In der Stadt Salzburg haben „Lärmblitzer“-Geräte erstmals zu Anzeigen geführt. Nach fünf Wochen Testbetrieb wurden in der Nacht auf Sonntag zwei Fahrzeuge beanstandet. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP) äußert sich zufrieden über die Effektivität der neuen Technologie.
Wichtigste Punkte
- Zwei Anzeigen nach Lärmblitzer-Einsatz in Salzburg-Stadt.
- Überprüfung von rund 80 Fahrzeugen bei Schwerpunktkontrollen.
- Einsatz der Geräte seit fünf Wochen zur Reduzierung von Verkehrslärm.
- Ziel ist die Eindämmung von Lärm durch manipulierte Fahrzeuge.
- Das Projekt soll österreichweit als Modell dienen.
Erfolgreicher Testbetrieb der Lärmblitzer
Seit fünf Wochen sind in der Salzburger Landeshauptstadt sogenannte „Lärmblitzer“ im Einsatz. Diese Geräte sollen Anwohner vor übermäßigem Verkehrslärm schützen. Besonders im Fokus stehen Fahrzeuge, die technisch manipuliert wurden, um lauter zu sein.
Die ersten konkreten Ergebnisse des Testbetriebs wurden nun bekannt. Bei Schwerpunktkontrollen in der Nacht auf Sonntag, den 28. September 2025, kam es zu zwei Anzeigen. Dies markiert einen wichtigen Schritt für das Projekt.
„Der Lärmblitzer wirkt“, stellte Landeshauptfrau-Stellvertreter und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) am Montag in einer Aussendung fest. „Wir ziehen eine klare rote Linie gegen den Lärmterror.“
Kontrollen in Salzburg und Flachgau
Die Kontrollen fanden in verschiedenen Bereichen statt, darunter die Innsbrucker Bundesstraße und die Neutorstraße in Salzburg-Stadt. Auch in Wals im Flachgau wurden Fahrzeuge überprüft. Insgesamt wurden dabei knapp 80 Fahrzeuge kontrolliert.
Elf dieser Fahrzeuge mussten sich einer genaueren technischen Überprüfung durch Techniker der Landesregierung unterziehen. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die gewonnenen Messdaten rechtlich verwertbar zu machen.
Fakten zum Einsatz
- Einsatzdauer: Fünf Wochen in Salzburg-Stadt.
- Kontrollierte Fahrzeuge: Knapp 80 bei Schwerpunktkontrollen.
- Fahrzeuge zur Technikerprüfung: 11.
- Verdachtsfälle durch Lärmblitzer: 3.
- Resultierende Anzeigen: 2.
Zwei Anzeigen nach Lärmblitzer-Daten
Drei der elf zur Technikerprüfung vorgeführten Fahrzeuge wurden aufgrund der Messungen des Lärmblitzers genauer untersucht. Aus diesen Verdachtsfällen ergaben sich zwei offizielle Anzeigen. Eine Anzeige betraf den übermäßigen Lärm, die andere einen möglichen Verstoß gegen das Kraftfahrgesetz.
Das Kraftfahrgesetz regelt die Verkehrs- und Betriebssicherheit von Fahrzeugen. Alle drei Fahrzeuge, die genauer überprüft wurden, waren im Bereich der Innsbrucker Bundesstraße aus dem Verkehr gezogen worden.
Hintergrund der Lärmblitzer
Die Entwicklung der Lärmblitzer erfolgte durch Joanneum Research in Graz. Es handelt sich um ein Messsystem, das Lärmemissionen im Straßenverkehr erfasst, analysiert und dokumentiert. Das Hauptziel ist die automatisierte Erkennung unzulässiger Schallereignisse und deren eindeutige Zuordnung zu einem Fahrzeugkennzeichen.
Projekt wird fortgesetzt und soll österreichweit Schule machen
Verkehrslandesrat Schnöll zeigte sich erfreut über die ersten Ergebnisse. Er betonte, dass die Anwohner durch den Einsatz der Lärmblitzer entlastet würden. Das wissenschaftlich begleitete Projekt wird fortgesetzt.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für eine rechtliche Regelung schaffen, die einen österreichweiten Regelbetrieb der Lärmblitzer ermöglicht. Aktuell können Strafen noch nicht allein aufgrund der Messergebnisse verhängt werden. Eine Vorführung des Fahrzeugs bei der Kfz-Prüfstelle ist weiterhin notwendig.
Mögliche Strafen bei Lärmverstößen
Trotz der Notwendigkeit einer technischen Nachprüfung sind die möglichen Geldstrafen für „ungebührlicherweise störenden Lärm“ erheblich. Laut Salzburger Landessicherheitsgesetz können Autofahrer mit bis zu 500 Euro Strafe rechnen.
In extremen Fällen sind sogar Strafen von bis zu 5.000 Euro möglich. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der das Problem des Verkehrslärms angegangen wird.
Verkehrslärm als wachsendes Problem
Lärmbelästigung, insbesondere durch technisch manipulierte Fahrzeuge, gilt als ein zunehmendes Problem. Die Polizei stand bisher vor der Herausforderung, solche Verstöße effektiv zu ahnden.
Ein mobiles und gerichtsfestes Messsystem zur Erfassung unzulässiger Lärmemissionen im Straßenverkehr fehlte bisher. Die Lärmblitzer sollen diese Lücke schließen und eine zuverlässige Beweisführung ermöglichen.
Die Technologie soll es erleichtern, Fahrzeuge mit übermäßigem Lärmpegel zu identifizieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Gebieten.
- Problem: Zunehmende Lärmbelästigung durch manipulierte Fahrzeuge.
- Herausforderung: Fehlendes mobiles, gerichtsfestes Messsystem.
- Lösung: Einsatz der Lärmblitzer zur automatisierten Erkennung.
Die Einführung der Lärmblitzer ist ein klares Signal der Behörden, dass Verkehrslärm nicht länger toleriert wird. Das Projekt in Salzburg dient als Modell für zukünftige Anwendungen in ganz Österreich.





