Das Salzburger Jugendorchester „Bella Musica“ hat eine besondere Konzertreise durch Italien abgeschlossen. Die jungen Musikerinnen und Musiker reisten mit zwei unschätzbar wertvollen Instrumenten im Gepäck: der originalen Violine und Bratsche von Wolfgang Amadé Mozart. Die Tournee, die den historischen Italienreisen des Komponisten folgt, fand große Beachtung in den Medien.
Das Orchester besteht aus 20 hochbegabten Talenten des Pre-College der Universität Mozarteum. Die Tournee führte sie unter anderem nach Mailand und Lucca, wo sie an historisch bedeutsamen Orten konzertierten. Ein Höhepunkt war der Auftritt im Puccini-Museum in Lucca, der eine musikalische Brücke zwischen zwei großen Komponisten schlug.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Jugendorchester „Bella Musica“ tourte mit Mozarts Originalinstrumenten durch Italien.
- Die 20 Mitglieder sind hochbegabte Studierende des Pre-College der Universität Mozarteum im Alter von 15 bis 25 Jahren.
- Die Konzertreise folgte den Spuren von Mozarts historischen Italienreisen, ein Projekt, das seit 2017 besteht.
- Ein besonderer Auftritt fand im Puccini-Museum in Lucca statt, was für großes mediales Interesse sorgte.
Auf den Spuren von Mozarts Italienreisen
Seit 2017 verfolgt das Orchester „Bella Musica“ ein ambitioniertes Projekt: die Nachzeichnung der Reisen, die der junge Wolfgang Amadé Mozart zwischen 1769 und 1773 mit seinem Vater Leopold durch Italien unternahm. Diese Reisen waren entscheidend für seine musikalische Entwicklung und prägten sein späteres Schaffen nachhaltig.
Die diesjährige Tournee knüpfte an diese Tradition an und ermöglichte den jungen Talenten, Musik an Orten zu spielen, die auch Mozart selbst besucht hatte. Ziel des Projekts ist es, nicht nur die Musik Mozarts aufzuführen, sondern auch den historischen und kulturellen Kontext seiner Reisen für ein modernes Publikum erlebbar zu machen.
Historischer Hintergrund: Mozarts Reisen
Wolfgang Amadé Mozart unternahm als Jugendlicher drei ausgedehnte Reisen nach Italien. Sie dienten seiner musikalischen Weiterbildung, dem Knüpfen von Kontakten zu Adelskreisen und der Suche nach einer Anstellung. Während dieser Zeit komponierte er mehrere Opern und andere Werke und festigte seinen Ruf als musikalisches Wunderkind in ganz Europa.
Unschätzbare Instrumente auf Tournee
Eine außergewöhnliche Besonderheit dieser Konzertreise war die Mitnahme von Mozarts Originalinstrumenten. Die Stiftung Mozarteum Salzburg stellte dem Orchester die Violine und die Bratsche des Komponisten zur Verfügung. Diese Instrumente sind normalerweise sicher im Mozart-Wohnhaus am Makartplatz ausgestellt und werden nur für besondere Anlässe an ausgewählte Musiker verliehen.
Der Transport und die Handhabung dieser historischen Artefakte erforderten höchste Sicherheitsvorkehrungen. Spezialisierte Koffer, die Klima und Luftfeuchtigkeit konstant halten, sowie eine durchgehende Bewachung stellten sicher, dass die wertvollen Instrumente keinen Schaden nehmen. Für die jungen Musiker war es eine einmalige Ehre, auf denselben Instrumenten zu spielen, die Mozart vor über 250 Jahren nutzte.
Fakten zu Mozarts Instrumenten
- Violine: Gebaut Mitte des 18. Jahrhunderts, vermutlich von einem Mitglied der Klotz-Geigenbauerfamilie in Mittenwald. Mozart spielte sie während seiner Zeit als Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle.
- Bratsche: Ein anonymes norditalienisches Instrument aus dem frühen 18. Jahrhundert, das Mozart besonders schätzte und in seinen Streichquintetten prominent einsetzte.
Höhepunkte der Konzerte in Mailand und Lucca
Die Tournee umfasste mehrere Stationen in Norditalien. Zwei Konzerte ragten besonders heraus und zogen die Aufmerksamkeit von Publikum und Medien auf sich. In Mailand, einer Stadt, in der Mozart große Erfolge feierte, trat das Orchester an einem Ort auf, der eng mit der Musikgeschichte der Stadt verbunden ist.
Der wohl medienwirksamste Auftritt fand jedoch in Lucca, der Geburtsstadt von Giacomo Puccini, statt. Im Puccini-Museum spielte die junge Geigerin Ida Gillesberger auf Mozarts Violine. Diese Begegnung zweier musikalischer Welten – der Wiener Klassik Mozarts und der italienischen Oper Puccinis – wurde als symbolischer Brückenschlag gefeiert. Es war eine musikhistorisch ungewöhnliche, aber sehr gelungene Kombination.
Die Möglichkeit, Mozarts Musik auf seinen eigenen Instrumenten an Orten zu hören, die er selbst besuchte, schafft eine einzigartige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es ist eine lebendige Form der Musikvermittlung.
Förderung hochbegabter Nachwuchstalente
Das Orchester „Bella Musica“ ist kein gewöhnliches Jugendorchester. Es setzt sich aus 20 hochbegabten Musikerinnen und Musikern im Alter von 15 bis 25 Jahren zusammen. Sie alle sind Teil des Pre-College der Universität Mozarteum, einem renommierten Förderprogramm für außergewöhnliche musikalische Talente.
Das Pre-College bietet jungen Menschen die Möglichkeit, neben der regulären Schulausbildung ein vollwertiges Musikstudium zu absolvieren. Sie erhalten Unterricht von denselben Professoren, die auch die regulären Universitätsstudenten unterrichten. Projekte wie die Italien-Tournee sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Ausbildung.
Praktische Erfahrung als Teil der Ausbildung
Solche Konzertreisen bieten den jungen Talenten weit mehr als nur musikalische Praxis. Sie lernen, was es bedeutet, als professioneller Musiker auf Tour zu sein. Dazu gehören Aspekte wie:
- Disziplin und Zeitmanagement
- Auftreten vor internationalem Publikum
- Umgang mit Reise- und Auftrittsstress
- Zusammenarbeit im Ensemble unter professionellen Bedingungen
Diese Erfahrungen sind für die Vorbereitung auf eine internationale Karriere von unschätzbarem Wert. Die Universität Mozarteum unterstreicht damit ihren Anspruch, eine der weltweit führenden Institutionen für musikalische Ausbildung zu sein.
Eine kulturelle Brücke mit großer Resonanz
Die Tournee des Orchesters „Bella Musica“ stieß sowohl in Österreich als auch in Italien auf ein breites Medienecho. Die Kombination aus jungen Talenten, Mozarts Originalinstrumenten und der historischen Reiseroute erwies sich als äußerst publikumswirksam. Berichte in Zeitungen, Online-Medien und im Fernsehen würdigten das Projekt als wichtigen Beitrag zum kulturellen Austausch.
Besonders die Verbindung von Mozart und Puccini in Lucca wurde als kreativer und gelungener Akt der Kulturdiplomatie hervorgehoben. Sie zeigte, dass klassische Musik auch heute noch Brücken zwischen Nationen und Epochen bauen kann. Die am Sonntag zu Ende gegangene Tournee war somit nicht nur ein musikalischer Erfolg, sondern auch eine Botschaft für die verbindende Kraft der Kultur.





