Die Stadt Salzburg plant eine umfassende Reform der Parkraumbewirtschaftung. Ab 2026 sollen die Parkgebühren in den Kurzparkzonen deutlich ansteigen. Gleichzeitig werden die Zonen ausgeweitet, um dem wachsenden Parkdruck in mehreren Stadtteilen entgegenzuwirken. Die letzte Gebührenanpassung fand vor fast einem Jahrzehnt, im Jahr 2016, statt.
Das Wichtigste in Kürze
- Preisanstieg ab 2026: Die Stadt plant die erste Erhöhung der Parkgebühren seit 2016.
- Zonenerweiterung: Bestehende gebührenpflichtige und gebührenfreie Kurzparkzonen werden ausgedehnt.
- Neue Gebiete: Die Regelung betrifft unter anderem das Areal um das Landeskrankenhaus.
- Hintergrund: Hoher Parkdruck und die Notwendigkeit, den Verkehr zu lenken, sind die Hauptgründe für die Maßnahmen.
Steigender Parkdruck erzwingt neue Maßnahmen
In vielen Stadtteilen Salzburgs wird die Suche nach einem Parkplatz zunehmend zur Herausforderung. Die Stadtverwaltung reagiert nun auf den erhöhten Parkdruck mit einem zweigleisigen Ansatz: einer Ausweitung der Kurzparkzonen und einer spürbaren Anhebung der Tarife.
Besonders betroffen von der Parksituation sind Zonen mit hoher Frequenz, wie das Umfeld des Landeskrankenhauses. Anwohner und Pendler konkurrieren hier täglich um den knappen öffentlichen Raum. Die Erweiterung der Kurzparkzonen soll hier für eine bessere Fluktuation sorgen und Dauerparken unattraktiver machen.
Hintergrund: Die aktuelle Parksituation
Derzeit kostet eine Stunde Parken in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone in Salzburg 1,50 Euro. Die maximale Parkdauer ist auf drei Stunden begrenzt. Diese Regelung wurde zuletzt im Jahr 2016 angepasst, was Salzburg im österreichweiten Vergleich zu einer der günstigsten Städte für das Kurzparken macht.
Gebührenerhöhung nach zehn Jahren
Die geplante Gebührenerhöhung ab 2026 wird die erste seit zehn Jahren sein. Während die genaue Höhe der neuen Tarife noch nicht final beschlossen ist, hat die Stadtverwaltung signalisiert, dass eine deutliche Anpassung notwendig ist. Ziel ist es, die Gebühren an das aktuelle Preisniveau anderer österreichischer Städte anzugleichen und die Lenkungswirkung der Parkraumbewirtschaftung zu verstärken.
Die Einnahmen aus den erhöhten Parkgebühren sollen zweckgebunden eingesetzt werden. Laut Stadtplanung könnten die Mittel unter anderem dazu verwendet werden, Park-and-Ride-Anlagen im Umland mitzufinanzieren. Dieser Ansatz soll Pendlern eine attraktive Alternative zum Auto bieten und so die Innenstadt entlasten.
Salzburg im Bundesländervergleich
Mit 1,50 Euro pro Stunde gehört Salzburg aktuell zu den preiswertesten Landeshauptstädten Österreichs beim Kurzparken. Städte wie Wien oder Graz haben bereits vor Jahren höhere Tarife eingeführt, um den Parkdruck zu regulieren. Die geplante Anpassung soll Salzburg näher an den österreichischen Durchschnitt bringen.
Ausweitung der Kurzparkzonen im Detail
Die Erweiterung der Kurzparkzonen betrifft sowohl gebührenpflichtige als auch gebührenfreie Bereiche. Die genauen Straßenzüge werden derzeit von der zuständigen Verkehrsplanung evaluiert. Der Fokus liegt auf Gebieten, in denen der Parkdruck in den letzten Jahren nachweislich gestiegen ist.
Schwerpunkt Landeskrankenhaus
Ein zentraler Bereich für die Ausdehnung ist das Viertel rund um das Landeskrankenhaus Salzburg. Hier führt die hohe Anzahl an Mitarbeitern, Patienten und Besuchern regelmäßig zu einer Überlastung der Parkmöglichkeiten. Eine bewirtschaftete Zone soll hier sicherstellen, dass kurzfristig benötigte Parkplätze verfügbar bleiben.
"Wir müssen den Parkraum dort bewirtschaften, wo der Druck am größten ist. Es geht um eine faire Verteilung des knappen öffentlichen Raums und darum, den Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel zu fördern", so ein Sprecher der städtischen Verkehrsplanung.
Ziele der neuen Parkstrategie
Die Stadt verfolgt mit der Neuregelung mehrere strategische Ziele. Die Maßnahmen sind Teil eines größeren Konzepts, um den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren und die Lebensqualität zu erhöhen.
- Verkehrslenkung: Höhere Kosten sollen das Dauerparken im Zentrum unattraktiv machen und den Parksuchverkehr verringern.
- Förderung des öffentlichen Verkehrs: Die Einnahmen sollen in Alternativen wie Park-and-Ride-Anlagen und den öffentlichen Nahverkehr investiert werden.
- Entlastung der Anwohner: Durch eine bessere Regulierung sollen Anwohner wieder leichter einen Parkplatz in ihrem Wohnumfeld finden.
- Schaffung von Fairness: Die Anpassung der Gebühren soll eine gerechtere Kostenverteilung für die Nutzung des öffentlichen Raums bewirken.
Die Stadt Salzburg steht am Beginn einer Trendwende in der Verkehrspolitik. Die Anpassung der Parkgebühren und die Erweiterung der Zonen sind ein wesentlicher Baustein, um die Stadt für die Zukunft nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Die finalen Details zur neuen Gebührenordnung und den exakten Zonengrenzen werden voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres bekannt gegeben.





