Nach einer erfolgreichen ersten Saison sollen die öffentlichen Grillplätze am Karlsbader Weiher in Salzburg-Liefering dauerhaft etabliert werden. Das städtische Gartenamt zieht eine positive Bilanz und führt den Erfolg vor allem auf das verbindliche Anmeldesystem zurück, das für Sauberkeit und Ordnung sorgte. Die Entscheidung über den unbefristeten Betrieb von April bis Oktober fällt am Donnerstag im Bauausschuss.
Das Wichtigste in Kürze
- Erfolgreiches Pilotprojekt: Die sieben Grillstellen in Liefering verzeichneten in der ersten Saison eine Auslastung von 60 Prozent.
- Anmeldesystem als Erfolgsfaktor: Die Online-Buchung schuf Verantwortungsbewusstsein bei den Nutzern und verhinderte Probleme.
- Hohe Sauberkeit: Die Nutzer hinterließen die Plätze mehrheitlich sauber und entsorgten Müll und Asche ordnungsgemäß.
- Unbefristeter Betrieb geplant: Die Stadt plant, die Grillplätze von April bis Oktober dauerhaft zu betreiben. Die politische Zustimmung gilt als sicher.
Erfolgreiche Bilanz der ersten Grillsaison
Die Stadt Salzburg hat nach dem Ende der ersten Saison eine erfreuliche Zwischenbilanz für die neuen öffentlichen Grillplätze in Liefering gezogen. Die sieben Grillstellen auf einer Wiese neben dem Karlsbader Weiher wurden nach jahrelangen Diskussionen als Pilotprojekt eingerichtet und haben die Erwartungen übertroffen.
Insgesamt wurden die Plätze 1.311 Mal von 575 verschiedenen Personen online gebucht. Dies entspricht einer Gesamtauslastung von rund 60 Prozent über die gesamte Saison. Besonders hoch war die Nachfrage im August mit einer Auslastung von 82 Prozent.
Der Juli blieb aufgrund des durchwachsenen Wetters etwas hinter den Erwartungen zurück, was die Gesamtzahlen jedoch nicht wesentlich beeinträchtigte.
Hintergrund: Ein langer Weg zum neuen Grillkonzept
Die Einrichtung neuer öffentlicher Grillplätze war in Salzburg lange ein kontroverses Thema. Der frühere, anonym nutzbare Grillplatz am Glanspitz in Salzburg-Lehen hatte wiederholt zu Problemen mit Lärm und Müll geführt. Das neue Konzept in Liefering mit einem verbindlichen Anmeldesystem sollte genau diese Schwierigkeiten von vornherein vermeiden.
Anmeldesystem sorgt für Ordnung und Sauberkeit
Ein zentraler Grund für den reibungslosen Ablauf war laut Stadtverwaltung das eingeführte Online-Anmeldesystem. Christian Stadler, der Leiter des städtischen Gartenamtes, betonte die Bedeutung dieser Maßnahme.
„Durch das Anmeldesystem hatten wir immer eine Ansprechperson, die sich dafür verantwortlich gefühlt hat, die Grillstellen ordentlich zurückzulassen und Schwierigkeiten zu vermeiden. Das macht den Betrieb sehr viel einfacher.“
Diese Einschätzung wird durch die Beobachtungen vor Ort bestätigt. Das Gartenamt resümierte, dass die Sauberkeit auf einem „unerwartet hohen Niveau“ lag. Die allermeisten Nutzer verließen die gebuchten Plätze sauber und entsorgten Müll sowie Asche in den dafür vorgesehenen Behältern.
Infrastruktur wurde gut angenommen
Die begleitende Infrastruktur hat sich ebenfalls bewährt. Das aufgestellte mobile WC wurde von den Besuchern gut angenommen. Aufgrund der hohen Frequenz musste die Stadt die Anzahl der Müllkübel während der Saison sogar erhöhen, um das Müllaufkommen zu bewältigen.
Kosten und Sicherheit im Überblick
Die Gesamtkosten für die erste Saison beliefen sich auf etwas mehr als 12.000 Euro. Der größte Teil dieses Betrags entfiel auf den beauftragten Sicherheitsdienst. Dessen Kontrollgänge wurden im Laufe der Saison von den Tagesstunden auf den Abend verlegt, um die Einhaltung der Sperrstunde um 22:00 Uhr effektiv zu überwachen. Tagsüber gab es laut Magistrat kaum nennenswerte Vorkommnisse.
Geringfügige Anrainerbeschwerden
Trotz des insgesamt positiven Verlaufs gab es auch kritische Stimmen. Zwei Anrainer haben sich bei der Stadt über die Grillstellen beschwert. Aus dem Ressort der zuständigen Stadträtin Andrea Brandner (SPÖ) wurde bestätigt, dass eine Anrainerin sogar mit einer Klage drohte, sollten die Plätze nicht binnen zwei Wochen entfernt werden.
Diese Frist ist jedoch ohne die Einbringung einer Klage verstrichen. Die Stadtverwaltung sieht daher keine rechtlichen Hindernisse für den weiteren Betrieb der Anlage.
Politische Weichenstellung für dauerhaften Betrieb
Aufgrund der positiven Erfahrungen soll das Projekt nun in einen Dauerbetrieb übergehen. Die Stadtverwaltung wird am kommenden Donnerstag im Bauausschuss einen entsprechenden Antrag einbringen. Geplant ist, die Grillplätze künftig jährlich von April bis Ende Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die politische Unterstützung für diesen Schritt ist breit. Neben den Sozialdemokraten hat auch die Fraktion der KPÖ Plus bereits am Mittwoch ihre Zustimmung signalisiert. Die Entscheidung im Ausschuss gilt daher als Formsache.
- Betriebszeitraum: Jährlich von April bis Ende Oktober
- Standort: Wiese am Karlsbader Weiher, Liefering
- Anzahl: Sieben Grillstellen
- Buchung: Ausschließlich online
Mit der Etablierung der Grillplätze reagiert die Stadt auf den langjährigen Wunsch vieler Salzburgerinnen und Salzburger nach legalen und gut organisierten Grillmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Das Modell aus Liefering könnte zukünftig auch als Vorbild für andere Standorte dienen.





