Ein neuer Bericht der Landesstatistik Salzburg zeigt deutliche Entwicklungen in Bildung, Arbeitsmarkt und Demografie. Die Zahl der Akademiker im Bundesland hat einen neuen Höchststand erreicht, wobei Frauen die Männer überholen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Erwerbstätigen kontinuierlich, was auf eine robuste wirtschaftliche Lage hindeutet.
Die umfassende Datensammlung, bekannt als „Zahlenspiegel“, liefert eine detaillierte Momentaufnahme des Lebens in Salzburg und dient als wichtige Grundlage für politische und administrative Entscheidungen. Die aktuellen Zahlen aus den Jahren 2023 und 2024 zeichnen das Bild eines dynamischen Bundeslandes.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss in Salzburg stieg auf 20 Prozent, der zweithöchste Wert in Österreich.
- Frauen weisen mit 22,4 Prozent eine höhere Akademikerquote auf als Männer mit 17,6 Prozent.
- Die Zahl der Erwerbspersonen ist seit 2019 um 4,3 Prozent auf 306.676 gestiegen.
- Die durchschnittliche Person in Salzburg ist eine 44,8-jährige Frau, die im Flachgau lebt.
- Die Lebenserwartung liegt für Frauen bei 85,4 Jahren und für Männer bei 80,5 Jahren.
Bildungsniveau in Salzburg erreicht neuen Höchststand
Die Bildung der Salzburgerinnen und Salzburger hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Laut den neuesten Daten der Landesstatistik verfügten im Oktober 2023 20 Prozent der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren über einen abgeschlossenen Hochschulabschluss. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2018, als dieser Wert noch bei 17,3 Prozent lag.
Mit dieser Quote positioniert sich Salzburg im österreichweiten Vergleich auf dem zweiten Platz, direkt hinter der Bundeshauptstadt Wien. Der Trend zur höheren Bildung ist ein klares Zeichen für die Entwicklung des Bundeslandes als Wissens- und Wirtschaftsstandort.
Frauen bei Hochschulbildung vorn
Eine interessante Entwicklung zeigt sich im Geschlechtervergleich. Salzburgerinnen sind im Durchschnitt höher gebildet als Männer. Die Daten zeigen, dass 22,4 Prozent der Frauen in der relevanten Altersgruppe einen Hochschulabschluss besitzen. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei 17,6 Prozent. Dieser Unterschied unterstreicht den Wandel in der Bildungslandschaft und die zunehmende Beteiligung von Frauen an akademischen Laufbahnen.
Bildungsabschlüsse im Überblick (25-64 Jahre, Stand Okt. 2023)
- Hochschulabschluss: 20,0 %
- Lehrabschluss: 40,7 % (höchster Anteil)
- Matura (AHS/BHS): 17,5 %
- Mittlere Schule: 11,2 %
- Pflichtschulabschluss: 10,6 %
Stabiler Arbeitsmarkt und wachsender Dienstleistungssektor
Der Salzburger Arbeitsmarkt zeigt sich robust und wachsend. Im Jahr 2024 zählte das Bundesland durchschnittlich 306.676 Erwerbspersonen. Diese Gruppe umfasst Selbstständige, unselbstständig Beschäftigte sowie Präsenz- und Zivildiener. Seit 2019 ist dies eine Steigerung von 4,3 Prozent, was auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung hindeutet.
Die überwiegende Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung, nämlich mehr als 270.000 Menschen, ist unselbstständig beschäftigt. Die Struktur der Beschäftigung spiegelt die moderne Wirtschaftslandschaft wider.
„Die allermeisten Menschen im Bundesland, mehr als 270.000, arbeiten als unselbstständig Beschäftigte. Davon sind wiederum fast vier von fünf Personen im Dienstleistungsbereich tätig und rund 20 Prozent im produzierenden Bereich“, informiert Ulrike Höpflinger von der Landesstatistik.
Weniger als ein halbes Prozent der unselbstständig Beschäftigten ist in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Diese Zahlen verdeutlichen die starke Dominanz des Dienstleistungssektors, der fast 80 Prozent der Arbeitsplätze stellt.
Demografisches Porträt des Bundeslandes
Wer ist die typische Salzburgerin oder der typische Salzburger? Die Statistik zeichnet ein klares Bild. Die durchschnittliche Person im Bundesland ist eine 44,8-jährige Frau, die ihren Wohnsitz im Bezirk Flachgau hat. Diese demografische Momentaufnahme hilft, die soziale Struktur der Region besser zu verstehen.
Auch die Lebenserwartung ist ein wichtiger Indikator für die Lebensqualität. Im Jahr 2024 lag die Lebenserwartung bei Geburt für Frauen bei 85,4 Jahren, während sie für Männer bei 80,5 Jahren lag. Diese Werte liegen im oberen Bereich des europäischen Vergleichs.
Familienstrukturen im Wandel
Die Anzahl der Familien in Salzburg nimmt ebenfalls zu. Im Jahresdurchschnitt 2024 gab es rund 156.800 Familien im Bundesland. „Das ist ein Plus um 3,4 Prozent zu 2019“, erklärt Ulrike Höpflinger. Dieses Wachstum deutet auf eine positive Bevölkerungsentwicklung und die Attraktivität Salzburgs als Lebensort für Familien hin.
Die Bedeutung statistischer Daten
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler betont die Wichtigkeit der erhobenen Daten: „Egal ob Landes-, Bezirks- oder Gemeindeebene: Die umfassenden Berichte der Landesstatistik sind für die Politik und die Verwaltung wichtig. Sie liefern Grundlagen für Planungen und Entscheidungen.“ Die Daten sind öffentlich zugänglich und ermöglichen es allen Bürgerinnen und Bürgern, sich über ihr Bundesland zu informieren.
Salzburg in geografischen Zahlen
Das Bundesland Salzburg erstreckt sich über eine Fläche von 7.155 Quadratkilometern, was 8,5 Prozent der Gesamtfläche Österreichs entspricht. Die geografische Lage im Herzen Europas wird durch seine Grenzen deutlich. Die Gesamtlänge der Landesgrenzen beträgt 783,7 Kilometer.
Davon entfallen 175 Kilometer auf Staatsgrenzen zu den Nachbarländern Deutschland und Italien. Diese Grenznähe prägt die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen der Region. Die maximale Ausdehnung des Landes beträgt 113,3 Kilometer von Nord nach Süd und 142,8 Kilometer von Ost nach West.
Ulrike Höpflinger, die den Zahlenspiegel federführend erstellt hat, hebt eine Besonderheit hervor: „Bis auf den Lungau hat jeder Bezirk eine Staatsgrenze mit einem unserer Nachbarländer. Am spannendsten finde ich die Grenze zwischen dem Pinzgau und Italien. Hier verbinden Wanderwege auf über 2.600 Meter Seehöhe das Krimmler Achental mit dem Südtiroler Ahrntal.“
Daten für jede Gemeinde verfügbar
Die Landesstatistik bereitet nicht nur Daten für das gesamte Bundesland auf. Detaillierte Informationen sind auch für alle sechs Bezirke und 119 Gemeinden verfügbar. Dies ermöglicht eine gezielte Analyse und Planung auf lokaler Ebene und bietet den Einwohnern einen tiefen Einblick in die Entwicklungen ihrer Heimatgemeinde.





