölkerung, insbesondere junge Menschen, die Bedeutung der unterschiedlichen Warntöne nicht kennt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag, den 5. Oktober 2024, findet der österreichweite Zivilschutz-Probealarm statt.
- Eine Umfrage zeigt erhebliche Wissenslücken: Weniger als die Hälfte der Befragten konnte die Signale richtig zuordnen.
- In Salzburg erkannten nur 39 Prozent das Signal „Alarm“ und lediglich 30 Prozent die „Entwarnung“.
- Neben den Sirenen wird auch das mobile Warnsystem AT-Alert getestet, das Nachrichten direkt auf Smartphones sendet.
Ein landesweiter Test der Warnsysteme
Jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober wird die Funktionsfähigkeit der Zivilschutzsysteme in Österreich überprüft. Am kommenden Samstag werden landesweit mehr als 8.000 Sirenen aktiviert. Im Bundesland Salzburg sind es genau 521 Anlagen, die in allen 119 Gemeinden verteilt sind.
Der Test dient nicht nur der technischen Überprüfung der Geräte. Er soll auch die Bevölkerung mit den Signalen vertraut machen und das Bewusstsein für den Katastrophenschutz schärfen. Die akustische Warnung über Sirenen erreicht in Salzburg rund 78 Prozent der Einwohner direkt.
Warum ist dieser Test wichtig?
Sirenen sind ein wesentlicher Bestandteil des Warnsystems bei Katastrophen wie Unfällen mit gefährlichen Stoffen, Naturkatastrophen oder anderen weitreichenden Gefahren. Nur wer die Signale versteht, kann im Ernstfall angemessen reagieren, um sich und andere zu schützen.
Erhebliche Wissenslücken in der Bevölkerung
Eine kürzlich vom Österreichischen Zivilschutzverband durchgeführte Umfrage förderte besorgniserregende Ergebnisse zutage. Weniger als 50 Prozent der befragten Personen konnten die Sirenensignale korrekt benennen. Dies deutet auf eine erhebliche Unsicherheit im Umgang mit den etablierten Warnmethoden hin.
Jüngere Generation besonders unsicher
Laut der Aussendung des Zivilschutzverbandes sind die Wissenslücken bei Menschen unter 30 Jahren besonders ausgeprägt. Diese Generation ist möglicherweise weniger mit den traditionellen Warnsystemen vertraut als ältere Bevölkerungsgruppen.
Die Ergebnisse für Salzburg spiegeln diesen Trend wider. Nur 39 Prozent der Salzburger Befragten erkannten das auf- und abschwellende Heulen als „Alarm“. Noch schlechter schnitt das Signal für die „Entwarnung“ ab, das nur 30 Prozent richtig zuordnen konnten.
„Die Sirenen sind eine zentrale Säule unseres Warnsystems – doch nur wer die Signale kennt, kann im Katastrophenfall rasch und richtig handeln.“
Die Bedeutung der Sirenensignale
Um im Ernstfall richtig zu handeln, ist das Verständnis der verschiedenen Töne entscheidend. Der Probealarm am Samstag ist eine gute Gelegenheit, das eigene Wissen aufzufrischen. Die Signale sind klar definiert und haben jeweils eine spezifische Bedeutung.
Hier ist eine Übersicht der Signale, die am Samstag zu hören sein werden:
- Sirenenprobe: Ein 15 Sekunden langer, gleichbleibender Dauerton. Dieser Ton dient ausschließlich zur technischen Überprüfung und hat keine Warnfunktion.
- Warnung: Ein drei Minuten langer, gleichbleibender Dauerton. Dieses Signal bedeutet, dass eine Gefahr herannaht. Bürgerinnen und Bürger sollten das Radio oder Fernsehen einschalten und auf weitere Anweisungen achten.
- Alarm: Ein eine Minute langer, auf- und abschwellender Heulton. Dies ist das Signal für eine unmittelbare Gefahr. Man sollte sofort schützende Bereiche aufsuchen und den Anweisungen der Behörden folgen.
- Entwarnung: Ein eine Minute langer, gleichbleibender Dauerton. Dieses Signal gibt bekannt, dass die Gefahr vorüber ist.
Feuerwehralarm nicht verwechseln
Ein weiteres häufiges Signal ist der Feuerwehralarm. Er besteht aus dreimal 15 Sekunden Dauerton mit kurzen Unterbrechungen. Dieser Ton dient zur Alarmierung der freiwilligen Feuerwehren und stellt keine direkte Warnung für die allgemeine Bevölkerung dar.
Moderne Ergänzung: Das AT-Alert System
Neben dem traditionellen Sirenennetzwerk wird in Österreich auch das moderne Warnsystem AT-Alert eingesetzt. Dieses System sendet Warnmeldungen direkt und ortsbezogen auf Mobiltelefone. Es ergänzt die Sirenen und erreicht auch Menschen, die sich in geschlossenen Räumen aufhalten oder die Sirenen aus anderen Gründen nicht hören können.
Die Effektivität von AT-Alert zeigte sich kürzlich in Salzburg. Beim Großbrand der Firma Emco in Hallein wurde die Bevölkerung im Tennengau über dieses System vor der starken Rauchentwicklung gewarnt. Die Nachricht enthielt konkrete Verhaltensanweisungen wie das Schließen von Fenstern und Türen.
Der Probealarm am Samstag wird auch eine Testnachricht über AT-Alert beinhalten, um die Funktionsfähigkeit dieser Technologie sicherzustellen. Damit wird das gesamte Spektrum der Warninfrastruktur, von der bewährten Sirene bis zur modernen digitalen Benachrichtigung, auf die Probe gestellt.





