Die Stadt Salzburg führt in Kürze eine neue Methode zur Verkehrszählung ein. Mithilfe von Videotechnologie sollen in Stadtteilen wie Parsch, Mülln und Lehen präzisere Mobilitätsdaten gesammelt werden. Ziel ist es, die Verkehrsplanung künftig besser an die tatsächlichen Bedürfnisse der Bürger anzupassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Salzburg nutzt künftig Videokameras zur Erfassung von Verkehrsdaten.
- Die Zählung beginnt noch vor der Sperre des Neutors, um Vergleichsdaten zu sammeln.
- Stadträtin Anna Schiester betont die Notwendigkeit belastbarer Daten für gezielte Maßnahmen.
- Der Datenschutz ist laut Stadt gewährleistet, da nur anonymisierte Bewegungsdaten gespeichert werden.
Neue Technologie für genauere Verkehrsdaten
Um die Verkehrsströme in der Stadt besser zu verstehen, greift der Magistrat Salzburg auf eine moderne Lösung zurück. Eine videobasierte Verkehrszählung soll detaillierte Informationen über die Mobilität in ausgewählten Stadtteilen liefern. Betroffen sind zunächst die Gebiete Parsch, Mülln und Lehen, die als verkehrsintensive Zonen gelten.
Das System erfasst, wie viele Fahrzeuge und Fahrräder sich zu bestimmten Uhrzeiten auf den Straßen bewegen. Diese Daten sind entscheidend, um die Verkehrsführung und die Infrastrukturplanung effektiver zu gestalten. Anders als bei herkömmlichen Methoden ermöglicht die Videoanalyse eine kontinuierliche und detaillierte Erfassung des Verkehrsgeschehens.
Warum präzise Daten entscheidend sind
Eine moderne Stadtplanung benötigt eine solide Datengrundlage. Nur wenn bekannt ist, wo und wann wie viele Menschen unterwegs sind, können Infrastrukturmaßnahmen wie Ampelschaltungen, Radwege oder Verkehrsberuhigungen sinnvoll geplant werden. Die neue Technologie liefert die notwendige Präzision für zukunftsorientierte Entscheidungen.
Strategischer Start vor der Festspielsaison
Der Zeitpunkt für den Start der Datenerhebung wurde bewusst gewählt. Die Zählung beginnt in den kommenden Wochen, noch bevor die festspielbedingte Sperre des Neutors in Kraft tritt. Dadurch soll die Verkehrssituation im Normalbetrieb erfasst werden, um spätere Veränderungen durch die Sperre genau bewerten zu können.
„Wir starten frühzeitig mit dem Monitoring, um ein realistisches Bild der Verkehrssituation zu bekommen – vor, während und nach Durchfahrtsbeschränkungen. Nur auf Basis belastbarer Daten können wir nachvollziehen, was sich wirklich verändert, und dort gezielt gegensteuern, wo es nötig ist“, erklärt Planungs- und Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste).
Die Stadt führt die Datenerhebung und die anschließende Auswertung vollständig in Eigenregie durch. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion und die Entwicklung von Begleitmaßnahmen, um angrenzende Stadtteile gezielt zu entlasten und den Verkehrsfluss zu optimieren.
Datenschutz hat oberste Priorität
Bei der Einführung von Videoüberwachung im öffentlichen Raum steht der Datenschutz stets im Mittelpunkt der Diskussion. Die Stadt Salzburg betont, dass die Privatsphäre der Bürger uneingeschränkt gewahrt bleibt. Das System ist so konzipiert, dass es keine personenbezogenen Daten erfasst.
Gespeichert werden ausschließlich numerische Bewegungsdaten. Das bedeutet, die Software zählt lediglich die Anzahl der Fahrzeuge und klassifiziert sie (z.B. Pkw, Lkw, Fahrrad), ohne dabei Kennzeichen, Gesichter oder andere identifizierende Merkmale aufzuzeichnen. Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Fahrzeuge sind laut Magistrat technisch ausgeschlossen.
Anonymisierte Datenerfassung
Das System speichert keine Videobilder, sondern wandelt die visuellen Informationen direkt in anonyme Zahlen um. Es wird nur gezählt, was sich bewegt, nicht wer oder welches Fahrzeug.
Eine Grundlage für die Mobilität der Zukunft
Die durch die Videoanalyse gewonnenen Informationen sollen langfristig dazu beitragen, die Lebensqualität in Salzburg zu verbessern. Die Daten bilden die Grundlage für eine Reihe von potenziellen Maßnahmen:
- Verbesserung der Verkehrsflüssigkeit durch optimierte Ampelschaltungen.
- Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Wohngebieten.
- Gezielte Entlastung von Stadtteilen, die durch Ausweichverkehr belastet sind.
- Bessere Planung von Radwegen und anderer Infrastruktur für den nicht-motorisierten Verkehr.
Mit diesem Schritt positioniert sich Salzburg als eine Stadt, die auf datengestützte Planung setzt, um den Herausforderungen moderner urbaner Mobilität zu begegnen. Die Ergebnisse des Monitorings werden entscheidend dafür sein, wie der Verkehr in der Mozartstadt in den kommenden Jahren gestaltet wird.





