Am Landesgericht Salzburg hat ein Prozess gegen zwei Männer begonnen, denen die Organisation eines großangelegten Kokainschmuggels vorgeworfen wird. Die beiden Salzburger, 44 und 35 Jahre alt, sollen versucht haben, zwei Kilogramm Kokain von Kolumbien nach Österreich zu bringen. Ihnen drohen als Wiederholungstäter Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.
Wichtige Fakten zum Prozess
- Zwei Männer aus Salzburg stehen wegen schweren Suchtgifthandels vor Gericht.
- Der Vorwurf lautet auf Organisation des Schmuggels von zwei Kilogramm Kokain.
- Eine Kurierin wurde am 6. April am Flughafen in Bogotá, Kolumbien, festgenommen.
- Den Angeklagten drohen aufgrund von Vorstrafen bis zu 20 Jahre Haft.
- Der 44-jährige Hauptangeklagte bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
Ein gescheiterter Schmuggelversuch
Der Fall, der nun vor dem Salzburger Landesgericht verhandelt wird, dreht sich um einen Schmuggelversuch, der im letzten Moment scheiterte. Am 6. April dieses Jahres wurde eine 36-jährige Frau aus Salzburg am internationalen Flughafen El Dorado in Bogotá festgenommen. Die Frau, Mutter von zwei Söhnen, befand sich bereits an Bord eines Flugzeugs mit Ziel Europa.
Kolumbianische Sicherheitskräfte entdeckten bei einer Kontrolle zwei Kilogramm hochreines Kokain in ihrem Gepäck. Die sofortige Festnahme verhinderte, dass die Drogen nach Europa und schließlich nach Salzburg gelangen konnten. Dieser Zugriff war das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden.
Die Rolle der Angeklagten
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern vor, die Drahtzieher hinter dem Schmuggelversuch zu sein. Der 44-jährige Erstangeklagte soll die gesamte Operation geplant und organisiert haben. Er gilt in der Anklageschrift als der Hauptverantwortliche, der die Fäden in der Hand hielt.
Dem 35-jährigen Zweitangeklagten wird vorgeworfen, als sogenannter "Bestimmungstäter" agiert zu haben. Das bedeutet, er soll die 36-jährige Kurierin gezielt für die Tat angeworben und angestiftet haben. Beide Männer sind den Behörden bereits bekannt und gelten als schwer vorbestraft, was sich erheblich auf das mögliche Strafmaß auswirkt.
Was bedeutet "Bestimmungstäter"?
Im österreichischen Strafrecht ist ein Bestimmungstäter eine Person, die eine andere Person vorsätzlich dazu verleitet, eine strafbare Handlung auszuführen. Der Bestimmungstäter wird grundsätzlich genauso bestraft wie der unmittelbare Täter selbst. In diesem Fall wäre das die Kurierin, die die Drogen transportierte.
Hohe Haftstrafen drohen
Die rechtliche Situation für die beiden Angeklagten ist ernst. Da sie als Wiederholungstäter eingestuft werden, sieht das Gesetz eine besonders hohe Strafdrohung vor. Gemäß dem Suchtmittelgesetz kann bei schwerem Suchtgifthandel in einer kriminellen Vereinigung und bei Rückfalltätern eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren verhängt werden.
Diese strenge Regelung soll abschreckend wirken und die Organisatoren hinter dem Drogenhandel zur Rechenschaft ziehen. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass die geplante Einfuhr von zwei Kilogramm Kokain eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit dargestellt hätte.
Zwei Kilogramm Kokain im Detail
Die sichergestellte Menge von zwei Kilogramm Kokain hat einen hohen Marktwert. Je nach Reinheitsgrad und Streckung kann der Straßenverkaufswert einer solchen Menge mehrere hunderttausend Euro erreichen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Drogen für den Verkauf im Raum Salzburg und darüber hinaus bestimmt waren.
Prozessauftakt und Verteidigungsstrategie
Zu Beginn des Prozesses am Donnerstag äußerte sich der 44-jährige Hauptangeklagte zu den Vorwürfen. Er bestritt die ihm zur Last gelegten Taten vehement. Seine Verteidigung wird voraussichtlich versuchen, die Beweise der Staatsanwaltschaft zu entkräften und seine Rolle in dem Schmuggelversuch anders darzustellen.
"Der Erstangeklagte bekannte sich nicht schuldig und wies die Vorwürfe der Anklage zurück", berichtete ein Gerichtssprecher über die Aussage des 44-Jährigen zu Prozessbeginn.
Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Verhandlungstage in Anspruch nehmen. Es werden Zeugen gehört und Beweismittel wie Kommunikationsdaten ausgewertet, um die genauen Rollen der Angeklagten zu klären. Das Schicksal der in Kolumbien festgenommenen Kurierin ist ebenfalls Teil der Ermittlungen, auch wenn sie nicht in Salzburg vor Gericht steht.
Der Fall wirft ein Licht auf die internationalen Verbindungen des Drogenhandels, die bis nach Salzburg reichen. Die Ermittler betonen immer wieder die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, um solche Netzwerke zu zerschlagen. Das Urteil in diesem Fall wird mit Spannung erwartet und könnte ein wichtiges Signal im Kampf gegen die organisierte Drogenkriminalität in der Region setzen.





