Bei gezielten Verkehrskontrollen auf der Westautobahn (A1) im Stadtgebiet von Salzburg hat die Polizei am Dienstag zwei Fahrzeuglenker aus dem Verkehr gezogen, die unter dem Einfluss von Drogen standen. Ein 19-jähriger Salzburger wurde positiv auf THC getestet, während eine 47-jährige Lenkerin aus Linz unter dem Einfluss von Kokain und Amphetaminen stand. Beiden wurde der Führerschein sofort abgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Personen wurden bei Polizeikontrollen auf der A1 in Salzburg positiv auf Drogen getestet.
- Ein 19-Jähriger fiel durch unsichere Fahrweise auf und wurde positiv auf THC (Cannabis) getestet.
- Eine 47-jährige Fahrerin wurde positiv auf Kokain und Amphetamine getestet.
- In beiden Fällen wurde der Führerschein entzogen und die Weiterfahrt untersagt.
- Die Polizei betont die Null-Toleranz-Politik bei Drogen am Steuer in Österreich.
Details zu den Polizeikontrollen am Dienstag
Die Landespolizeidirektion Salzburg führte am Dienstag, den 24. September 2025, verstärkte Kontrollen auf der stark frequentierten Westautobahn durch. Ziel dieser Aktionen ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere durch die Bekämpfung von Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Fall 1: Auffällige Fahrweise bei Kleßheim
Einer Polizeistreife fiel im Bereich der Autobahnabfahrt Kleßheim ein Pkw durch seine unsichere und unregelmäßige Fahrweise auf. Die Beamten entschieden sich daraufhin, das Fahrzeug und seinen Lenker einer genauen Kontrolle zu unterziehen. Am Steuer saß ein 19-jähriger Mann aus dem Bundesland Salzburg.
Ein an Ort und Stelle durchgeführter Alkotest ergab einen Wert von 0,0 Promille, womit Alkoholeinfluss als Ursache für das Fahrverhalten ausgeschlossen werden konnte. Aufgrund des Verdachts auf Drogenkonsum wurde jedoch ein Drogenschnelltest angeordnet. Dieser Test reagierte positiv auf THC, den psychoaktiven Wirkstoff von Cannabis.
Fall 2: Zufallskontrolle bei Salzburg-Nord
Unabhängig davon wurde bei der Autobahnabfahrt Salzburg-Nord eine 47-jährige Pkw-Lenkerin aus Linz im Rahmen einer routinemäßigen Verkehrskontrolle angehalten. Auch bei ihr verlief der Alkoholtest negativ und zeigte 0,0 Promille an.
Der durchgeführte Drogentest schlug jedoch auf gleich zwei Substanzen an: Amphetamine und Kokain. Laut Polizeibericht wurde die Frau mit den Ergebnissen konfrontiert. In beiden Fällen ordneten die Beamten die sofortige Abnahme des Führerscheins an und untersagten die Weiterfahrt. Die Fahrzeuglenker müssen nun mit empfindlichen Strafen rechnen.
Null-Toleranz bei Drogen im Straßenverkehr
Im Gegensatz zu Alkohol, für den in Österreich klare Promillegrenzen gelten (0,5 Promille bzw. 0,1 Promille für Lkw-, Bus- und Probeführerscheinbesitzer), herrscht bei Drogen am Steuer eine strikte Null-Toleranz-Politik. Bereits der Nachweis geringster Mengen illegaler Substanzen im Körper kann zu schweren rechtlichen Konsequenzen führen, da jede Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit als strafbar gilt.
Die rechtlichen Folgen für Drogenlenker
Das Fahren unter Drogeneinfluss wird in Österreich streng geahndet. Die Konsequenzen für die beiden betroffenen Personen sind weitreichend und gehen über eine einfache Geldstrafe hinaus. Die Polizei erstattete in beiden Fällen Anzeige bei der zuständigen Verwaltungsbehörde.
Die unmittelbare Folge war der Entzug der Lenkberechtigung. Die Dauer des Führerscheinentzugs wird von der Behörde festgelegt und hängt von der Schwere des Vergehens und eventuellen Voreintragungen ab. In der Regel beträgt die Entzugsdauer bei einem erstmaligen Vergehen mindestens einen Monat.
Verwaltungsstrafen und weitere Maßnahmen
Zusätzlich zum Führerscheinentzug drohen hohe Geldstrafen. Der Strafrahmen für das Lenken eines Fahrzeugs unter Drogeneinfluss liegt zwischen 800 und 3.700 Euro. Doch damit sind die Konsequenzen oft nicht erschöpft. Die Behörde ordnet in solchen Fällen zwingend weitere Maßnahmen an, um die Fahreignung der Person zu überprüfen. Dazu gehören:
- Verkehrspsychologische Untersuchung (VPU): Hier wird die grundsätzliche Eignung zum Lenken eines Kraftfahrzeugs überprüft.
- Amtsärztliches Gutachten: Ein Amtsarzt beurteilt den Gesundheitszustand und stellt fest, ob eine Drogenabhängigkeit vorliegt.
- Nachschulung: In vielen Fällen wird die Teilnahme an einem speziellen Kurs für Drogenlenker angeordnet.
Erst nach positivem Abschluss all dieser Maßnahmen kann der Führerschein neu beantragt werden. Die gesamten Kosten für Strafen und behördliche Auflagen können sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren.
Statistik: Risiko durch beeinträchtigte Lenker
Laut Statistik Austria ist eine Beeinträchtigung durch Alkohol oder Drogen eine der Hauptunfallursachen auf Österreichs Straßen. Obwohl die Dunkelziffer bei Drogenfahrten hoch ist, zeigen polizeiliche Schwerpunktkontrollen immer wieder, dass das Problem weit verbreitet ist. Experten schätzen, dass bei rund 5-10 % aller schweren Verkehrsunfälle Drogen im Spiel sind.
Gefahren der Substanzen im Detail
Die bei den Kontrollen nachgewiesenen Substanzen haben gravierende Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und erhöhen das Unfallrisiko massiv. Jede Droge wirkt sich anders auf das zentrale Nervensystem aus, doch alle schränken die für das sichere Fahren notwendigen Fähigkeiten ein.
THC (Cannabis)
Der Konsum von Cannabis führt zu einer verlangsamten Reaktionszeit und beeinträchtigt die motorische Koordination. Die Fähigkeit, Entfernungen und Geschwindigkeiten korrekt einzuschätzen, ist stark reduziert. Zudem kann es zu Konzentrationsschwächen und einer verzerrten Zeitwahrnehmung kommen, was im Straßenverkehr fatale Folgen haben kann.
Kokain und Amphetamine
Diese stimulierenden Drogen führen oft zu einer gefährlichen Selbstüberschätzung. Lenker unter dem Einfluss von Kokain oder Amphetaminen neigen zu aggressivem, riskantem und rücksichtslosem Fahren. Sie halten Sicherheitsabstände nicht ein und überschreiten häufig die zulässige Geschwindigkeit. Wenn die Wirkung nachlässt, kommt es oft zu plötzlicher Erschöpfung und Konzentrationsverlust, was das Risiko eines Sekundenschlafs erhöht.
"Wer sich unter Drogeneinfluss ans Steuer setzt, ist eine unkalkulierbare Gefahr für sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer. Unsere Kontrollen dienen dem Schutz aller und werden konsequent fortgesetzt", erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Salzburg in einer Aussendung am Mittwoch.
Polizei kündigt weitere Kontrollen an
Die Polizei Salzburg hat angekündigt, die Überwachungsmaßnahmen im gesamten Bundesland fortzusetzen. Schwerpunktaktionen wie diese sollen das Bewusstsein für die Gefahren von Drogen am Steuer schärfen und potenzielle Drogenlenker abschrecken. Insbesondere an Verkehrsknotenpunkten und zu unregelmäßigen Zeiten wird verstärkt kontrolliert.
Die aktuellen Fälle auf der A1 zeigen, dass das Problem des Drogenkonsums im Straßenverkehr alle Alters- und Gesellschaftsschichten betrifft. Die Polizei appelliert an die Eigenverantwortung jedes einzelnen Fahrzeuglenkers, niemals beeinträchtigt ein Fahrzeug zu steuern.





