Ermittler des Landeskriminalamts Salzburg haben am Donnerstagnachmittag im Stadtteil Schallmoos einen 53-jährigen Mann festgenommen. Gegen den rumänischen Staatsbürger lag ein Europäischer Haftbefehl wegen Mordverdachts vor, der von den Behörden in seinem Heimatland ausgestellt worden war.
Die Festnahme erfolgte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg. Der Mann wurde umgehend in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert. Der Zugriff stellt einen wichtigen Erfolg in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der europäischen Polizeibehörden dar.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 53-jähriger Mann wurde in Salzburg-Schallmoos festgenommen.
- Grundlage war ein Europäischer Haftbefehl wegen Mordverdachts aus Rumänien.
- Die Festnahme wurde von Ermittlern des Landeskriminalamts Salzburg durchgeführt.
- Der Verdächtige befindet sich nun auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in der Justizanstalt Salzburg.
Details zur Festnahme in Schallmoos
Am Donnerstagnachmittag, dem 25. September 2025, führten Beamte des Landeskriminalamts Salzburg einen gezielten Einsatz im Salzburger Stadtteil Schallmoos durch. Ziel der Operation war die Festnahme eines international gesuchten Mannes. Die Polizei bestätigte den erfolgreichen Zugriff in einer offiziellen Pressemitteilung am darauffolgenden Freitagmorgen.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 53-jährigen rumänischen Staatsangehörigen. Die rumänischen Justizbehörden werfen ihm ein Tötungsdelikt vor und hatten daher einen Europäischen Haftbefehl erlassen. Dieser ermöglicht eine vereinfachte und beschleunigte Strafverfolgung über die Grenzen der EU-Mitgliedstaaten hinweg.
Die genauen Umstände, die zur Lokalisierung des Mannes in Salzburg führten, sind Teil der laufenden Ermittlungen und wurden von den Behörden bisher nicht detailliert kommentiert. Solche Einsätze erfordern oft eine intensive Vorarbeit und den Austausch von Informationen zwischen den Polizeibehörden verschiedener Länder.
Das Verfahren nach der Festnahme
Nach seiner Festnahme wurde der 53-Jährige auf direkte Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg in die örtliche Justizanstalt überstellt. Dort wird er nun auf das weitere Verfahren warten. Der nächste Schritt ist die Prüfung des Europäischen Haftbefehls durch die österreichische Justiz.
Was ist ein Europäischer Haftbefehl?
Der Europäische Haftbefehl (EuHb) ist ein Instrument zur Vereinfachung der Auslieferungsverfahren innerhalb der Europäischen Union. Er ersetzt die langwierigen traditionellen Auslieferungsverfahren. Ein Richter oder Staatsanwalt in einem EU-Land kann einen Haftbefehl ausstellen, der in allen anderen EU-Ländern anerkannt und vollstreckt wird. Das Ziel ist eine schnelle und effiziente Übergabe von Verdächtigen zur Strafverfolgung oder zur Vollstreckung einer Freiheitsstrafe.
Das zuständige Gericht in Österreich wird prüfen, ob alle formalen und rechtlichen Voraussetzungen für eine Übergabe an Rumänien erfüllt sind. Dabei werden unter anderem die Identität der Person und die Gültigkeit des Haftbefehls kontrolliert. Sofern keine rechtlichen Hindernisse bestehen, wird das Gericht die Auslieferung an die rumänischen Behörden anordnen.
Die Dauer dieses Verfahrens ist gesetzlich geregelt und soll in der Regel zügig abgeschlossen werden. Stimmt der Betroffene der Übergabe zu, muss die Entscheidung innerhalb von 10 Tagen fallen. Lehnt er die Übergabe ab, beträgt die Frist für die endgültige Entscheidung 60 Tage. Der Mann bleibt während dieser Zeit in Haft.
Die Bedeutung internationaler polizeilicher Zusammenarbeit
Dieser Fall unterstreicht die Wichtigkeit der internationalen Kooperation von Polizeibehörden. Instrumente wie der Europäische Haftbefehl und Informationssysteme wie das Schengener Informationssystem (SIS) sind entscheidend, um flüchtige Straftäter auch über Landesgrenzen hinweg zur Rechenschaft zu ziehen.
Zahlen zur grenzüberschreitenden Fahndung
Im Jahr 2023 wurden laut Eurojust, der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen, über 10.000 Europäische Haftbefehle vollstreckt. Diese Zahl verdeutlicht die intensive Nutzung und die hohe Effektivität dieses Instruments bei der Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität.
Das Landeskriminalamt Salzburg spielt in diesem Netzwerk eine zentrale Rolle. Es ist für die Bearbeitung schwerer Kriminalität zuständig und fungiert als Bindeglied zu nationalen und internationalen Polizeidienststellen. Die Ermittler sind darauf spezialisiert, komplexe Fahndungsmaßnahmen zu koordinieren und durchzuführen.
Die Rolle des Landeskriminalamts
Das Landeskriminalamt (LKA) ist die zentrale Dienststelle der Kriminalpolizei in einem Bundesland. Zu seinen Hauptaufgaben gehören:
- Ermittlungen bei schwerer und organisierter Kriminalität
- Koordinierung von Fahndungsmaßnahmen
- Zusammenarbeit mit internationalen Polizeiorganisationen wie Europol und Interpol
- Kriminaltechnische Untersuchungen und Analysen
Die erfolgreiche Festnahme in Schallmoos ist ein direktes Ergebnis der professionellen Arbeit dieser spezialisierten Einheit. Sie zeigt, dass Salzburg kein sicherer Rückzugsort für Personen ist, die sich der Strafverfolgung in anderen Ländern entziehen wollen.
Die nächsten Schritte für den Verdächtigen
Für den 53-jährigen Mann beginnt nun ein juristisches Verfahren in Österreich, das über seine Auslieferung nach Rumänien entscheidet. In seinem Heimatland erwartet ihn dann das eigentliche Strafverfahren, in dem der Mordvorwurf verhandelt wird. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für ihn die Unschuldsvermutung.
Die Salzburger Behörden haben ihre Aufgabe mit der Festnahme und der Einleitung des Übergabeverfahrens erfüllt. Der Fall wird nun an die rumänische Justiz übergeben, die für die weitere Strafverfolgung zuständig ist. Die Polizei in Salzburg hat mit diesem Einsatz einen wichtigen Beitrag zur europäischen Sicherheit geleistet.





