Die Stadt Salzburg reagiert auf den steigenden Parkdruck in mehreren Stadtteilen mit einer umfassenden Reform des Parksystems. Geplant sind sowohl die Ausweitung der gebührenpflichtigen und gebührenfreien Kurzparkzonen als auch eine deutliche Anhebung der Parktarife, die seit 2016 unverändert sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kurzparkzonen in der Stadt Salzburg werden auf neue Gebiete, unter anderem rund um das Landeskrankenhaus, ausgedehnt.
- Die Parkgebühren, die derzeit bei 1,50 Euro pro Stunde liegen, sollen nach acht Jahren erstmals wieder erhöht werden.
- Grund für die Maßnahmen ist der hohe Parkdruck durch Pendler und Anwohner in bestimmten Stadtvierteln.
- Vizebürgermeister Bernhard Auinger verteidigt die Entscheidung als längst überfälligen Schritt.
Ausweitung der Zonen als Reaktion auf hohen Parkdruck
In vielen Salzburger Stadtteilen wird die Parkplatzsuche zunehmend zur Herausforderung. Vor allem in Gebieten mit hoher Arbeitsplatzdichte oder in der Nähe von wichtigen Einrichtungen wie dem Landeskrankenhaus hat sich die Situation zugespitzt. Um den Parkdruck zu verringern und die Lebensqualität für Anwohner zu verbessern, hat die Stadtverwaltung nun beschlossen, die bestehenden Kurzparkzonen zu erweitern.
Die Erweiterung betrifft sowohl kostenpflichtige als auch gebührenfreie Zonen. Ziel ist es, den Parkraum gerechter zu verteilen und das Dauerparken von Pendlern in Wohngebieten zu unterbinden. Besonders das Areal um das Landeskrankenhaus steht im Fokus der Neuregelung, da hier der Bedarf an Parkplätzen für Patienten, Besucher und Anwohner besonders hoch ist.
Hintergrund: Parkraumbewirtschaftung in Salzburg
Die Parkraumbewirtschaftung ist ein zentrales Instrument der städtischen Verkehrsplanung. Durch die Festlegung von Zonen, Parkdauern und Gebühren versucht die Stadt, den Verkehr zu lenken, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken und die Parkplatzsituation für Anwohner zu verbessern. Die letzte große Anpassung der Gebührenstruktur erfolgte im Jahr 2016.
Geplante Erhöhung der Parkgebühren
Neben der räumlichen Ausdehnung der Zonen plant die Stadt auch eine spürbare Anhebung der Parkgebühren. Derzeit kostet eine Stunde Parken in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone 1,50 Euro, die maximale Parkdauer ist auf drei Stunden begrenzt. Diese Tarife sind seit acht Jahren stabil und gehören im österreichweiten Vergleich zu den niedrigsten in Landeshauptstädten.
Salzburg im Bundesländervergleich
- Aktuelle Gebühr: 1,50 Euro pro Stunde
- Letzte Erhöhung: Jahr 2016
- Position: Salzburg zählt zu den günstigsten Landeshauptstädten Österreichs beim Kurzparken.
Die Stadtregierung argumentiert, dass eine Anpassung der Gebühren notwendig sei, um die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur zu decken und Anreize für die Nutzung alternativer Verkehrsmittel zu schaffen. Die genaue Höhe der neuen Tarife wird derzeit noch diskutiert, es wird jedoch von einer deutlichen Erhöhung ausgegangen.
Politische Stimmen zur Neuregelung
Vizebürgermeister Bernhard Auinger, zuständig für das Verkehrsressort, steht hinter den geplanten Maßnahmen. Er betont die Notwendigkeit des Schrittes, um die angespannte Parksituation in den Griff zu bekommen und eine faire Lösung für alle Verkehrsteilnehmer zu finden.
„Ich wundere mich, warum wir das nicht früher getan haben“, kommentierte Auinger die bevorstehende Gebührenerhöhung und betonte damit die Dringlichkeit der Maßnahme.
Die Entscheidung wird als Teil einer größeren Strategie gesehen, den Individualverkehr in der Innenstadt zu reduzieren und die Stadt für Fußgänger, Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Verkehrs attraktiver zu machen. Kritiker befürchten jedoch eine zusätzliche finanzielle Belastung für Pendler und Besucher der Stadt.
Was bedeutet die Änderung für Autofahrer?
Autofahrer müssen sich in naher Zukunft auf mehrere Änderungen einstellen. Die wichtigsten Punkte sind:
- Neue Zonen: In bisher nicht bewirtschafteten Straßenzügen wird das Parken zeitlich begrenzt und/oder kostenpflichtig. Eine genaue Übersicht der neuen Zonen wird von der Stadt noch veröffentlicht.
- Höhere Kosten: Das Parken in den gebührenpflichtigen Zonen wird teurer. Dies betrifft sowohl Kurzzeitparker als auch Pendler, die auf öffentliche Parkplätze angewiesen sind.
- Stärkere Kontrollen: Mit der Ausweitung der Zonen ist auch eine Intensivierung der Überwachung durch das Parkamt zu erwarten, um die Einhaltung der neuen Regeln sicherzustellen.
Die Stadtverwaltung empfiehlt, verstärkt auf Park-and-Ride-Angebote am Stadtrand sowie auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Laut Stadtplanung sollen die Einnahmen aus den erhöhten Parkgebühren auch in den Ausbau dieser Alternativen fließen.
Ein Schritt in Richtung Verkehrswende?
Die Anpassung der Parkraumbewirtschaftung ist ein Baustein der langfristigen Verkehrsstrategie der Stadt Salzburg. Das Ziel ist es, die Zahl der Autos in der Innenstadt zu reduzieren und eine nachhaltige Mobilität zu fördern. Ähnliche Maßnahmen werden auch in Umlandgemeinden wie Strobl diskutiert, wo ebenfalls die Einführung von Parkgebühren geplant ist, um das Verkehrschaos in den Griff zu bekommen.
Darüber hinaus erwägt die Stadt Salzburg, Parkplätze im Umland mitzufinanzieren, um Pendlern den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Diese Maßnahmen zeigen, dass die Stadt einen umfassenden Ansatz verfolgt, der über die reine Gebührenerhöhung hinausgeht. Es geht um eine grundlegende Neuausrichtung der Mobilität in der gesamten Region, um Salzburg für die Zukunft lebenswerter und umweltfreundlicher zu gestalten.





