Rund um die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen bietet die Erzdiözese Salzburg eine Reihe von Initiativen an, um Menschen in Zeiten der Trauer und des Gedenkens zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Projekte „TrauerRaum“ und die „Nacht der 1000 Lichter“, die in der gesamten Region Orte der Stille, des Gesprächs und der Besinnung schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erzdiözese Salzburg organisiert spezielle Angebote zur Trauerbegleitung um Allerheiligen und Allerseelen.
- Das Projekt „TrauerRaum“ öffnet Kirchen und Kapellen als Orte der Stille und des Gedenkens.
- An ausgewählten Standorten stehen ökumenische Seelsorger für Gespräche zur Verfügung.
- Die „Nacht der 1000 Lichter“ am 31. Oktober lädt zu einer besinnlichen Erfahrung in kerzenerleuchteten Kirchen ein.
Gedenken in einer besonderen Zeit
Die Tage um Allerheiligen am 1. November und Allerseelen am 2. November haben für viele Menschen eine tiefe persönliche Bedeutung. Es ist eine Zeit, in der die Erinnerung an verstorbene Angehörige und Freunde besonders präsent ist. Friedhofsbesuche und das Entzünden von Kerzen sind feste Rituale, die Trost spenden können.
Die Erzdiözese Salzburg erkennt die Wichtigkeit dieser Phase an und hat gezielte Angebote entwickelt, die über die traditionellen Gottesdienste hinausgehen. Ziel ist es, den Menschen niederschwellige und offene Möglichkeiten zu bieten, mit ihrer Trauer umzugehen und einen Platz für ihre Gedanken und Gefühle zu finden.
Die Bedeutung von Allerheiligen und Allerseelen
Allerheiligen ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird. Allerseelen, der darauffolgende Tag, ist dem Gedenken an alle Verstorbenen gewidmet. In der Praxis verschmelzen beide Tage oft zu einer Zeit des Totengedenkens, in der Familien die Gräber ihrer Liebsten schmücken und besuchen.
Das Projekt „TrauerRaum“: Stille und Gespräch
Eine zentrale Initiative ist der „TrauerRaum“. An verschiedenen Orten in der Stadt und im Land Salzburg sowie im Tiroler Teil der Erzdiözese werden Kirchen und Kapellen bewusst als Rückzugsorte gestaltet. Diese Räume sollen eine Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit vermitteln, in der Besucher innehalten können.
Die Gestaltung der Trauerräume ist bewusst einfach gehalten. Oft gibt es die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden, einen Gedanken aufzuschreiben oder einfach nur in der Stille zu verweilen. Es geht darum, einen geschützten Rahmen zu schaffen, in dem Trauer ohne Druck und Erwartungen gelebt werden darf.
Professionelle Begleitung vor Ort
Ein wesentlicher Bestandteil des Angebots ist die Anwesenheit von geschulten Seelsorgerinnen und Seelsorgern. An vielen Standorten stehen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter für Gespräche bereit. Dieses Angebot ist ökumenisch ausgerichtet, was bedeutet, dass es sich an Menschen aller Konfessionen richtet.
„Manchmal hilft es, einfach nur zu wissen, dass jemand da ist, der zuhört. Es braucht keine Ratschläge, sondern nur ein offenes Ohr und Mitgefühl“, erklärt eine ehrenamtliche Mitarbeiterin das Konzept.
Die Gespräche sind vertraulich und kostenlos. Sie sollen den Menschen die Möglichkeit geben, über ihren Verlust zu sprechen und ihre Gefühle zu teilen. Laut den Organisatoren ist die Nachfrage nach solchen unkomplizierten Gesprächsangeboten in den letzten Jahren gestiegen.
Zahlen und Fakten zur Trauerbegleitung
- Flächendeckend: Die Trauerräume sind in der gesamten Erzdiözese verteilt, um eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten.
- Ökumenisch: Die Zusammenarbeit verschiedener christlicher Kirchen unterstreicht den offenen Charakter des Angebots.
- Ehrenamtliches Engagement: Ein Großteil der Begleitung wird von Freiwilligen getragen, die speziell für diese Aufgabe geschult wurden.
Ein Lichtermeer zur Besinnung: Die „Nacht der 1000 Lichter“
Ein weiteres Highlight im Veranstaltungskalender der Erzdiözese ist die „Nacht der 1000 Lichter“. Diese findet traditionell am Abend vor Allerheiligen, dem 31. Oktober, statt. Organisiert wird die Aktion von der Katholischen Jugend und hat sich zu einem festen Bestandteil des spirituellen Angebots entwickelt.
In zahlreichen Pfarren erstrahlen Kirchen, Kapellen und teilweise auch Friedhöfe im Schein von Tausenden Kerzen. Die besondere Lichtstimmung schafft eine meditative und friedliche Atmosphäre, die zur inneren Einkehr einlädt. Besucher können die kirchlichen Räume auf eine neue, sinnliche Weise erleben.
Mehr als nur Kerzenschein
Die „Nacht der 1000 Lichter“ ist mehr als nur eine Illumination. Das Erlebnis wird an vielen Orten durch ein Begleitprogramm ergänzt, das die besinnliche Stimmung vertiefen soll. Dazu gehören:
- Musikalische Untermalung: Leise Instrumentalmusik oder Chorgesang schaffen einen akustischen Rahmen.
- Impulstexte: An verschiedenen Stationen werden kurze, nachdenkliche Texte ausgelegt oder vorgetragen.
- Begehbare Lichterwege: Labyrinthe oder Wege aus Kerzen laden dazu ein, einen Weg symbolisch abzuschreiten und dabei zur Ruhe zu kommen.
Die Veranstaltung ist bewusst offen gestaltet. Besucher können während der angegebenen Öffnungszeiten jederzeit kommen und gehen und so lange bleiben, wie sie möchten. Die Katholische Jugend möchte mit dieser Initiative einen positiven, hoffnungsvollen Kontrapunkt zu den oft lauten Halloween-Feierlichkeiten setzen und einen Raum für Stille und Kraft schaffen.
Ein Angebot für alle Menschen
Beide Initiativen, der „TrauerRaum“ und die „Nacht der 1000 Lichter“, richten sich ausdrücklich an alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen Bindung. Im Vordergrund steht das menschliche Bedürfnis nach Trost, Gedenken und einem Ort, an dem man mit seinen Gefühlen nicht allein ist.
Die Erzdiözese Salzburg reagiert damit auf eine gesellschaftliche Entwicklung, in der traditionelle Rituale an Bedeutung verlieren können, der Wunsch nach sinnstiftenden Erfahrungen jedoch weiterhin groß ist. Die Angebote schaffen eine Brücke zwischen traditionellem Glauben und modernen Bedürfnissen nach individuellen Formen der Spiritualität und Trauerbewältigung.
Die genauen Standorte und Öffnungszeiten der „TrauerRäume“ sowie die teilnehmenden Pfarren bei der „Nacht der 1000 Lichter“ werden üblicherweise auf der Webseite der Erzdiözese Salzburg veröffentlicht.





