Das Landesgericht Salzburg hat drei minderjährige Mädchen nach einem brutalen Angriff auf zwei andere weibliche Teenager zu Haftstrafen verurteilt. Die Urteile reichen von vier Monaten bedingt bis zu 20 Monaten teilbedingt. Eines der Opfer wurde während der Tat auch unter Vorhalt eines Messers beraubt.
Wichtige Erkenntnisse
- Drei Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren wurden am Landesgericht Salzburg verurteilt.
- Die Anklage lautete auf schwere Körperverletzung und schweren Raub.
- Die verhängten Strafen umfassen bedingte und teilbedingte Haftstrafen.
- Der Fall unterstreicht, dass schwere Jugendgewalt nicht ausschließlich ein männliches Problem ist.
Urteile im Salzburger Jugendstrafverfahren
Ein Jugendschöffensenat am Landesgericht Salzburg hat am Donnerstag die Urteile in einem Prozess gegen eine Gruppe von Mädchen gesprochen. Die drei Angeklagten, heute im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, wurden für ihre Beteiligung an einem gewalttätigen Übergriff zur Rechenschaft gezogen.
Die Strafen spiegeln die Schwere der Taten wider. Sie reichen von einer viermonatigen bedingten Haftstrafe bis zu einer 20-monatigen teilbedingten Strafe. Ein Teil der Strafe muss also im Gefängnis verbüßt werden, während der Rest zur Bewährung ausgesetzt wird. Die meisten der Urteile sind bereits rechtskräftig.
Was bedeutet "teilbedingt"?
Eine teilbedingte Haftstrafe bedeutet, dass der Verurteilte einen Teil der Strafe (den unbedingten Teil) im Gefängnis verbringen muss. Der andere Teil (der bedingte Teil) wird zur Bewährung ausgesetzt. Hält sich die Person an die Bewährungsauflagen, muss sie diesen Teil der Strafe nicht antreten.
Details des brutalen Angriffs
Der Vorfall, der zu diesem Gerichtsverfahren führte, war von erheblicher Gewalt geprägt. Die Gruppe der Angeklagten ging gezielt auf zwei andere weibliche Teenager los. Die Opfer wurden von den Täterinnen geschlagen und getreten.
Die Situation eskalierte weiter, als eines der Opfer zusätzlich beraubt wurde. Laut Gerichtsakten wurde die junge Frau mit einem Messer bedroht, um sie zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu zwingen. Dieser Umstand führte zur Anklage wegen schweren Raubes, was die hohe Strafandrohung erklärt.
Die Anwendung von roher Gewalt und die Bedrohung mit einer Waffe waren zentrale Punkte in der Urteilsfindung des Gerichts.
Sozialer Kontext der Jugendgewalt
Der Prozess wirft ein Licht auf ein oft übersehenes gesellschaftliches Thema: Gewalt unter weiblichen Jugendlichen. Fälle wie dieser zeigen deutlich, dass schwere Gewaltdelikte nicht nur von männlichen Jugendlichen begangen werden. Die Dynamik innerhalb der Mädchen-Clique und die Motive für die Tat waren ebenfalls Teil der gerichtlichen Untersuchung.
Experten weisen darauf hin, dass die Gründe für Jugendgewalt vielfältig sind. Sie reichen von sozialen Problemen über Gruppenzwang bis hin zu persönlichen Krisen. Die Justiz steht hier vor der Herausforderung, nicht nur zu bestrafen, sondern auch erzieherische Maßnahmen zu ergreifen, um eine zukünftige kriminelle Laufbahn zu verhindern.
Fakten zur Jugendkriminalität
- Als Jugendliche gelten im österreichischen Strafrecht Personen zwischen 14 und 18 Jahren.
- Für sie gilt das Jugendgerichtsgesetz (JGG), das besondere Regelungen vorsieht.
- Das Strafmaß für Jugendliche ist im Vergleich zum Erwachsenenstrafrecht halbiert.
- Der erzieherische Gedanke steht bei Jugendstrafverfahren im Vordergrund.
Ablauf des Gerichtsverfahrens
Der Prozess gegen die drei Mädchen wurde bereits Ende Juli dieses Jahres eröffnet. Über mehrere Verhandlungstage hinweg wurden Zeugen befragt und Beweismittel geprüft, um den genauen Tathergang zu rekonstruieren. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie es bei Jugendstrafsachen üblich ist, um die Persönlichkeitsrechte der minderjährigen Angeklagten zu schützen.
Der Jugendschöffensenat, bestehend aus Berufsrichtern und Laienrichtern mit pädagogischer Erfahrung, musste die individuelle Schuld jeder einzelnen Angeklagten bewerten. Die unterschiedlichen Strafhöhen zeigen, dass das Gericht die Tatbeteiligung und die persönliche Situation jeder Verurteilten differenziert betrachtet hat.
Die Urteile senden ein klares Signal, dass auch im Jugendstrafrecht schwere Gewalttaten konsequent geahndet werden. Gleichzeitig bieten bedingte und teilbedingte Strafen den Verurteilten die Chance, ihr Verhalten zu ändern und sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.





