Der 33-jährige Salzburger Student Lukas Stangl hat den erstmals verliehenen Kunstpreis der Salzburg AG gewonnen. Im Rahmen eines Festakts an der Universität Mozarteum wurde er für sein Projekt ausgezeichnet, das die Ästhetik von Wasserkraftwerken untersucht und damit eine Brücke zwischen Technik und Kunst schlägt.
Die Auszeichnung, die anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Energieversorgers ins Leben gerufen wurde, ist das Ergebnis einer Kooperation mit der Universität Mozarteum. Stangls Arbeit überzeugte die Jury unter dem Motto „Datengeflüster: Das Unsichtbare sichtbar machen“.
Die wichtigsten Punkte
- Lukas Stangl, Student der Universität Mozarteum, gewinnt den ersten Salzburg AG-Kunstpreis.
- Sein Projekt untersucht die Architektur und Ästhetik von Wasserkraftwerken.
- Der Preis wurde anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Salzburg AG in Kooperation mit dem Mozarteum geschaffen.
- Die prämierte Arbeit wird 2026 in der Rotunde der Salzburg AG ausgestellt.
Ein Preis an der Schnittstelle von Kunst und Industrie
Die Salzburg AG hat in Zusammenarbeit mit der Universität Mozarteum einen neuen Weg beschritten, um Innovation zu fördern. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens rief das Unternehmen den Salzburg AG-Kunstpreis ins Leben, der die Verbindung von technologischen Prozessen und künstlerischer Interpretation würdigen soll.
Michael Baminger, Vorstandsvorsitzender der Salzburg AG, erklärte bei der Preisverleihung die Motivation hinter der Initiative. Man habe nach einer Möglichkeit gesucht, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und Innovation einen neuen Ausdruck zu verleihen.
„Kunst hat die Kraft, das Unsichtbare sichtbar zu machen und komplexe Zusammenhänge neu zu interpretieren. Wir freuen uns, dass das Siegerprojekt eine neue Sicht auf die oft sehr technischen Themen unseres Unternehmens eröffnet“, so Baminger.
Das Ziel sei es, gezielt künstlerische Innovationen im Bereich der visuellen Kunst zu fördern und einen Dialog zwischen zwei scheinbar unterschiedlichen Welten anzustoßen.
Hintergrund der Kooperation
Die Partnerschaft zwischen einem Energieversorger und einer Kunstuniversität ist in dieser Form neu für Salzburg. Sie soll Studierenden eine Plattform bieten, ihre kreativen Visionen mit realen industriellen Umgebungen zu verknüpfen und so neue Perspektiven für beide Seiten zu schaffen.
Der Preisträger und sein Projekt
Lukas Stangl, der 33-jährige Gewinner, ist selbst ein Beispiel für die Verbindung von Technik und Kunst. Vor seinem Studium an der Universität Mozarteum absolvierte er eine Ausbildung zum Mechatroniker. Seit 2019 studiert er Bildnerische Erziehung und Gestaltung mit den Schwerpunkten Zeichnung, Grafik, Technik und Textil.
Sein prämiertes Projekt befasst sich intensiv mit der Infrastruktur der Wasserkraftwerke der Salzburg AG. Stangl hat die Architekturen und die verborgene Ästhetik mehrerer Anlagen durch künstlerische Forschung analysiert. Er möchte die technischen Strukturen, die für die Energieerzeugung verantwortlich sind, aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
„Als gelernter Mechatroniker habe ich einen technischen Hintergrund. Mich fasziniert es, hinter die Kulissen zu schauen, wie etwas entsteht und so das Unsichtbare sichtbar zu machen“, erklärte Stangl bei der Preisverleihung. Für ihn sei es eine besondere Chance, seine beiden Interessensgebiete miteinander zu verbinden und sich künstlerisch weiterzuentwickeln.
Von der Idee zur Ausstellung
Der Preis ist für Stangl nicht nur eine Anerkennung, sondern auch der Beginn eines neuen kreativen Prozesses. Die Umsetzung seines Projekts wird nun konkret geplant. Die Ergebnisse seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit den Wasserkraftwerken werden im Jahr 2026 der Öffentlichkeit präsentiert.
Als Ausstellungsort wurde die Rotunde der Salzburg AG gewählt. Stangl plant, die besondere Architektur des Gebäudes in sein Ausstellungskonzept zu integrieren. „Ich möchte auch die dortige Architektur einbeziehen, sodass ein schönes Gesamtergebnis entsteht“, fügte er hinzu.
Wasserkraft in Salzburg
Wasserkraft ist eine der tragenden Säulen der Energieversorgung in Salzburg. Die Kraftwerke sind nicht nur technische Anlagen, sondern auch prägende Elemente der Landschaftsarchitektur. Stangls Projekt rückt diese oft übersehenen Bauwerke in ein künstlerisches Licht.
Stimmen aus Kunst und Politik
Die Preisverleihung fand im UMAK – Universität Mozarteum am Kurgarten statt und wurde von Vertretern aus Kunst, Wirtschaft und Politik begleitet. Elisabeth Gutjahr, Rektorin der Universität Mozarteum, betonte die Bedeutung solcher Kooperationen.
„Kunst und Technologie sind keine Gegensätze, sondern können sich gegenseitig bereichern. Durch diesen Kunstpreis haben unsere Studierenden eine Plattform, um ihre künstlerischen Visionen zu verwirklichen“, sagte Gutjahr.
Sie sieht in dem Preis eine Bestätigung dafür, dass die kreative Auseinandersetzung mit technischen Themen zu wertvollen neuen Erkenntnissen führen kann. Die Initiative stärke die Position der Universität als Ort des interdisziplinären Austauschs.
Auch Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll war unter den Gästen und würdigte die Initiative als wichtigen Beitrag zur Innovationskultur in Salzburg. Die Verknüpfung von etablierten Industrieunternehmen mit der jungen Kunstszene schaffe Synergien, die für den gesamten Standort von Vorteil seien.
Blick in die Zukunft
Mit der Verleihung des ersten Kunstpreises hat die Salzburg AG ein Zeichen gesetzt. Die Initiative soll keine einmalige Veranstaltung bleiben, sondern den Grundstein für eine nachhaltige Förderung von Kunst und Kultur in der Region legen. Die Verbindung von Energieerzeugung und kreativem Schaffen bietet ein breites Feld für zukünftige Projekte.
Für Lukas Stangl beginnt nun eine intensive Arbeitsphase. Die kommenden Monate wird er nutzen, um sein Konzept weiter auszuarbeiten und die Ausstellung für 2026 vorzubereiten. Sein Projekt verspricht, den Salzburgerinnen und Salzburgern einen völlig neuen, ästhetischen Blick auf die alltägliche Infrastruktur der Energieversorgung zu ermöglichen.





