Der Salzburger Volker Reifenberger, Nationalratsabgeordneter und Wehrsprecher der FPÖ, übt Kritik an der aktuellen Verteidigungspolitik der Bundesregierung. Aus seiner Sicht sind die derzeitigen Maßnahmen für das österreichische Bundesheer nicht ausreichend, um die Sicherheit des Landes langfristig zu gewährleisten. Er verbindet seine politische Arbeit in Wien eng mit den Werten, die ihn als Salzburger prägen.
Ein Salzburger in der Wiener Politik
Volker Reifenberger vertritt die Interessen Salzburgs für die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) im Nationalrat. Seine politische Tätigkeit in der Bundeshauptstadt sieht er als eine Aufgabe, bei der seine Herkunft eine zentrale Rolle spielt. Die in Salzburg verankerten Werte wie Verlässlichkeit und Bodenständigkeit seien, so Reifenberger, ein wichtiger Kompass für seine Entscheidungen im Parlament.
Der Spagat zwischen der regionalen Verankerung in Salzburg und den Anforderungen der Bundespolitik in Wien ist eine tägliche Herausforderung. Reifenberger pendelt regelmäßig zwischen seiner Kanzlei in Salzburg-Süd und dem Parlament. Dieser direkte Kontakt zu den Bürgern in seinem Heimatbundesland ist ihm wichtig, um deren Anliegen authentisch in die politische Debatte einbringen zu können.
Die Rolle eines Nationalratsabgeordneten
Abgeordnete zum Nationalrat sind die gewählten Vertreter des österreichischen Volkes. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Gesetzgebung, die Kontrolle der Bundesregierung sowie die Mitwirkung an der Verwaltung des Bundes. Sie arbeiten in Ausschüssen, halten Reden im Plenum und vertreten die Anliegen ihrer Wähler auf Bundesebene.
Doppelrolle als Notar und Politiker
Neben seinem politischen Mandat ist Volker Reifenberger als selbstständiger Notar in Salzburg tätig. Diese Doppelbelastung erfordert ein hohes Maß an Organisation und Disziplin. Die Tätigkeit als Notar bietet ihm jedoch einen direkten Einblick in die rechtlichen und wirtschaftlichen Sorgen der Menschen, was er als wertvollen Input für seine politische Arbeit betrachtet.
Diese Verbindung zur zivilen Berufswelt unterscheidet ihn von vielen Berufspolitikern. Er betont, dass die praktische Erfahrung außerhalb des politischen Betriebs hilft, Gesetzesvorhaben auf ihre Tauglichkeit im Alltag zu überprüfen. Die Perspektive eines Unternehmers und Juristen fließt somit direkt in seine parlamentarische Arbeit ein, insbesondere in wirtschafts- und justizpolitischen Fragen.
Schwerpunkt Landesverteidigung
Als Wehrsprecher seiner Fraktion ist die Sicherheitspolitik das zentrale Aufgabengebiet von Volker Reifenberger. In dieser Funktion analysiert und bewertet er die Vorhaben der Regierung im Bereich der Landesverteidigung. Er ist der primäre Ansprechpartner seiner Partei für alle Themen rund um das österreichische Bundesheer.
Die Aufgaben eines Wehrsprechers sind vielfältig:
- Formulierung der Parteiposition zu sicherheitspolitischen Fragen.
- Analyse des Verteidigungsbudgets und der Ausrüstung des Heeres.
- Einbringung von parlamentarischen Anfragen an die Verteidigungsministerin.
- Kommunikation mit Soldaten, Offizieren und zivilen Mitarbeitern des Heeres.
Kritik an der Regierungspolitik
Reifenberger äußert sich regelmäßig kritisch zur Ausrichtung der aktuellen Verteidigungspolitik. Ein zentraler Punkt seiner Kritik ist die finanzielle Ausstattung des Bundesheeres. Seiner Meinung nach reicht das derzeitige Budget nicht aus, um die Einsatzbereitschaft der Truppe vollständig zu gewährleisten und notwendige Modernisierungen durchzuführen.
„Eine glaubwürdige Landesverteidigung braucht eine entsprechende finanzielle und materielle Ausstattung. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Soldaten die bestmögliche Ausrüstung für ihre Aufgaben haben.“
Er fordert eine langfristige und planbare Budgetierung, die über einzelne Legislaturperioden hinausgeht. Nur so könne das Heer strategische Investitionen in moderne Waffensysteme, Fahrzeuge und die persönliche Ausrüstung der Soldaten tätigen. Die sicherheitspolitische Lage in Europa erfordere ein Umdenken und eine deutliche Stärkung der militärischen Fähigkeiten Österreichs.
Das österreichische Verteidigungsbudget
Für das Jahr 2024 ist ein Verteidigungsbudget von rund 4 Milliarden Euro vorgesehen. Laut NATO-Kriterien entspricht dies etwa 0,8 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Ausgaben schrittweise auf 1,5 % des BIP zu erhöhen. Kritiker wie Reifenberger halten diesen Anstieg für zu langsam und fordern eine raschere Anpassung an internationale Standards.
Die Bedeutung von Salzburger Werten
Für Volker Reifenberger ist seine Herkunft mehr als nur ein geografischer Ort. Er sieht eine direkte Verbindung zwischen den Werten, die in Salzburg gelebt werden, und seinem politischen Handeln. „Es sind vor allem Werte, die einen als Salzburger prägen“, betont er. Dazu zählt er neben Verlässlichkeit auch ein starkes Traditionsbewusstsein und einen pragmatischen Zugang zur Lösung von Problemen.
Diese Haltung versucht er, in die oft von Ideologien geprägten Debatten in Wien einzubringen. Ein lösungsorientierter Ansatz, der sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert, sei wichtiger als parteipolitische Auseinandersetzungen. Seine Arbeit als Notar, bei der es um klare Verträge und sachliche Lösungen geht, bestärkt ihn in dieser Auffassung.
Letztlich sei es das Ziel, die Lebensqualität und Sicherheit für die Menschen in Salzburg und ganz Österreich zu verbessern. Eine starke Landesverteidigung sieht er dabei als eine grundlegende Voraussetzung für den Wohlstand und die Stabilität des Landes. Seine Rolle als Salzburger Abgeordneter in Wien versteht er als Auftrag, diese Überzeugung im politischen Zentrum Österreichs mit Nachdruck zu vertreten.





