Nach vier Jahren erzwungener Stille erfüllt wieder Orgelmusik die Pfarrkirche in Salzburg-Gnigl. Das historische Instrument aus den 1960er-Jahren wurde aufgrund von Brandgefahr stillgelegt und nun nach einer umfassenden Restaurierung feierlich wieder eingeweiht. Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund 600.000 Euro.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Orgel der Pfarrkirche Gnigl wurde nach vierjähriger Pause wieder in Betrieb genommen.
- Die Gesamtkosten für die Restaurierung betrugen rund 600.000 Euro.
- Das Instrument aus den 1960er-Jahren war seit 2020 wegen Brandgefahr stillgelegt.
- Die Finanzierung erfolgte gemeinsam durch öffentliche Hand, Kirche und private Spender.
Feierliche Einweihung nach langer Pause
An einem Festgottesdienst am Sonntag wurde die restaurierte Kirchenorgel in Salzburg-Gnigl offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Zahlreiche Gemeindemitglieder und Ehrengäste nahmen an der Zeremonie teil, um die Rückkehr des Instruments zu feiern. Seit dem Jahr 2020 war die Orgel stumm geblieben, nachdem Experten eine erhebliche Brandgefahr festgestellt hatten.
Unter den Anwesenden waren hochrangige Vertreter aus Politik und Kirche, darunter Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP), Erzbischof Franz Lackner und der Salzburger Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Ihre Anwesenheit unterstreicht die Bedeutung des Projekts für das kulturelle Leben in der Stadt und im Land Salzburg.
Ein aufwendiges Restaurierungsprojekt
Die Sanierung des fast 60 Jahre alten Instruments war ein komplexes und kostspieliges Unterfangen. Die Arbeiten umfassten nicht nur die Behebung der technischen Mängel, die zur Brandgefahr führten, sondern auch eine komplette klangliche und mechanische Überarbeitung.
Zahlen zum Projekt
- Kosten: ca. 600.000 Euro
- Baujahr der Orgel: 1960er-Jahre
- Dauer der Stilllegung: 4 Jahre (2020-2024)
- Grund: Erhebliche Brandgefahr durch veraltete Elektrik und Mechanik
Technische und klangliche Erneuerung
Orgelbauexperten mussten das Instrument weitgehend zerlegen, um die veraltete Elektrik und die empfindliche Spielmechanik zu erneuern. Jede der hunderten Pfeifen wurde gereinigt und neu intoniert, um den ursprünglichen Klangcharakter wiederherzustellen und zu optimieren. Solche Restaurierungen erfordern spezialisiertes Handwerk und tiefes Wissen über historische Instrumentenbautechniken.
Das Ziel war nicht nur die Wiederherstellung der Spielbarkeit, sondern auch die Sicherung des Instruments für kommende Generationen. Die Arbeiten stellten sicher, dass die Orgel nun wieder den modernen Sicherheitsstandards entspricht und ihre musikalische Funktion in der Liturgie und bei Konzerten über Jahrzehnte erfüllen kann.
Gemeinschaftliche Finanzierung sichert Kulturgut
Die beträchtliche Summe von 600.000 Euro konnte durch eine breite Zusammenarbeit aufgebracht werden. Die Finanzierung des Projekts stand auf mehreren Säulen, was die gemeinschaftliche Verantwortung für den Erhalt des kulturellen Erbes verdeutlicht.
Zu den Geldgebern zählten:
- Das Land Salzburg
- Die Stadt Salzburg
- Die Erzdiözese Salzburg
- Zahlreiche private Spenderinnen und Spender aus der Pfarrgemeinde und darüber hinaus
Die Bedeutung von Kirchenorgeln
Kirchenorgeln sind mehr als nur Musikinstrumente. Sie sind oft das technische und künstlerische Herzstück einer Kirche und prägen die Akustik des Raumes entscheidend. Ihre Erhaltung ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz des baukulturellen und immateriellen Erbes, da sie sowohl handwerkliche Meisterwerke als auch Träger einer langen musikalischen Tradition sind.
Bewahrung des kulturellen Erbes in Salzburg
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler betonte bei der Einweihung die Wichtigkeit solcher Projekte für die Identität des Landes. Sie erklärte, dass die Bewahrung des reichen kulturellen Erbes eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft sei.
„Salzburg hat ein reiches und lebendiges kulturelles Erbe, das sich von Vereinen und Festen bis hin zu Denkmälern und sakralen Bauwerken erstreckt. Unsere Aufgabe ist es, dieses auch für die zukünftigen Generationen zu bewahren“, so Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.
Die Restaurierung der Gnigler Orgel ist nur eines von vielen Projekten, die das Land Salzburg unterstützt, um die historische Bausubstanz zu erhalten. Laut Angaben des Landes wurden allein im Vorjahr rund 40 Projekte im Bereich des baukulturellen Erbes, der Altstadterhaltung und des Ortsbildschutzes gefördert.
Weitere geförderte Projekte in der Region
Die Bemühungen zum Schutz des kulturellen Erbes erstrecken sich über das gesamte Bundesland. Zu den weiteren bemerkenswerten Projekten, die in jüngster Zeit Unterstützung erhielten, gehören:
- Die Sanierung der Waldkapelle am Sonnberg in der Pfarre Stuhlfelden.
- Die Außensanierung der Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Neumarkt am Wallersee.
- Die Instandsetzungsarbeiten am vorderen Abschnitt des Pongauer Arthurstollens, ein Sonderprojekt, das bis 2026 läuft.
Diese vielfältigen Maßnahmen zeigen ein klares Bekenntnis von öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft, die historischen Wurzeln Salzburgs zu pflegen und für die Zukunft zu sichern. Die wiedererklingende Orgel in Gnigl ist ein hörbares Symbol für den Erfolg dieser gemeinsamen Anstrengungen.





