Die amerikanische Kaffeehauskette Starbucks hat die Schließung ihrer Filiale in der Salzburger Altstadt bestätigt. Dieser Schritt ist Teil einer landesweiten Überprüfung des Standortnetzes, die auch zu Schließungen in Linz und Innsbruck geführt hat. Das Unternehmen kämpft in Österreich mit erheblichen finanziellen Verlusten.
Für viele Touristen und Einheimische war der Starbucks am Alten Markt ein bekannter Treffpunkt. Nun steht das Lokal leer und reiht sich ein in eine Serie von Standortaufgaben des globalen Kaffeeriesen in Österreich. Die Entscheidung wirft ein Licht auf die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich das Unternehmen konfrontiert sieht.
Das Wichtigste in Kürze
- Starbucks hat seine Filiale in der Salzburger Altstadt geschlossen.
- Weitere Schließungen fanden in Linz und Innsbruck statt.
- Die Starbucks Coffee Austria GmbH verdreifachte ihren Verlust im letzten Geschäftsjahr auf über 3 Millionen Euro.
- Die Maßnahmen sind Teil einer globalen Strategie zur Schließung unrentabler Standorte.
Österreichweites Filialnetz auf dem Prüfstand
Die Schließung in Salzburg ist kein Einzelfall. Auch die Standorte auf der belebten Landstraße in Linz und in der Innsbrucker Innenstadt wurden aufgegeben. Diese Maßnahmen sind das Ergebnis einer "umfassenden Überprüfung des Filialportfolios in Österreich", wie das Unternehmen offiziell mitteilte. Ziel sei es, die Wirtschaftlichkeit des gesamten Netzes zu sichern.
Die Entscheidung folgt auf eine Phase, in der das Unternehmen trotz Expansion mit Problemen zu kämpfen hatte. Noch im Jahr 2024 wurden zwei neue Geschäfte eröffnet. Diese Neuinvestitionen konnten die Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Laut dem jüngsten Jahresabschluss haben die neuen Filialen "nicht die erwartete Rendite erbracht", was die finanzielle Schieflage weiter verschärfte.
Wachsende Verluste in Österreich
Die wirtschaftliche Situation von Starbucks in Österreich ist angespannt. Die Starbucks Coffee Austria GmbH verzeichnete im Geschäftsjahr bis Ende September 2024 einen Verlust von über 3 Millionen Euro. Dies entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr.
Starbucks in Österreich: Zahlen und Fakten
- Bisherige Standorte: 22 Niederlassungen
- Schwerpunkt: 17 Filialen im Großraum Wien
- Mitarbeiter: 376 Beschäftigte
- Jahresverlust (bis 09/2024): Über 3 Millionen Euro
Diese Zahlen verdeutlichen den Druck, unter dem das österreichische Management steht. Die hohen Betriebskosten in den Innenstadtlagen und eine veränderte Konsumstimmung tragen zur schwierigen Lage bei.
Globale Strategie und lokaler Wettbewerb
Die Schließungen in Österreich sind Teil einer größeren, weltweiten Neuausrichtung. Konzernchef Brian Niccol kündigte bereits Ende September eine neue Strategie an, die unter dem Namen "Back to Starbucks" läuft. Ein zentraler Punkt dieses Plans ist die Schließung von hunderten schwächelnden Lokalen weltweit.
Hintergrund: Die "Back to Starbucks"-Strategie
Die globale Strategie zielt darauf ab, das Unternehmen wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen. Neben der Schließung unrentabler Filialen umfasst sie auch Investitionen in die Modernisierung bestehender Standorte, die Optimierung von Arbeitsabläufen und die Stärkung des Angebots, um auf veränderte Kundenwünsche zu reagieren.
Weltweit betreibt der Konzern über 41.000 Filialen und ist damit Marktführer. Dennoch spürt das Unternehmen die Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit. Viele Konsumenten halten sich bei Ausgaben für Produkte wie Premium-Kaffee zurück, was zu rückläufigen Umsätzen führt.
Die Herausforderung des österreichischen Marktes
In Österreich trifft Starbucks auf eine besonders starke und traditionsreiche Kaffeekultur. Einheimische Kaffeehäuser und kleinere, unabhängige Röstereien genießen eine hohe Beliebtheit und stellen eine starke Konkurrenz dar. Für globale Ketten ist es oft schwierig, sich in diesem etablierten Markt durchzusetzen.
Die hohen Mietpreise in den A-Lagen der Innenstädte, wie in der Salzburger Altstadt, erhöhen den Kostendruck zusätzlich. Wenn die Umsätze nicht den Erwartungen entsprechen, werden solche Standorte schnell unrentabel. Die aktuelle wirtschaftliche Lage beschleunigt diesen Prozess.
Auswirkungen auf Mitarbeiter und Stadtbild
Zu den genauen Auswirkungen der Schließungen auf die 376 Mitarbeiter in Österreich hat sich das Unternehmen bisher nicht detailliert geäußert. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Arbeitsplätze an den betroffenen Standorten wegfallen. Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine Zeit der Unsicherheit.
Für die Stadt Salzburg bedeutet die Schließung am Alten Markt einen weiteren Leerstand in prominenter Lage. Die Frage der Nachnutzung wird nun für die Immobilieneigentümer und die Stadtplanung relevant. Die Hoffnung ist, dass schnell ein neues Konzept gefunden wird, das zur Belebung der Altstadt beiträgt.
"Wir führen eine umfassende Überprüfung unseres Filialportfolios in Österreich durch, um sicherzustellen, dass unser Geschäft für den langfristigen Erfolg aufgestellt ist."
Diese offizielle Stellungnahme lässt offen, ob weitere Schließungen in Österreich geplant sind. Die verbleibenden Filialen, insbesondere die 17 im Großraum Wien, werden nun genau beobachtet. Die Zukunft von Starbucks in Österreich hängt davon ab, ob es dem Unternehmen gelingt, seine verbleibenden Standorte profitabel zu betreiben und sich an die Besonderheiten des lokalen Marktes anzupassen.





