In Salzburg stehen drei wichtige Sportzentren vor gastronomischen Herausforderungen. Sowohl in Hallein-Rif als auch in der Stadt Salzburg wurden Pachtverträge für die Kantinen beendet. Die Betreiber suchen nun nach neuen Lösungen, um die Versorgung von Sportlern und Besuchern sicherzustellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Kantinen in Salzburger Sportzentren sind ohne Pächter: das Universitäts- und Landessportzentrum Rif, das Sportzentrum Nord und die Sporthalle Alpenstraße.
- Die Gründe für die Vertragskündigungen sind nicht eingehaltene Vertragsbedingungen und andere ungenannte Probleme.
- In Rif ist die Kantine bereits geschlossen; in der Stadt Salzburg laufen die Verträge Ende Oktober aus.
- Als Übergangslösung werden Automaten, Foodtrucks und Catering-Dienste in Betracht gezogen.
Vertragsende im Sportzentrum Hallein-Rif
Das Universitäts- und Landessportzentrum (ULSZ) in Hallein-Rif steht überraschend ohne Kantinenbetreiber da. Der Pachtvertrag wurde nach nur viereinhalb Monaten beendet. Seit vergangenem Mittwoch ist die Kantine geschlossen, was für viele Sportler und Vereine eine unerwartete Situation darstellt.
Sabrina Rohrmoser, die Geschäftsführerin des ULSZ Rif, erklärte, dass es „ein paar Themen gegeben habe, die dazu geführt haben, den Pachtvertrag zu beenden“. Genaue Details zu den Hintergründen wurden nicht genannt. Die schnelle Trennung deutet jedoch auf erhebliche Differenzen hin.
Hintergrund: Die Herausforderung der Sportgastronomie
Der Betrieb einer Kantine in einem Sportzentrum gilt als besonders anspruchsvoll. Die Anforderungen schwanken stark zwischen dem regulären Betrieb unter der Woche, der oft ein schnelles Mittagessen für Sportler erfordert, und großen Veranstaltungen an Wochenenden, bei denen hunderte Besucher versorgt werden müssen. Diese Unregelmäßigkeit erschwert die Personal- und Warenplanung erheblich.
Suche nach einer Übergangslösung in Rif
Um die Versorgungslücke zu schließen, arbeitet die Leitung des Sportzentrums an einer schnellen Zwischenlösung. Bestehende Snack-Automaten sollen das Grundangebot sichern. Zusätzlich wird der Kontakt zu externen Anbietern gesucht. „Wir werden wieder Kontakt zu Caterern und Foodtrucks aufnehmen“, bestätigte Rohrmoser.
Eine weitere interessante Möglichkeit ergibt sich aus den Vereinen selbst. Laut Rohrmoser gibt es bereits erste Signale von Vereinen, die Interesse daran haben, die Verpflegung bei Veranstaltungen selbst zu organisieren. „Wir haben von ersten Vereinen vernommen, dass einige gerne selber Essen oder Getränke organisieren wollen, damit auch Einnahmen in ihre Vereinskassen fließen“, so die Geschäftsführerin. Dies könnte eine Win-Win-Situation für das Zentrum und die Vereinskassen sein.
Auch Stadt Salzburg betroffen: Zwei Kantinen vor dem Aus
Die Probleme beschränken sich nicht nur auf den Tennengau. Auch die Stadt Salzburg steht vor einer ähnlichen Situation. Betroffen sind hier das Sportzentrum Nord und die Sporthalle Alpenstraße. In beiden Fällen wurde der Pachtvertrag mit dem aktuellen Betreiber gekündigt.
Zahlen und Fakten
- 3 Sportzentren suchen neue Kantinenpächter.
- 4,5 Monate dauerte das Pachtverhältnis in Rif.
- Ende Oktober schließen die Kantinen im Sportzentrum Nord und in der Sporthalle Alpenstraße.
Vertragsbruch als Kündigungsgrund
Der Magistrat der Stadt Salzburg gab in einer schriftlichen Stellungnahme an, dass der Pächter vertragliche Bedingungen nicht eingehalten habe. Konkrete Details zu den Verstößen wurden auch hier nicht öffentlich gemacht. Die Verträge laufen noch bis Ende Oktober 2024. Bis dahin bleibt der Betrieb in den beiden städtischen Sportanlagen aufrechterhalten.
„Der Pächter hat vertragliche Bedingungen nicht eingehalten.“ – Schriftliche Stellungnahme des Magistrats Salzburg
Für die Zeit nach dem Vertragsende plant die Stadt eine ähnliche Übergangslösung wie in Rif. Man will sicherstellen, dass Sportler und Besucher weiterhin eine Verpflegungsmöglichkeit haben, bis ein neuer, verlässlicher Pächter gefunden ist.
Allgemeine Probleme in der Gastronomie als Ursache
Die Schwierigkeiten bei der Betreibersuche für Sportkantinen sind Teil eines größeren Problems, das die gesamte Gastronomiebranche betrifft. Der akute Personalmangel macht es für viele Betriebe schwer, den täglichen Betrieb aufrechtzuerhalten, insbesondere bei unregelmäßigen Arbeitszeiten, wie sie in Sportzentren üblich sind.
Sabrina Rohrmoser vom ULSZ Rif betont diese generelle Herausforderung. Ein erfolgreicher Betreiber müsse flexibel sein und sowohl das Alltagsgeschäft als auch den Ansturm bei Großveranstaltungen bewältigen können. Diese Mischung aus klassischem Restaurantbetrieb und Event-Catering stellt hohe Anforderungen an Personal und Logistik.
Die Suche nach neuen Pächtern für alle drei Standorte läuft. Die Verantwortlichen hoffen, bald langfristige und stabile Lösungen für die gastronomische Versorgung ihrer Sportstätten präsentieren zu können, um den reibungslosen Ablauf für tausende Sportler in der Region Salzburg wieder zu gewährleisten.





