Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) hat sich am Samstag, den 20. September 2025, in München mit dem bayerischen Staatsminister Florian Herrmann zu einem wichtigen Arbeitsgespräch getroffen. Im Zentrum der Diskussionen in der Bayerischen Staatskanzlei standen zentrale Themen, die den Alltag tausender Pendler und Reisender betreffen: die Grenzkontrollen, die Abfertigung des Grenzverkehrs und das geplante Dosiersystem auf der Tauernautobahn (A10).
Die wichtigsten Punkte
- Arbeitstreffen in München: Landeshauptfrau Edtstadler traf Staatsminister Herrmann zur Besprechung grenzüberschreitender Themen.
- Fokus auf Verkehr: Hauptthemen waren die Grenzkontrollen zwischen Salzburg und Bayern sowie das geplante Lkw-Dosiersystem auf der A10.
- Ziel der Gespräche: Die Zusammenarbeit zu stärken, um Verkehrsflüsse zu optimieren und Belastungen für Pendler zu reduzieren.
- Bürokratieabbau: Ein weiteres zentrales Anliegen war die Vereinfachung von administrativen Prozessen zwischen den beiden Regionen.
Ein wichtiger Dialog für die Grenzregion
Die enge Verflechtung zwischen Salzburg und Bayern macht eine regelmäßige Abstimmung auf höchster politischer Ebene notwendig. Das Treffen zwischen Karoline Edtstadler und Florian Herrmann, dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, unterstreicht die Bedeutung dieser Partnerschaft. Viele Bürger leben auf der einen Seite der Grenze und arbeiten auf der anderen, was den reibungslosen Grenzverkehr zu einer Priorität für beide Regierungen macht.
Das Gespräch fand in der Bayerischen Staatskanzlei in München statt, einem Ort, an dem regelmäßig wichtige politische Entscheidungen für den Freistaat getroffen werden. Die Agenda war klar definiert und konzentrierte sich auf die dringendsten Herausforderungen, die die gemeinsame Grenze betreffen.
Die Herausforderung der Grenzkontrollen
Ein zentrales Thema des Treffens waren die bestehenden Grenzkontrollen. Obwohl sie aus sicherheitspolitischen Gründen eingeführt wurden, führen sie regelmäßig zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, insbesondere zu Stoßzeiten. Für Pendler und die regionale Wirtschaft stellen die Wartezeiten eine große Belastung dar.
Edtstadler und Herrmann erörterten Lösungsansätze, um die Abfertigung zu beschleunigen, ohne die Sicherheitsaspekte zu vernachlässigen. Ziel ist es, den Verkehrsfluss so flüssig wie möglich zu gestalten. Eine schnellere Abfertigung würde nicht nur die Nerven der Autofahrer schonen, sondern auch die wirtschaftlichen Beziehungen stärken.
Hintergrund: Die Schengen-Grenze
Österreich und Deutschland sind Teil des Schengen-Raums, in dem es normalerweise keine stationären Personenkontrollen an den Binnengrenzen gibt. Aufgrund der Migrationslage hat Deutschland jedoch seit 2015 temporäre Kontrollen an der Grenze zu Österreich eingeführt. Diese Maßnahme wird regelmäßig verlängert und betrifft vor allem die Übergänge zwischen Bayern und Salzburg.
Das geplante Dosiersystem auf der A10
Ein weiteres wichtiges Thema war das geplante Dosiersystem für den Lkw-Verkehr auf der Tauernautobahn (A10). Dieses System soll an besonders verkehrsreichen Tagen den Schwerverkehr vor dem Tauerntunnel blockweise abfertigen, um Staus und eine Überlastung der Infrastruktur zu verhindern. Ähnliche Systeme sind in Tirol bereits im Einsatz.
Die Pläne Salzburgs werden in Bayern aufmerksam beobachtet, da sie direkte Auswirkungen auf den Verkehrsfluss auf den deutschen Autobahnen, insbesondere der A8, haben könnten. Ein Rückstau über die Grenze ist eine der größten Befürchtungen. Daher ist eine enge Abstimmung zwischen den Behörden beider Länder entscheidend, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.
Verkehrsaufkommen A10
Die Tauernautobahn (A10) ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa und eine der am stärksten befahrenen Transitrouten durch die Alpen. An Spitzentagen im Sommer und Winter zählt die ASFINAG oft mehr als 100.000 Fahrzeuge pro Tag in bestimmten Abschnitten.
Bürokratieabbau als gemeinsames Ziel
Neben den Verkehrsthemen stand auch der Abbau von Bürokratie auf der Tagesordnung. Grenzüberschreitende Projekte, sei es in der Wirtschaft, im Tourismus oder in der Kultur, werden oft durch unterschiedliche administrative Vorschriften erschwert. Edtstadler und Herrmann bekräftigten ihren Willen, hier Vereinfachungen zu schaffen und die Zusammenarbeit zu erleichtern.
Ein einfacherer Austausch zwischen den Verwaltungen und die Harmonisierung von Prozessen könnten die Region als Ganzes stärken und neue Potenziale für gemeinsame Initiativen freisetzen. Dies betrifft sowohl Unternehmen als auch Bürger, die im Grenzgebiet leben und arbeiten.
„Viele Herausforderungen können wir nur gemeinsam angehen. Deshalb sind gute Kontakte und länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Bayern so wichtig. Insbesondere bei den Grenzkontrollen wollen wir beide, dass der Verkehr möglichst wenig Einschränkungen erfährt und die Grenze zügig überquert werden kann“, betonte Landeshauptfrau Karoline Edtstadler laut einer Pressemitteilung im Anschluss an das Treffen.
Nach der Arbeit das Vergnügen: Oktoberfest-Eröffnung
Im Anschluss an die politischen Gespräche folgte für Karoline Edtstadler ein gesellschaftlicher Termin. Sie besuchte die Eröffnung des Münchner Oktoberfests, das an diesem Samstag begann. Auf der „Wiesn“ traf sie auch den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Der gemeinsame Besuch des weltberühmten Volksfestes symbolisiert die enge und freundschaftliche Beziehung zwischen Salzburg und Bayern, die über die reine Arbeitsebene hinausgeht. Der traditionelle Bieranstich, bei dem es heißt „O'zapft is!“, markierte den Beginn der Festlichkeiten und bot einen informellen Rahmen für den weiteren Austausch.
Dieser Besuch unterstreicht, dass die Zusammenarbeit nicht nur auf politischer Notwendigkeit beruht, sondern auch von einer tiefen kulturellen und gesellschaftlichen Verbundenheit getragen wird. Die Teilnahme an solchen traditionsreichen Veranstaltungen ist ein wichtiger Teil der grenzüberschreitenden Beziehungspflege.





