Die weltbekannte Geigerin Anne-Sophie Mutter wurde am Freitagabend in der Salzburger Residenz mit dem Wolfgang-Schüssel-Preis ausgezeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hielt die Laudatio und würdigte Mutters außergewöhnliches Engagement, das weit über ihre musikalischen Erfolge hinausgeht.
Die feierliche Zeremonie fand im Beisein zahlreicher prominenter Gäste aus Politik und Kultur statt. Der Preis, der von der Internationalen Salzburg Association (ISA) vergeben wird, ist mit 20.000 Euro dotiert und ehrt Persönlichkeiten mit besonderem Salzburg-Bezug.
Die wichtigsten Informationen
- Die Geigerin Anne-Sophie Mutter erhielt den Wolfgang-Schüssel-Preis 2024.
- Die Verleihung fand in der Salzburger Residenz statt.
- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hielt die Laudatio.
- Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird von der Internationalen Salzburg Association vergeben.
- Gewürdigt wurde Mutters Engagement für junge Musiker und ihr Einsatz für eine offene Gesellschaft.
Ein Abend im Zeichen europäischer Kultur
Die Salzburger Residenz bot am Freitagabend den feierlichen Rahmen für eine besondere Ehrung. Im Mittelpunkt stand die Violinistin Anne-Sophie Mutter, eine der bedeutendsten Musikerinnen unserer Zeit. Ihr wurde der renommierte Wolfgang-Schüssel-Preis verliehen, eine Auszeichnung für herausragende Leistungen an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
Die Eröffnungsworte sprach der Vorsitzende der Internationalen Salzburg Association (ISA), der ehemalige Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Er betonte die Bedeutung des Preises, der Persönlichkeiten ehrt, die sich für eine offene, tolerante und europäische Gesellschaft einsetzen.
Laudatio von Ursula von der Leyen
Ein Höhepunkt des Abends war die Festrede von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie reiste eigens nach Salzburg, um die Laudatio zu halten, was sie mit ihrer „freundschaftlichen und künstlerischen Verehrung“ für Anne-Sophie Mutter begründete. Ihre Rede ging weit über die Würdigung der musikalischen Virtuosität hinaus.
Von der Leyen hob besonders das soziale Engagement der Musikerin hervor. Sie betonte, wie beeindruckt sie von der Stiftung zur Förderung junger Musikerinnen und Musiker sei, die Anne-Sophie Mutter ins Leben gerufen hat. Dieses Engagement zeige eine tiefe Verantwortung für die nächste Generation von Künstlern.
Die EU-Kommissionspräsidentin beschrieb Mutter als eine Künstlerin, die ihre Stimme nicht nur durch ihr Instrument, sondern auch für gesellschaftliche Anliegen erhebt. Sie sei ein Vorbild für gelebtes europäisches Engagement und kulturellen Dialog.
Hintergrund: Der Wolfgang-Schüssel-Preis
Der Wolfgang-Schüssel-Preis wird seit 2007 von der Internationalen Salzburg Association (ISA) vergeben. Er ist nach dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel benannt. Die Auszeichnung würdigt Personen, die sich durch ihre Arbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur verdient gemacht haben und dabei einen starken Bezug zur Stadt Salzburg pflegen.
Die Preisträgerin und ihr Bezug zu Salzburg
Anne-Sophie Mutters Verbindung zu Salzburg ist tief und prägend für ihre Karriere. Es war hier, wo sie als sehr junge Musikerin von dem legendären Dirigenten Herbert von Karajan entdeckt wurde. Diese Begegnung legte den Grundstein für ihre außergewöhnliche Weltkarriere, die in Salzburg ihren Anfang nahm.
Seitdem ist sie der Stadt und insbesondere den Salzburger Festspielen eng verbunden geblieben. Ihre regelmäßigen Auftritte gehören zu den Höhepunkten des Festspielsommers. Dass auch die amtierende Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Intendant Markus Hinterhäuser bei der Preisverleihung anwesend waren, unterstreicht diese enge Beziehung.
Karrierestart in Salzburg
Die Entdeckung durch Karajan: Anne-Sophie Mutter war erst 13 Jahre alt, als sie 1976 Herbert von Karajan vorspielte. Er lud sie daraufhin ein, mit den Berliner Philharmonikern bei den Salzburger Pfingstfestspielen 1977 zu debütieren. Dieser Auftritt markierte den Beginn ihrer internationalen Karriere.
Mehr als nur Musik: Soziales Engagement
Die Jury des Wolfgang-Schüssel-Preises würdigte explizit nicht nur die künstlerische Exzellenz, sondern auch das gesellschaftliche Wirken von Anne-Sophie Mutter. Ein zentraler Aspekt ist ihre 1997 gegründete „Anne-Sophie Mutter Stiftung“.
Die Stiftung verfolgt klare Ziele:
- Förderung junger Talente: Sie unterstützt hochbegabte junge Streicherinnen und Streicher weltweit.
- Instrumentenverleih: Die Stipendiaten erhalten Zugang zu erstklassigen Instrumenten.
- Vermittlung von Kontakten: Die Stiftung hilft den jungen Künstlern beim Aufbau ihrer Karrieren durch die Vermittlung von Auftritten und Kontakten zu wichtigen Dirigenten und Orchestern.
Dieses Engagement zeigt, dass Mutter ihre Rolle als Künstlerin auch als eine soziale Verpflichtung versteht, ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben.
Eine illustre Reihe von Preisträgern
Mit der Auszeichnung reiht sich Anne-Sophie Mutter in eine Liste bedeutender Persönlichkeiten ein, die den Wolfgang-Schüssel-Preis in den vergangenen Jahren erhalten haben. Der Namensgeber des Preises, Wolfgang Schüssel, war ebenfalls bei der Verleihung anwesend und gratulierte der Preisträgerin persönlich.
Zu den bisherigen Geehrten gehören unter anderem:
- Erzbischof Alois Kothgasser: Für seinen Beitrag zum interreligiösen Dialog.
- Nikolaus Harnoncourt: Der Dirigent wurde für seine revolutionären Interpretationen alter Musik geehrt.
- Cecilia Bartoli: Die Opernsängerin und Intendantin der Salzburger Pfingstfestspiele erhielt den Preis für ihre künstlerischen Verdienste.
- Helga Rabl-Stadler: Die ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele wurde für ihr Lebenswerk und ihren Einsatz für die Kultur ausgezeichnet.
Die Wahl von Anne-Sophie Mutter fügt sich nahtlos in diese Reihe ein und bestätigt den Anspruch des Preises, Brücken zwischen Kunst, Gesellschaft und europäischem Denken zu schlagen. Die Auszeichnung ist somit nicht nur eine Anerkennung ihrer bisherigen Lebensleistung, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für ihren fortwährenden Einsatz für die Kultur und die Förderung junger Talente in Europa und der Welt.





