Die Salzburger Landesregierung hat einen neuen Leiter für das Sozialressort. Wolfgang Fürweger, bisheriger Pressesprecher der Salzburger Landeskliniken (SALK), wird ab dem 1. Oktober die Position des Landesrats für Soziales und Pflege übernehmen. Die FPÖ Salzburg gab die Entscheidung am Samstag bekannt und besetzt damit die Lücke, die durch den gesundheitsbedingten Rücktritt von Christian Pewny entstanden war.
Fürweger, ein 54-jähriger politischer Quereinsteiger, bringt langjährige Erfahrung aus dem Journalismus und der Unternehmenskommunikation im Gesundheitssektor mit. Seine Ernennung markiert einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Regierungsarbeit in einem Schlüsselbereich der Landespolitik.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Landesrat: Wolfgang Fürweger wird ab 1. Oktober 2025 neuer Landesrat für Soziales, Pflege, Konsumentenschutz und Regionalpolitik in Salzburg.
- Nachfolge: Er folgt auf Christian Pewny (FPÖ), der aus gesundheitlichen Gründen alle politischen Ämter zurückgelegt hat.
- Beruflicher Hintergrund: Fürweger war zuletzt Kommunikationschef der Salzburger Landeskliniken (SALK) und davor langjähriger Journalist und Buchautor.
- Politische Einordnung: Er gilt als politischer Quereinsteiger und ist vor kurzem wieder der FPÖ beigetreten, nachdem er während seiner journalistischen Tätigkeit parteilos war.
FPÖ schließt Lücke nach Pewnys Rücktritt
Rund einen Monat nach dem endgültigen Rückzug von Christian Pewny hat die Salzburger FPÖ die Personalfrage geklärt. Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek verkündete am Samstag die Nominierung von Wolfgang Fürweger. Pewny hatte Anfang August aus gesundheitlichen Gründen seinen sofortigen Rückzug aus allen politischen Funktionen bekannt gegeben, was eine rasche Neubesetzung erforderlich machte.
Bis zur offiziellen Amtsübernahme durch Fürweger bei der Landtagssitzung am 1. Oktober wird Svazek die Agenden für Soziales und Pflege interimistisch weiterführen. Die schnelle Entscheidung soll die Handlungsfähigkeit der Landesregierung in diesen wichtigen Bereichen sicherstellen.
Hintergrund des Wechsels
Der bisherige Landesrat Christian Pewny hatte sich nach einer gesundheitlich bedingten Auszeit entschieden, nicht mehr in die Politik zurückzukehren. Sein Rücktritt machte eine Neubesetzung innerhalb der FPÖ, die das Sozialressort im Rahmen der Regierungskoalition verantwortet, notwendig.
Ein Quereinsteiger mit Einblick ins System
Mit Wolfgang Fürweger setzt die FPÖ auf einen Kandidaten, der nicht aus der klassischen Parteipolitik kommt. Der 54-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Leiter der Unternehmenskommunikation und des Marketings der Salzburger Landeskliniken (SALK) gemacht. Diese Position trat er Ende 2019 an.
Landeshauptfrau-Stellvertreterin Svazek betonte die Vorteile dieses Hintergrunds. Sie erklärte, Fürweger verfüge über „vertiefte Kenntnisse im Gesundheits- und Sozialbereich und ein breites Netzwerk“. Diese Expertise sei entscheidend, um die Herausforderungen im Pflege- und Sozialsystem zu bewältigen. „Wolfgang Fürweger wird uns als künftiger Landesrat nicht nur wieder komplettieren, er wird uns verstärken“, so Svazek in einer Mitteilung.
Vom Journalismus in die Politik
Vor seiner Tätigkeit bei den SALK war Fürweger über zwei Jahrzehnte als Journalist tätig. Seit 1996 arbeitete er für verschiedene Medien in Salzburg und Wien, darunter die Mediengruppe „Österreich“ und die „Kronen Zeitung“. Diese Erfahrung hat ihm einen umfassenden Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Strukturen des Landes verschafft.
Zusätzlich zu seiner journalistischen Arbeit ist Fürweger als Autor von Sachbüchern bekannt. Er verfasste Werke über große österreichische Unternehmen wie Red Bull, Swarovski und die Porsche-Holding und analysierte deren Erfolgsgeschichten und Strukturen.
Fürwegers beruflicher Werdegang
- Seit Ende 2019: Leiter Unternehmenskommunikation & Marketing, Salzburger Landeskliniken (SALK)
- Ab 1996: Journalist in Salzburg und Wien (u.a. „Kronen Zeitung“, „Österreich“)
- Autor: Verfasser mehrerer Bücher über österreichische Wirtschaftsunternehmen
Verantwortung in zentralen Politikfeldern
Als Landesrat wird Wolfgang Fürweger ein breites und gesellschaftlich relevantes Portfolio übernehmen. Seine Zuständigkeiten umfassen:
- Soziales
- Pflege
- Konsumentenschutz
- Regionalpolitik
Diese Bereiche stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere die Sicherstellung der Pflegeversorgung und die Bewältigung steigender Lebenshaltungskosten. Fürweger selbst äußerte sich zu seinen Zielen in einer ersten Stellungnahme.
„Weil mir dieses Land und seine Menschen einfach am Herzen liegen, freue ich mich sehr über das Vertrauen und sehe diese Aufgabe als Chance, meine Erfahrungen für Salzburg einzusetzen. Gerade im Sozial- und Pflegebereich, der uns alle betrifft, möchte ich zeigen: Auch in Zeiten von Budgetdiskussionen muss Sozialpolitik Verantwortung gegenüber den Menschen tragen.“
Er betonte, dass er seine Erfahrungen nutzen wolle, um eine verantwortungsvolle Sozialpolitik zu gestalten, die den Menschen dient. Diese Aussage wird als Signal verstanden, dass er trotz angespannter Budgets soziale Belange in den Vordergrund stellen möchte.
Politische Vergangenheit und Wiedereintritt in die FPÖ
Die politische Laufbahn von Wolfgang Fürweger ist nicht gänzlich neu. Wie er gegenüber dem „ORF Salzburg“ bestätigte, ist er kürzlich wieder der Freiheitlichen Partei Österreichs beigetreten. Er war bereits in der Ära von Jörg Haider Parteimitglied gewesen.
Mit dem Wechsel in den Journalismus legte er seine Parteimitgliedschaft nieder, um berufliche Unabhängigkeit zu wahren. Sein Wiedereintritt erfolgte nun im Zuge der Übernahme des politischen Amtes. Diese Entscheidung unterstreicht seine Identifikation mit den politischen Zielen der Partei, die ihn für das Amt des Landesrats nominiert hat.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie der politische Neuling seine berufliche Expertise aus dem Gesundheits- und Kommunikationsbereich in die praktische Regierungsarbeit einbringen wird. Die Erwartungen an ihn sind hoch, insbesondere im sensiblen Pflegebereich, der als eine der größten gesellschaftlichen Aufgaben der Zukunft gilt.





